Tribus: Tribus, 23.1974

Tribus, 23.1974

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistent identifier:: BV044415258

Title:: Tribus

Sub Title:: Jahrbuch des Linden-Museums

ISSN:: 0082-6413

Place of Publication:: Stuttgart

Publisher:: Linden-Museum

Year of Publication:: 1953

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711733

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711733

Persistent identifier:: 1509019026143

Title:: Tribus, 23.1974

Year of Publication:: 1974

Call Number:: LA 6621

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Bd. 23.1974

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Review

Structure Type:: Journal Review

Title:: L. Boulnois: Bibliographie du Népal. Vol. 3.: Sciences Naturelles - tome 1: Cartes du Népal dans les bibliothèques de Paris et de Londres

Other person:: Schweinfurth, Ulrich

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Buchbesprechungen 227 nächst gilt es zu klären, wie und wo auf irgendwelchen Karten des Erdteils Asien sich wann ein erster Hinweis finden läßt auf das, was wir heute als „Nepal“ zu bezeichnen ge wohnt sind. Das erfordert zunächst Klärung darüber, wann und wie es zur Landesbe zeichnung „Nepal“ gekommen Ist. Der Kar tendetektiv verweist hier auf ,un mot illi- sible‘ (S. 14), das vielleicht „Nepul“ heißen könnte, im „Atlas catalan de Charles V“ des 14. Jahrhunderts — wir erwähnen diesen Hinweis, um die Dimensionen anzudeuten, mit denen in dieser Bibliographie der karto graphischen Darstellung des Himalaya-König- reiches nachgegangen wird. Abgesehen von dieser Möglichkeit wird uns an weiteren Bei spielen vorgeführt (vom frühen 17. Jahrhun dert an), wie man aufgrund der angegebenen Lokalität sich langsam an das uns geläufige Nepal herantasten muß. Der Name „Nepal“ in der Form „Necbal Reg.“ wird erstmalig bei Athanasius KIrcher (1670) nachgewiesen (S. 18). Jeder, der sich für Nepal und den Hima- laya ganz allgemein interessiert, wird mit Spannung dieser Darstellung folgen, zumal die entscheidenden Dokumente In den in Fra ge stehenden Kartenausschnitten photogra phisch wiedergegeben sind — bis zum Karten- Manuskript „Nepaul“ des Capt. Charles Crawford in den ersten Jahren des 19. Jahr hunderts. Bemerkenswert bei dieser Übersicht auch, wie viel wir einigen wenigen wagemuti gen christlichen Missionaren an Entdeckung verdanken — ein Kapitel westlicher Ent deckungsgeschichte in Nepal (und Tibet), das im allgemeinen viel zu wenig bekannt ist. Wir sagen „Detektivarbeit“ — und das mit voller Absicht, denn es Ist ja nicht so, daß die Kartcndarstellung, von wissenschaftlichem Geist inspiriert, in zeitlicher Abfolge nun ein kontinuierlich besseres, genaueres Abbild eines Teiles der Erdoberfläche dokumentieren wür de: die Wirklichkeit ist leider anders. Denn Karten sind nicht zuletzt Dokumente, Dar stellung des „Territorialen Imperativs“, Dar stellung auch dessen, was man zeigen will, und zugleich dessen, was man nicht zeigen will. Das gilt in besonderem Maße für Nepal, das bis zum heutigen Tage seine selbständige Exi stenz der außerordentlichen Landesnatur und dem Gegensatz der beiden jeweils „im Nor den“ und „im Süden“ vorherrschenden Mächte verdankt, d. h. von einem gewissen Entwick lungsstadium ab ist alle Kartographie Nepals Darstellung der Grenzen, der Begrenzung — und nichts mehr — und, to bc on the safe side, nicht ohne den Vermerk: ,boundary is approximateh Die Ausfüllung dessen, was in nerhalb der Grenzen ist, tritt demgegenüber durchaus zurück. Und der Kartendetektiv muß auch philo logisch versiert sein, denn was findet sich hier nicht alles an Angaben und Schreibweisen, die sich aus der Problematik eines vielsprachigen Landes und der Notwendigkeit von Umschrei bungen aus dem Chinesischen, Tibetischen, Newari in das Englische ergeben. Dazu ist zu berücksichtigen, daß der „Verschluß“ des Lan des bis 1950 praktisch jede Kontrollmöglich- keit im Lande selbst ausschloß. Mit der Kartenserie Nepal 1:253 440, dem Kartenwerk, das heute wohl allgemein zu gänglich ist, herausgegeben vom Survey of India zwischen 1857 und 1953, treten wir, so zusagen, in die „kartographische Neuzeit“ Nepals ein. Beginnend mit der Everest-Expe dition von 1921 folgen die Beiträge der alpi- nistischen Expedition, und, ebenfalls erstma lig in den zwanziger Jahren, der Einsatz des Flugzeuges für die Kartierung des Landes. Aber auch die komplettierte, sich komplet tierende kartographische Darstellung bedeutet noch keine allgemeine Enthüllung: „restrict- ed“ blieb das Stichwort weithin für alle Kar ten brauchbaren Maßstabes, und zum „ver schlossenen“ Lande gesellten sich die zwar in zwischen erarbeiteten, vorhandenen, damit aber noch lange nicht zugänglichen Karten — und dabei ist es trotz Öffnung des Landes in Abstufung entsprechend dem Maßstab und der weiteren kartographischen Entwicklung bis heute geblieben. Es gibt zwar inzwischen eine Kartenserie des Landes in 1:63 360, doch war diese in den bearbeiteten Kartensammlungcn in Paris und London nicht einsehbar (S. 94). Gelegentlich sollen Schwarzwciß-Kopien da von im Bazar von Kathmandu erhältlich sein, wie dem Rezensenten von zuverlässiger Seite versichert wird, offiziell aber betrachtet der Survey of India die Ausgabe 1:63 360 als seine Geheimsache, zu deren Erstellung übri gens in den Jahren 1955—1958 eine fast kom plette Luftbildaufnahme im Aufträge des Sur vey of India geflogen wurde. Ausgenommen diese bisher letzte topogra phische Bestandsaufnahme, können alle bis herigen Bemühungen zur kartenmäßigen Dar-

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