Tribus: Tribus, 61.2012

mirador

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714817

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714817

Persistenter Identifier:: BV044415258

Titel:: Tribus

Untertitel:: Jahrbuch des Linden-Museums

ISSN:: 0082-6413

Erscheinungsort:: Stuttgart

Verlag:: Linden-Museum

Erscheinungsjahr:: 1953

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-711814

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-711814

Persistenter Identifier:: 1511945210581

Titel:: Tribus, 61.2012

Erscheinungsjahr:: 2012

Signatur:: LA 6621

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Titelseite

Strukturtyp:: Titelseite

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Tauern: Bewohnt wird Ceram von einer Reihe heterogener Völker, und zwar von mehreren Alfurenstämmen und von einer Küstenbevölkerung. Die letztere ist bunt zusammengewürfelt. Wir finden eine grosse Zahl Ein- wanderer aus Halmahera, Ambon und den Uliassern, und aus Gessir, einem Inselehen im Südosten Cerams, dessen Bewohner ausgedehnten Handel treiben und den östlichen Teil der Küste Cerams bevölkern. Sie sind es eigentlich nur, die bei den Eingeborenen den Namen Ceramer tragen. Ausserordentlich verbreitet sind auch die Butonesen, die ins- besondere im Westen auf der Halbinsel Huamoal ganze Dörfer besitzen. Die Religion dieser Küstenbevölkerung ist im allgemeinen mohammedanisch. Die aus Ambon und den Uliassern stammenden sind meist Christen, ebenso wie ein Teil der von Alfuren bevólkerten Küstenorte. Von der Küstenbevólkerung, die ethnographisch weniger wichtig ist, will ich nieht reden, sondern mich nur auf die Alfuren einlassen. Mit dem Namen Alfuren bezeichnen die Leute in den Molukken allgemein die wilde in den Bergen wohnende einheimische Bevólkerung. Es gibt eine ganze Reihe stark verschiedener Stümme, die z. T. einen melanesischen Charakter tragen. Auch ihre Sprachen sind z. T. beträchtlich verschieden. Auf das Studium dieser Sprachen habe ich ganz besonderen Wert gelegt, da ich glaube, dass daraus am leichtesten die Zusammenhänge mit den benachbarten Inseln sich ergeben werden. Bisher war die Kenntnis der Ethnographie Cerams sehr gering und lückenhaft, da noch kein Forscher sich bei den Alfuren niederlassen und in nähere Beziehungen mit ihnen treten konnte. Sie konnten früher nie das Inland bereisen und mussten sich mit dem begnügen, was sie von der Küstenbevölkerung erfuhren, oder an den wenigen Küstenalfuren sahen. Sonst kamen von Kuropäern nur Offiziere ins Innere, und da sie entweder als Feinde kamen, oder als Regierungsvertreter, so war es klar, dass sie auch nicht viel Gelegenheit hatten, die Alfuren kennen zu lernen. Mir war es vergönnt, abgesehen von den ersten Wochen, immer allein ohne militärische Bedeckung im Innern bei den Alfuren zu weilen, alleinbegleitet von vier javanischen und butonesischen Dienern. Die verschiedenen Sprachgruppen und Stämme sind folgende: I. Die Bewohner Ostcerams bis zur Linie Aketernatefluss und Ostecke der Talutibai. Diese Leute sind sehr wenig zahireich, bewohnen aber ein sehr grosses hiigeliges, von dichtestem Urwald bedecktes Land. Ihre Zahl scheint immer mehr zurückzugehen, und ein grosser Teil ist bereits nach Osten an die Küste gezogen und hat die Sitten der Küstenbewohner weitgehend angenommen. Kulturell stehen sie ausserordentlich niedrig. Es gibt keinen Gegenstand unter ihren ausserordentlich spärlichen Haus- geräten, der von eigener Kultur zeugte. In ihrem Aussehen weichen sie auffällig von den übrigen Ceramern ab. Ich glaube, dass man es hier mit einem ziemlich rein erhaltenen Rest der Urbevölkerung zu tun hat, der sich in anderen Teilen Cerams ganz mit den übrigen Alfuren vermischt hat. Sie haben eine ganz auffallende Ähnlichkeit mit den Sakais von Zentralmalakka, was Grösse, Haare und Gesichts- bildung angeht. 164

Zugriffsbeschränkung

Nutzungslizenz

mirador: mirador

Zeitschrift

Zeitschriftenband

Titelseite

Inhaltsverzeichnis

Downloads

Ganzer Datensatz

Diese Seite

Bildfragment

Formate und Verlinkungen

Formate

Links

Zitieren

Ganzer Datensatz

Diese Seite

Zitierempfehlung