Tribus: Tribus, 23.1974

Tribus, 23.1974

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistent identifier:: BV044415258

Title:: Tribus

Sub Title:: Jahrbuch des Linden-Museums

ISSN:: 0082-6413

Place of Publication:: Stuttgart

Publisher:: Linden-Museum

Year of Publication:: 1953

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711733

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711733

Persistent identifier:: 1509019026143

Title:: Tribus, 23.1974

Year of Publication:: 1974

Call Number:: LA 6621

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Bd. 23.1974

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Review

Structure Type:: Journal Review

Title:: Hans-Georg Gadamer und Paul Vogler (Hrsg.): Neue Anthropologie. Band 4: Kulturanthropologie

Other person:: Bonin, Werner F.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Buchbesprechungen ALLGEMEIN HANS-GEORG GADAMER und PAUL VOGLER (Hrsg.): Neue Anthropologie. Band 4; Kultur an thropologie. Stuttgart: Georg Thieme Ver lag. München: Deutscher Taschenbuch-Ver lag. 1973. VIII, 508 S., 75 Ahb. ISBN 3 13 476401 6 bzw. 3 423 04072 6. Der Titel suggeriert die Darstellung eines geschlossenen Wissenschaftsblockes. Dem ist nicht so; kaum aber kann man die Autoren noch die Editoren dafür verantwortlich ma chen. D ie einzelnen Beiträge sind, in der Reihen folge des Abdrucks: K. J. Narr, Beiträge der Urgeschichte zur Kenntnis der Menschenna tur; K. Jettmar, Die anthropologische Aus sage der Ethnologie; F. J. J. Buytendijk. Das menschliche Spielen; A. Nitschke, Verhalten und Wahrnehmung; A. Heuss, Zum Problem einer geschichtlichen Anthropologie; F. Wag ner, Universalgeschichte und Gesamtgeschich ten; H. Blanchi, Der Mensch und sein Rcchts- system; G. J. Friedrich, Entscheidung und Pla nung in politischer Perspektive; A. Nitschke, Anthropologie mittelalterlicher Naturwissen schaftler; K. E. Logstrup, Ästhetische Erfah rung in Dichtung und bildender Kunst; K. Aisleben, Informationstheorie und Ästhe tik; P. Gorsen, Kunst, Literatur und Psycho pathologie heute; A. Greither, Anthropologie der Musikinstrumente. Es folgen 20 Seiten Register (mit nur wenigen Lücken!); auf eine editorische Notiz wurde verzichtet — man vergleiche dazu Gadamers „Schlußbericht“ im Band ,Philosophische Anthropologie“. Ein Rezensent ist überfordert, will er al- len Beitragenden gerecht werden. Was hier zur Besprechung anstcht, ist das ganze Buch: Der Eindruck ist (symptomatisch) zwiespältig. Zwölf Autoren bemühen sich in sehr unter schiedlicher Weise mit verschiedenen Spra chen auf verschiedenen Ebenen zu etwas nicht exakt Definiertem Bausteine zu liefern: Daß dem Leser dabei eine „Kulturanthropologie“ in den Schoß fällt, war zu viel erhofft. Es bleibt die Frage, ob aus den gebotenen An sätzen künftige Anthropologie erwachsen mag. Das Buch hat sein Nützliches: Der Spezia list erfährt, daß auf einem Feld, das angeb lich auch das seine ist, andere ganz andere Dinge treiben. Das kann eine stimulierende Erfahrung sein. Die große Gefahr aber be steht, anzunehmen, jeder Beitrag handle ab, was die entsprechende Disziplin zum jeweili gen Thema zu sagen habe; zum Beispiel Buytendijk, Das menschliche Spielen: eine sehr schöne, umfassend anmutende Abhandlung. Aber es fehlt (u. a.) der Hinweis auf Winni- cotts eminent anthropologisches Postulat des „intermediären Raums“, dem Ort, an dem sich, ausgehend von den „Übergangsobjekten“ der frühen Kindheit, Kultur aus dem Spielen entwickelt (D. W. Winnicott, Playing and Reality, London 1971). Befruchtend auf ethnologische Fragestel lungen könnte sich Nitschke mit seiner „Hi storischen Verhaltensforschung“ erweisen: Er zeigt die kulturelle Relativität der Verbind lichkeit der Kategorien Raum und Zeit und die normative Kraft des je Gültigen für das menschliche Verhalten: Umweltforschung (v. Uexküll) und Geschichte (Nitschke) rufen hier geradezu nach ethnographischer Kasuistik und ethnologischem Respons. Die philosophische Anthropologie ist eine reaktive Disziplin. Die natur- und sozial wissenschaftlichen Entdeckungen der Neuzeit wurden von ihr, in der genannten Reihen folge, reflektiert und „überdacht“ in des Wortes Doppelsinn. Was vorher war, heißt Ontologie. Entsprechend ist die Ethnologie, die anthropologische Aussagen sucht. Jettmar stellt das klar, Kind der Neuzeit. Aus dieser Datierung erhellt, daß vom Anfang der Völ kerkunde an nach dem „spezifisch Mensch lichen“ gefragt werden konnte, nicht aber früher (also etwa bei Herodot). Zu jedem der Beiträge läßt sich Kriti sches anmerken, von jedem Faszinierendes (neben Plattheiten) referieren und zitieren: eine beachtenswerte Aufsatzsammlung, keine

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