Tribus: Tribus, 23.1974

Tribus, 23.1974

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistent identifier:: BV044415258

Title:: Tribus

Sub Title:: Jahrbuch des Linden-Museums

ISSN:: 0082-6413

Place of Publication:: Stuttgart

Publisher:: Linden-Museum

Year of Publication:: 1953

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711733

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711733

Persistent identifier:: 1509019026143

Title:: Tribus, 23.1974

Year of Publication:: 1974

Call Number:: LA 6621

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Bd. 23.1974

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Review

Structure Type:: Journal Review

Title:: Codex Fejervary-Mayer: 12014 M, City of Liverpool Museums (Codices Selecti Vol. XXVI)

Other person:: Barthel, Thomas S.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

248 Buchbesprechungen McNickle ist Optimist, und so kommt er In seiner zusammenfassenden Betrachtung, in der er auf mehrere Fälle von Landrückgaben an Indianerstämme durch die US-Regierung eingeht, zu dem Schluß, daß verschiedene Er eignisse in den indianisch-weißen Beziehungen der vergangenen Jahre auf eine Anerken nung des Rechts auf Indianische Selbstbestim mung hinweisen. Es ist zu hoffen, daß sein Optimismus nicht trügt. Ein Autor, der sich engagiert, ein Text, der präzise informiert, und ein Stil, der nicht ermüdet: was kann man mehr von einem Buch erwarten? Es sollte zur Standard ausrüstung jeder Bibliothek gehören. Axel Schulze-Thulin CODEX FEJERVARY-MAYER: 12014 M, City of Liverpool Museums. In- troduction C.A. Burland. Graz: Akademi sche Druck- und Verlagsanstalt. 1971. 23 doppelseitig bemalte Blätter; Texthefl 47 S. (Codices Selecti Vol. XXVI). Die Ästhetik altmexikanischer Bilderhand schriften öffnet sich dem modernen Betrachter erst bei zureichendem Reproduktionsniveau — diese Einsicht verstärkt einmal mehr die von der Akademischen Druck- und Verlags anstalt Graz als Vol. XXVI der Codices Selecti herausgegebene Faksimile-Ausgabe des Codex Fejerväry-Mayer (Im folgenden CFM). Präzision der Linienführung und farbliche Brillanz demonstrieren dort einen graphi schen Stil von hoher Strenge, der allenfalls noch im Codex Laud formal Vergleichbares geschaffen hat. Weder die Chromophoto- graphic der Loubatschen Edition (Paris 1901) noch die früheste Wiedergabe im dritten Band der Kingsboroughschen „Antiquitics of Mexico“ (London 1831) haben den Charak ter eines veritablen kleinen Kunstwerkes so deutlich zu machen vermocht. Erst jetzt sind die Farbwerte adäquat reproduziert worden. Der CFM ist ein Faltbuch aus weichem Fllrschleder, dessen 23 Blätter, deren Stuck grundierung dem Buchmalcr als Unterlage diente, voll genutzt worden und exzellent erhalten geblieben sind. Aus seiner Geschichte ist nur der Weg von Ungarn nach England im 19. Jahrhundert bekannt. In seinem qua dratischen Format ähnelt der CFM weitge hend den Codices Laud und Cospi; der Zusammenhang unter den genannten drei Bilderhandschriften wird noch verstärkt durch das gemeinsame Vorkommen des Zählbalkens für die „Fünf“. Insoweit hebt sich eine Un tergruppe innerhalb der sogen. Codex-Bor- gia-Gruppe ab. Bis heute ist leider kein Con sensus über die genaue Lokalisierung dieser so wichtigen Gruppe altmexikanischer Reli gionsdenkmäler erreicht worden: Robertson und Nicholson bevorzugten eine mixtekische Provenienz, Caso plädierte bis zu seinem Tode weiterhin für die Region von Puebla- Tlaxcala, während Burland eher nach Vera Cruz neigte. Mir scheint Selers alte Vermu tung einer Herkunft aus dem Gebiet der gro ßen Handelsstraße zur südlichen Golfküste (also aus dem Bereich von Tehuacan, Coz- catlan, Teotitlan dei camino) noch immer in teressant zu sein (vgl. auch Chadwick-Mac- Neish, „Codex Borgia and the Venta Salada Phase“, 1967). Das oft publizierte Kosmo- gramm CFM 1 läßt weiterhin an eine ferne Querverbindung zur Madrider Mayahand schrift (Codex Tro-Cortesianus 75—76) denken. Der ausgezeichneten Faksimile-Ausgabe ist eine kleine, englischsprachige Einführung von С. A. Burland beigegeben. Dort findet man eine genaue Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes, die Seitenanordnung, erforderliche Konkordanzen sowie eine hinreichende Bi bliographie. Wenig befriedigend sind die überaus knappen inhaltlichen Hinweise pp. 28—29; hier wird der Fachkollege zahlrei che Fragezeichen zu setzen haben bei Bur lands nicht näher begründeten Deutungen zu CFM 23—29 oben, 26, 41—42 und 38 bis 43 unten. Burlands Notizen von 1950 wären hier zum Verständnis nützlich gewe sen. Über die „Rituale mit Bündeln abge- zähltcr Gegenstände" hat Nowotny (1961) Besseres gebracht; Burland berücksichtigt auch nicht die Erklärungsansätze von Thomp son (1934) und Caso (1967). Zu diesen Fra gen vergleiche man auch meine Rezension des Codex Cospi in TRIBUS 18. Bekanntlich bereitet die Kapiteleinteilung im CFM gewisse Schwierigkeiten. Für das Verso beruht das auf der räumlichen Sonde rung oberer und unterer Serien, für das Recto auf thematischen Verständnisschwierigkeiten. Daraus erklärt es sich, daß Nowotny zu einer etwas anderen Abgrenzung als Seler gelangte, ungeachtet der gleichen Anzahl von 17 zu postulierenden „Kapiteln“. Ich halte Nowotnys Anordnung in der Verteilung 4 „Kapitel“ des Recto vs. 13 „Kapitel“ des

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