Tribus: Tribus, 23.1974

Tribus, 23.1974

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistent identifier:: BV044415258

Title:: Tribus

Sub Title:: Jahrbuch des Linden-Museums

ISSN:: 0082-6413

Place of Publication:: Stuttgart

Publisher:: Linden-Museum

Year of Publication:: 1953

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711733

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711733

Persistent identifier:: 1509019026143

Title:: Tribus, 23.1974

Year of Publication:: 1974

Call Number:: LA 6621

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Bd. 23.1974

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Review

Structure Type:: Journal Review

Title:: L. Boulnois: Bibliographie du Népal. Vol. 3.: Sciences Naturelles - tome 1: Cartes du Népal dans les bibliothèques de Paris et de Londres

Other person:: Schweinfurth, Ulrich

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

226 Buchbesprechungen gen und Verpflichtungen. Punkte des Frage bogens, die sich auf Einkommen, Vermögen und finanzielle Verpflichtungen bezogen, fan den jedoch wenig Response. Dementsprechend bleiben die Angaben zur ökonomischen Lage etwas diffus; daß es starke Unterschiede gibt, zeigt aber nicht nur das Verhältnis von Haus eigentümern und Mietern, sondern auch der unterschiedliche Besitz einer Reihe typischer Statusgüter. Dennoch ist die Bevölkerung ziemlich homogen, Vatuk charakterisiert sie als untere Mittelklasse. Die meisten der Haus haltsvorstände sind white-collar workers, und der Schulbildung wird (auch für Mädchen) ein hoher Wert zugemessen. Liegt bei den verheirateten Frauen über 40 die durchschnitt liche Zahl der Schuljahre noch bei 2,8 und der Prozentsatz der Alphabeten bei 61,5, sind es bei den Verheirateten unter 40 schon 6,4 bzw. 74,6%, und bei den Unverheirateten gar 12,1 bzw. 100% (die entsprechenden Zahlen für die Männer: 10,6, 93,9%, 11,7, 97,7%; 12,1, 100%). Unter solchen Bedingungen muß der Eth nograph damit rechnen, daß seine Publika tion auch der Kritik der „Studienobjekte“ selbst unterliegen wird, muß sich also beson derer Sorgfalt befleißigen und vorsichtiger formulieren, als er es unter anderen Umstän den vielleicht getan hätte. Andererseits sollte man In einem solchen Milieu mit intelligen ten Informanten rechnen können, die fähig sind, auch kompliziertere Probleme anzu gehen und zu diskutieren, z. B. das des Wech sels in Normen, denen man folgt einerseits und zu denen man sich (noch) bekennt andererseits, oder das der fortbestehenden ruralen Bindung. Während Vatuk zum ersten Punkt ziemlich genaue Angaben macht, kommt sie beim zweiten mit z. T. gegen sätzlichen Thesen, die noch dazu aus ande ren Untersuchungen übernommen sind, ins Schwimmen. Man hat hier, trotz der gegen teiligen Versicherung Vatuks, eher den Ein druck mangelnder Informations- und Diskus sionsbereitschaft seitens der Mohalla-Bewoh- ner, was eben damit Zusammenhängen mag, daß die Informanten sich scheuten, in kriti schen Punkten, wo man heutzutage je nach Kontext verschiedene oder sich z. T. wider sprechende Werthaltungen vorzukehren hat, Stellungnahmen abzugeben, die evtl, publi ziert werden könnten. Die von Vatuk gemachten Angaben zum Wandel der Einstellungen und Verhaltens weisen zwischen Verwandten beziehen sich denn auch weniger auf Aussagen als auf de taillierte Beobachtungen, und Vatuks darauf aufbauende These, daß dieser Wandel mit den veränderten Wohnsitzpatterns (Zwang zu neolokaler Residenz im Gegensatz zur dörflichen Patrilokalität) in engem Zusam menhang steht, ist durchaus plausibel. Tradi tionelle Familienbande bleiben bestehen, doch werden die Interaktionen durch die räum liche Trennung nicht nur seltener, sondern können auch nach persönlichen Neigungen selektiver gehandhabt werden, während sich zugleich in den Quartieren neue Formen der Beziehung zur Nachbarschaft herausbilden. Es würde zu weit führen, die Details in dieser Rezension zu resümieren. Wer sich für die Probleme der Urbanisierung interessiert, wird sich dieser Studie eh intensiver anneh men müssen. Vielleicht wird er die Ergeb nisse etwas mager finden, dafür aber sicher sein können, daß hier nicht mehr behauptet wird, als die Ergebnisse sorgfältiger, der Kontrolle der Informanten unterliegender Beobachtung vertretbar erscheinen lassen. Lorenz G. Löffler L. BOULNOIS: Bibliographie du Népal. Vol. 3: Sciences Naturelles — tome 1 : Cartes du Nepal dans les bibliothèques de Paris et de Londres. Paris: Éditions du Centre Nat. de la Re cherche Scientifique. 1973. 121 S., 11 Taf. Das bis 1950 „verschlossene“ Königreich Nepal im zentralen Himalaya ist seit der Öffnung für die Wissenschaft eine Fundgrube: der „Nachholbedarf“ wird durch die vorlie gende Bibliographie eindeutig dokumentiert. Doch das besondere Verdienst dieser Biblio graphie, durch die Kartenpräsentation des Landes, ist die Aufklärung darüber, was nun tatsächlich doch „schon früher“, vor 1950, vor handen war (bzw. in den bearbeiteten Biblio theken in Paris und London davon greifbar ist). Nichts ist für unser Interesse an einem bestimmten Erdraum, einem Land faszinie render als zu verfolgen, wie sich die Ent-hül- lung, Ent-deckung dieses Teilbereiches unseres Planeten vollzogen und wie sich dieser Vor gang in der kartographischen Darstellung nie dergeschlagen hat. Wir nehmen hier — im einführenden Ka pitel — an einer Detcktivarbeit teil, denn zu

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