Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte: Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte, 7.1891

Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte, 7.1891

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714816

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714816

Persistenter Identifier:: BV042724883

Titel:: Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte

Erscheinungsort:: Berlin

Verlag:: Springer

Erscheinungsjahr:: 1886

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Medizingeschichte

Wissensgebiet:: Medizingeschichte

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711648

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711648

Persistenter Identifier:: 1504864376068

Titel:: Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte, 7.1891

Erscheinungsjahr:: 1891

Signatur:: Kn 7700:F4

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Medizingeschichte

Zeitschriftenartikel

Strukturtyp:: Zeitschriftenartikel

Titel:: Ueber Cognak, Rum und Arak

Sonstige Person:: Sell, Eugen

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Medizingeschichte

Volltext

Genuß dem Gaumen der verwöhnten Europäer widerstrebt. Man überläßt es daher meist den Negern zum Trunk und bezeichnet es aus diesem Grunde auch als Negerrum. Der Rumbrennerei geht es heutzutage noch ähnlich wie in früheren Zeiten der Bierbrauerei. Jeder einzelne Brenner hat seine Methode, die er für die beste hält und ist zufrieden, wenn fein Fabrikat willige Abnehmer gewinnt. Interessante Mittheilungen über die Rumfabrikation finden sich unter anderen in einem Werke von S. H. Robinsons) welches allerdings nicht mehr neu ist, aber doch für die Jetztzeit noch immer interessante Angaben enthält. Bei der Abfassung feines Buches hat der Verfasser den Zweck ver folgt, den ostindischen Pflanzern Rathschläge für den Betrieb ihrer Zuckerplantagen und die rationelle Verwerthung ihrer Produkte zu geben und kommt dabei auch auf die Fabrikation des Rums zu sprechen, wie sie in Westindien betrieben wird. Er erwähnt dabei der Vorzüge der Zuckerrohrmelasse gegenüber der aus dem Saft der Dattelpalme ge wonnenen zuckerhaltigen Masse und hebt hervor, daß die Ausbeute an Alkohol in innigem Zufamnienhang mit dem spezifischen Gewichte der zu vergährenden zuckerhalti gen Flüssigkeit steht. Die Qualität und das spezifische Gewicht der Melasse selbst zeige unter sich große Abweichungen, so daß man eine richtige Mischung nur mit Hülfe des Saccharometers machen könne, welches er zu diesem Zwecke besonders empfiehlt. Wir erfahren hierbei, daß zur Zeit, als das Werk verfaßt wurde (1849) dieses nützliche In strument in Westindien noch unbekannt gewesen ist, daß man vielmehr die Mischung der Melasse mit dem Schaum und Wasser oder Wasser und Dunder nur mit Hülfe von Maßgefäßen vornahm. Wie Robinson berichtet, hat Porter in feinem Werk über Zucker angegeben, daß nach dem in Jamaika üblichen Verfahren 6 Gallonen* 2) Melasse und 36 Galloneu Schaum in 100 Gallonen zu vergütender Flüssigkeit enthalten feien, was unter der Voraussetzung, daß 6 Gallonen Schaum einer Gallone Melasse gleichkämen, einem Gehalt von 12 Prozent Zucker (uach Maß) entsprechen würde. Eine andere, ebenfalls von Porter mitgetheilte, in Westindien vielfach eingehaltene Vorschrift verlangt in 100 Theilen Flüssigkeit 10 Gallonen Melasse und 30 Gallonen Schaum, so daß die zu vergütende Flüssigkeit einen Gehalt von 15 Prozent Zucker (nach Maß) aufweifen würde. Diese Vorschriften können indessen, wie Robinson hervorhebt, einen sicheren Maßstab für das spezifische Gewicht darum nicht geben, weil die Dichtigkeit der Melasse sowohl, als zweifellos auch diejenige des Schaumes, großen Schwankungen unterworfen ist. Nimmt man indessen das spez. Gewicht der Melasse im runden Durchschnitt zu 40 ° Beaume an, so berechnet sich für die erst aufgeführte Vorschrift der Zuckergehalt zu 16V2, für die zweite zu 202/3 Prozent. Bei dieser Berechnung ist indessen der „Dunder" nicht mit berücksichtigt, der der Flüssigkeit in Mengen von 20—50 Raumeinheiten auf 100 an Stelle des Wassers zugesetzt wird. Robinson kann diese Angaben Porter's auf Grund eigener praktischer Erfahrungen bestätigen. Er hat gefunden, daß gute Melasse bei einem Gehalt von 18y2 Prozent Zucker mit einem spezifischen Gewicht von 1,175 bei >) 8. H. Eobinson. The Bengal Sugar Plantet. Calcutta 1849 S. 203 ff. 2) 1 Gallone — 4,5431.

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