Tribus: Tribus, 50.2001,N.F.

Tribus, 50.2001,N.F.

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistent identifier:: BV044415258

Title:: Tribus

ISSN:: 0082-6413

Place of Publication:: Stuttgart

Publisher:: Linden-Museum

Year of Publication:: 1953

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711803

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711803

Persistent identifier:: 1511771638959

Title:: Tribus, 50.2001,N.F.

Year of Publication:: 2001

Call Number:: LA 6621

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: N. F. Bd. 50, 2001

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Review

Structure Type:: Journal Review

Title:: Walker, Jr., Deward E. (Hrsg.): Plateau. Volume 12 des Handbook of North American Indians

Other person:: Schulze-Thulin, Axel

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

TRIBUS 50,2001 202 (inn)en geben einen guten Überblick über die bekannten und weniger bekannten Ethnien der Region und darüber hinaus mit den Abhandlungen spezieller sowie allgemei ner Thematik Anregungen zu weiterer Forschung. Literatur Lindig, Wolfgang 1972 Die Kulturen der Eskimo und Indianer Nord amerikas. Handbuch der Kulturgeschichte. Frankfurt/M.: Akademische Verlagsgesell schaft Athenaion. AXEL SCHULZE-THULIN WURSTER,WOLFGANG W. (ED.): El Sitio Maya de Topoxté. Investigaciones en una isla del lago Yaxhá, Fetén, Guatemala. Materialien zur Allgemeinen und Vergleichen den Archäologie, Bd. 57. Mainz; Philipp von Zabern, 2000. 336 Seiten, SW- und Farbab- bildungen. ISBN 3-8053-2707-2 Wohl keine der amerikanischen präkolonialen Kulturen strahlt nach wie vor eine solche Faszination aus wie die klassische Kultur der Maya, deren Siedlungsräume über die heutigen Staaten Mexiko (Halbinsel Yucatán, Bun desstaat Chiapas), Guatemala, Belize, westliches Hondu ras und zu einem geringen Teil über El Salvador er strecken. Fast unübersehbar ist die Zahl der Forschungsberichte und allgemeinen Publikationen. Doch trotz großer wissenschaftlicher Fortschritte, insbe sondere bei der Entzifferung der Glyphen bestehen noch immer beträchtliche Forschungslücken. Selbst die be rühmten Hauptorte der Maya der klassischen Zeit wie beispielsweise Palenque, Tikal, Copán oder Uxmal und Chichón Itzá sind nur zu einem geringen Teil archäolo gisch erfasst. Ausgrabungs- und Restaurationsarbeiten beschränken sich primär auf die Zeremonialzentren und Wohnbereiche der Adelsschicht. Umso bemerkenswerter ist, dass mit den intensiven und komplexen Unter suchungen in Topoxté im guatemaltekischen Fetén ein Maya-Ort der Postklassik und damit zugleich die noch immer lückenhaft bekannte Schlussphase einer grandio sen kulturellen Entwicklung im Kernraum der Maya an gesprochen wird. „Topoxté“ gehört zu den auch in Lateinamerika seit lan gem bestehenden interdisziplinären Forschungsprojek ten, deren Mitarbeiter international kooperieren. An der Durchführung der Arbeiten waren neben Facharchäo logen Architekten, Ingenieure, Kartographen und Bio logen beteiligt. Die Leitung und Organisation hatten die „Kommission für Allgemeine und Vergleichende Archäo logie des Deutschen Archäologischen Instituts (KAVA) in Bonn und das „Instituto de Antropología e Historia de Guatemala“ (IDAEH) übernommen. Die deutsche Re gierung leistete über das Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die erforderliche fi nanzielle Hilfe. Derartige Projekte beschränken sich nicht allein auf Aus grabungs-, Konservierungs- und Museumsarbeiten. Von ebenso großer Bedeutung sind Untersuchungen zur öko logischen, spezifisch botanischen und faunistischen Struktur des Umlandes. Die Arbeiten in Topoxté und der Umgebung des Sees Yaxhá gelten als Pilotprojekt, das in das Großprojekt „Proyecto Triángulo Cultural Yaxhá Nakum Naranjo“ eingebunden ist. Diese Region umfasst ein Gebiet von beinahe 1000 km_ und birgt eine Fülle von archäologisch wertvollen Fundstätten, die es vor allem vor den Siedlungsspitzen der kleinbäuerlichen Kolonisten zu schützen gilt, die in immer größerer Zahl Schneisen in die Regenwaldregionen des Fetén schlagen, um mit Hilfe der Brandrodung Felder anzulegen. Neben der reinen Forschungstätigkeit gehört zu den wei terreichenden Zielen des Projektes die Errichtung eines Nationalparks, der die Möglichkeit eröffnet, dass einer seits die archäologischen Denkmäler wie auch der Natur- raum geschützt werden und dass andererseits ein den empfindlichen Strukturen der Region angepasster Touris mus für eine sinnvolle ökonomische Nutzung sorgt. Nach der 1993 von W. Wurster und O. Quintana heraus gegebenen Publikation über die erste Projektphase von Topoxté liegt nunmehr eine komplette Monographie über die bisher geleisteten Forschungen, Archivierungs- und Sicherungsarbeiten, insbesondere der besonders vom Zerfall bedrohten Tempelpyramide „C“ vor. In einem einleitenden Kapitel wird die großräumige Lage der Insel Topoxté im See Yaxhá nicht nur beschrieben, sondern auch historisch interpretiert: Die an tektonische Spaltensysteme gebundene Seenkette des Fetén war auf grund der leichten Durchgängigkeit bereits in präkolum- bischer Zeit eine wichtige Leitlinie einer seit dem Mittleren Klassikum (ca. 800 v. Chr.) kontinuierlichen Be siedlung. Selbst nach dem Zerfall der klassischen Maya- Kultur nach 900 n. Chr. beweisen die Anlagen von Topoxté und benachbarte Wohn- und Kultplätze von ei ner ungebrochenen Siedlungsaktivität der Bevölkerung. Von großer Wichtigkeit ist der Hinweis der Verfasser, dass Topoxté an einer der wichtigsten Handelsrouten zwi schen dem Golf von Mexiko und der östlichen Karibik- Seite der Halbinsel Yucatán liegt. So konnten die im roh stoffarmen zentralen Fetén liegenden Ortschaften mit den notwendigen Materialien wie beispielsweise Obsi dian, Grünsteinvarietäten, Basalt u.a. aus den magma tisch geprägten Regionen der pazifischen Vulkanzone versorgt werden. Dieser natürliche Korridor ermöglichte den spanischen Konquistadoren wie auch den nachfolgenden Missiona ren und schließlich Sammlern von Urwaldprodukten (Kautschuk, Chiclé) den Zugang in die Kernzonen der Maya-Kultur. Besonders Sammlern von Naturprodukten ist, wie allgemein bekannt, die Entdeckung zahlreicher Ruinenfelder zu verdanken. Reiseforscher des 19. Jh. be gannen schließlich im Gebiet des Sees Yashá mit der wis senschaftlichen Analyse von Ruinenkomplexen in Form von schriftlichen Notizen, Zeichnungen und später Foto grafien. Die älteste Beschreibung der Ruinen von Topoxté stammt von Juan Galindo, dem wissenschaftlich interessierten Gouverneur des Fetén. Bei fünf nachfolgenden Forschern fand die von Regen wald überwucherte Maya-Stadt nur geringes Interesse.

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