Tribus: Tribus, 23.1974

Tribus, 23.1974

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistent identifier:: BV044415258

Title:: Tribus

Sub Title:: Jahrbuch des Linden-Museums

ISSN:: 0082-6413

Place of Publication:: Stuttgart

Publisher:: Linden-Museum

Year of Publication:: 1953

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711733

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711733

Persistent identifier:: 1509019026143

Title:: Tribus, 23.1974

Year of Publication:: 1974

Call Number:: LA 6621

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Bd. 23.1974

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Review

Structure Type:: Journal Review

Title:: M. H. C. Lichtenstein: Foundation of the Cape. About the Bechuanas. - Being: A History of the discovery and colonisation of Southern Africa, fragment of an unpublished manuscript written circa 1811, and: A translation of Über die Beetjuanas, originally published in 1807

Other person:: Schüz, Ernst

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

238 Buchbesprechungen in 1807. Translated, edited and with a hiographical introduction by Dr. O. H. Spohr. Cape Town: A. A. Balkema. 1973. 114 S., 14 Abb. Spohr hat uns schon früher wertvolle Monographien aus der Geschichte Südafrikas beschert (so 1965: The Natal Diaries of Dr. W. H. I. Bleek, 1967: Zacharias Wagner, fer ner mehrere Zeitschriftenbeiträge). Hier ist nun der Verfasser der „Reisen im südlichen Afrika“ (Berlin 1811/12) behandelt: Hin- rich Lichtenstein, geb. 1780 in Hamburg, seit 1810 Zoologe an der Universität Berlin, Di rektor des ihr angeschlossenen zoologischen Museums, ein vielseitiger Mann, linguistisch begabt, zwar kein schöpferischer Forscher, aber doch „Tatmensch“, der einen großen (freilich nicht immer guten) Einfluß auf die Entwicklung des wissenschaftlichen Samm lungswesens in der Zoologie nahm. Erwin Stresemann hat 1960 in der Festschrift zur 150-Jahr-Feier der Humboldt-Universität Berlin ein treffliches Lebensbild entworfen. Spohr widmet sich vor allem dem Wirken Lichtensteins in Südafrika, zu dessen natur wissenschaftlicher Aufschließung er Wesent liches beigetragen hat. Er berührt also das spätere Schaffen Lichtensteins nur kurz (zum Beispiel nicht J. F. Naumanns Briefwechsel mit H. Lichtenstein 1818—1856, Acta hist. Univ. Hauniensis, Kopenhagen, 11, 1954), bringt andererseits manches, was die Biogra phen in bezug auf Südafrika ausließen. Es gelang Spohr, aus der MS-Sammlung der Staatsbibliothek Berlin (West) und anderer westdeutscher Bibliotheken wertvolle Nieder schriften zu eruieren: Lichtenstein hatte einen 3. Band seiner „Reisen“ mit mehr allgemei nen Themen geplant, dabei die Geschichte der Gründung einer europäischen Kolonie am Kap, die nun hier auf 45 Seiten zum er stenmal an die Öffentlichkeit kommt (in Englisch). Sie umfaßt die Zeit bis zum Tod von Tulbagh 1771, und eine ebenfalls noch nicht veröffentlichte Liste von Namen und Kurzangaben erstreckt sich von Diaz 1493 bis Thurnbull 1805; das württembergische Kapregiment wird also nicht mehr erfaßt. Eine ethnographische Studie über die Bet- schuanas ist ebenfalls übersetzt dargeboten; sie ist aus den Allgemeinen geographischen Ephemeriden 23 (Weimar 1807) neu ans Licht gebracht und verdient angesichts der starken Änderungen ein vergleichendes Be trachten durch den Ethnographen. Unter den 14 Reproduktionen findet sich „ein Entwurf zu einer Charte von dem Lande der Beetjuanas vom Dr. Lichtenstein“. Spohr selbst hat die Itinerate Lichtensteins nicht näher behandelt, doch scheint es mir eine Pflicht zu sein, hier eine gebotene Be richtigung zu bringen. Sie bezieht sich auf den ersten Absatz von E. Stresemann (1954), Über die von Ludwig Krebs 1820—1838 in Süd-Afrika gesammelten Vögel, Ann. Mus. Congo Tervuren, Zool. 1: 77—82 (Ludwig Krebs ist inzwischen in einer umfänglichen Biographie, siehe Tribus 21, 1972: 281—282, behandelt), denn hier ist dem sonst so zu verlässigen Stresemann in der Schilderung der zweiten Reise Lichtensteins „über den Orange-Fluß, der beim heutigen Upington durchwatet wurde, ins südwestliche Bechua- naland (Gordonia) bis nördlich von Blom- fontein“ ein Irrtum unterlaufen. Bernhard Struck (Jena) schrieb 1964 an mich: Bei die ser nördlich führenden Strecke wäre der Reisende immer westlich vom Südende der Kalahari geblieben (ohne einen Betschuanen zu Gesicht zu bekommen). In Wirklichkeit hat L. die Karroo nach NE gekreuzt, den Oranje „bei einer Furt, die den korannschen Namen Priskab trägt“ (II: 373), durchfah ren (heute = Prieska, Bahnstation und Rie senbrücke), die verstreuten Bastard-Hotten totten (Griquas) um das spätere Griquatown betreut (Regierungsauftrag) und schließlich über eine „Jan bloms Fontein“ den süd lichsten Betschuanenstamm in Kuruman er reicht, die berühmte Missionsstation, auf der später Moffat seinen Schwiegersohn Living stone ausbildete. Der ganze Verlauf bleibt also östlich vom Kalahari-Südende, und der Fehler beträgt rund 325 km. Bei dem Irr tum ist wohl im Spiel, daß das vermeint liche Ziel „südwestliches Betschuanaland (Gordonia)“ lediglich durch die englische Kolonialverwaltung in den 80er Jahren so weit ausgedehnt wurde, obwohl dort nie mals Betschuanen gesiedelt haben. Doch zurück zu dem neuen Buch von Spohr. Unnötig zu betonen, daß die Über setzung gut und wortgetreu ist (aber eine Gattung, etwa Antelope, ist ein genus, keine species). Der Offset-Schriftsatz läßt trotz, wie ich höre, teilweise mangelhafter Unter lagen die Abbildungen gut hcrauskommen. Bedenklicher bei dieser Satzweise (gegen die im Grund nichts einzuwenden ist) ist die ganz unzulängliche Stufung der Schriftgrößen;

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