Tribus: Tribus, 23.1974

Tribus, 23.1974

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistent identifier:: BV044415258

Title:: Tribus

Sub Title:: Jahrbuch des Linden-Museums

ISSN:: 0082-6413

Place of Publication:: Stuttgart

Publisher:: Linden-Museum

Year of Publication:: 1953

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711733

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711733

Persistent identifier:: 1509019026143

Title:: Tribus, 23.1974

Year of Publication:: 1974

Call Number:: LA 6621

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Bd. 23.1974

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Review

Structure Type:: Journal Review

Title:: Hans Findeisen: Dokumente urtümlicher Weltanschauung der Völker Nordeurasiens. Ihre Mythen, Mären und Legenden nach vorwiegend russischen Quellen zusammengestellt, bearbeitet und eingeleitet. (= Studien und Materialien aus dem Institut für Menschen- und Menscheitskunde, 1.)

Other person:: Buddruss, Georg

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

222 Buchbesprechungen sehe Sprache und Literatur gehörte, auch „die Volkskunde der finnisch-ugrischen Völ ker darzustellen“ (S. 200), so betrachtet er den Inhaber dieser Professur, M. A. Castren (1813—1852), offenbar ebensowenig als Vor gänger von Sirelius und als Volkskundler wie z. B. Kaarle Krohn (1863—1933), ob wohl doch die von diesem mitbegründete Zeitschrift „für . . . Volkskunde“ hieß 17 ). Mit dieser Interpretation, die man als neu be zeichnen möchte, dürfte Verf. ebensoviel Mut bewiesen haben wie Hannu Launonen und Kirsti Mäkinen, welche soeben ein Werk her ausgegeben haben mit dem Titel „Folklore heute“ 18 ), in dem „Folklore“ nicht mehr als Volksdichtungsforschung verstanden wird, wie z. B. von Jouko Hautala 19 ), sondern als Oberbegriff für „Poplore“, „Magie in der heutigen Kultur“, „Die Welten des Films — Mythenkritik“ usw. Wenn Verf. ein Werk von A. O. Heikel 20 ) als „erste eigentliche In Finnland erschienene volkskundliche Unter suchung“ einstuft (S. 171), so zeigt sich auch hierin seine neue Synthese, die sein lesens wertes Buch besonders interessant macht. Erhard Schiefer HANS FINDEISEN: Dokumente urtümlicher Weltanschauung der Völker Nordeurasiens. Ihre Mythen, Mären und Legenden nach vorwiegend rus sischen Quellen zusammengestellt, bearbei tet und eingeleitet. (= Studien und Mate rialien aus dem Institut für Menschen- und Menschheitskunde, 1.) Oosterhout: Anthro pological Publications. New York: Hu manities Press. 1970. XIV, 352 S. Hans Findelsen, der seit gut 40 Jahren als Kenner der Völkerkunde Nordeurasiens einen 17 ) Vgl. Anm. 1). 18 ) Hannu Launonen & Kirsti Mäkinen, Folk lore tänään (,Folklore heute'), Tietolipas 73? Helsinki 1974. 19 ) im Anm. 15) zitierten Titel 20 ) A. O. Heikel, Die Gebäude der Ceremis- sen, Mordwinen, Esten und Finnen, JSF- Ou 4 (1888); auf finnisch ein Jahr früher erschienen. Vgl. Fritz Keese, Das Bauern haus in Finnland, Diss. Greifswald 1941, S. 4: „Heikels Werk ist auf Jahrzehnte hinaus die Grundlage für die finnische Hausforschung geblieben. Erst Sirelius geht darüber hinaus . . .“ Namen hat, legt hier eine Art Lesebuch mit 114 teils kurzen, teils längeren Texten aus dem Erzählgut von über einem Dutzend Volksstämmen, von den Lappen und Eskimo bis zu Aleuten und Ainu, vor. Die Texte sind nicht nach Stämmen oder Sprachen, sondern nach den folgenden 7 inhaltlichen Kriterien geordnet: I. Wie Weltall und Erde entstan den sind; II. Berichte über Herkunft und Wir ken der Tiere; III. Geschichten von Geistern, Göttern und anderen mythischen Wesen; IV. Der Märchcnheld und seine Abenteuer; V. Die Taten der Starken (d. h. Heldensagen); VI. „Geschichten aus Leben und Tun der Stäm me“; VII. Berichte von Schamanen. Besonders der Abschnitt VI enthält Texte sehr unter schiedlichen Inhalts und macht einen etwas bunt zusammengewürfelten Eindruck. F. will sich, laut Vorwort, an einen weite ren Leserkreis wenden, hofft aber, auch der Wissenschaft mit seinem Buch zu dienen. Dies ist sicherlich der Fall, zumal von den rund 30 Quellenwerken zwischen 1774 und 1939, aus denen er mit imponierender Belesenheit schöpft, viele bei uns kaum jemandem zugäng lich sein werden. Wer hat z. B. schon russi sche Zeitschriften wie „Burjatovedceskij sbornik“ (Irkutsk 1927), „Ochotnik i pusnik Sibiri“ oder „Tajga i tundra“ greifbar? Au ßerdem stammen einige Erzählungen aus eigenen Aufzeichnungen des Herausgebers, die er auf einer Reise in das Gebiet des unteren Jenissei 1927/28 gesammelt hat. Ich habe nur in wenigen Fällen den Wort laut der hier abgedruckten Texte mit dem der Originalquellen vergleichen können. Viel leicht liegt es an dieser sehr kleinen Zahl von Stichproben, daß mir nicht recht klar gewor den ist, worin im einzelnen, von der Über setzung abgesehen, die „Bearbeitung“ besteht, die im Untertitel des Buches behauptet wird. F. gibt im Vorwort nur an, er habe hier und da ein erläuterndes Wort in die Texte einge flochten, um auf Anmerkungen verzichten zu können. Mir ist aufgefallen, daß bei Text Nr. 91 (von den Tataren der Barabasteppe) gegenüber dem Wortlaut von W. Radloff (Proben der Volksliteratur der türkischen Stämme Süd-Sibiriens, IV, 56 ff.) einige we nige unmarkierte Kürzungen vorgenommen worden sind; unklar bleibt nur, warum der wichtige Satz am Schluß wcggelassen wurde, den der von den Toten auferstandene Held spricht, als er wieder ins Grab geht: „Jetzt

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