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Geschlechts-Umwandlungen

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Bibliographic Data

fullscreen: Geschlechts-Umwandlungen

Monograph

Structure Type:
Monograph
Works URN (URL):
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-710046
URN:
urn:nbn:de:kobv:11-710046
Persistent identifier:
BV042530414
Title:
Geschlechts-Umwandlungen
Sub Title:
(Irrtümer in der Geschlechtsbestimmung) ; sechs Fälle aus der forensischen Praxis
Author:
Hirschfeld, Magnus
Place of Publication:
Berlin
Publisher:
Adler-Verl.
Year of Publication:
1912
Extent:
34 S.
Description:
Medizingeschichte
Call Number:
Ko 39600:1:2:F8
Collection:
Sexology in Berlin
Domain:
History of Medicine

Chapter

Structure Type:
Chapter
Title:
Gutachten I.
Collection:
Sexology in Berlin

Contents

Table of Contents

  • Geschlechts-Umwandlungen
    [1]
  • Front Cover
    -
  • Front Paste Down
    -
  • Blank Page
    -
  • Endsheet
    -
  • Title Page
    [1]
  • Introduction: Die Begriffe des "absolut Männlichen" und "absolut Weiblichen" existieren nur als Produkte theoretischer Konstruktion. ...
    [3]
  • Chapter: Gutachten I.
    [5]
  • Chapter: Gutachten II.
    [9]
  • Chapter: Gutachten III und IV.
    [15]
  • Chapter: Gutachten V.
    [19]
  • Chapter: Gutachten VI.
    [25]
  • Advertising
    -
  • Blank Page
    -
  • Back Paste Down
    -
  • Back Cover
    -

Full Text

— 6 —■ 
zwanziger Jahren Damenkleider anzog und sich darin zeigte, erkannten 
ihn nicht einmal seine nächsten Verwandten und Bekannten. 
Bis heute hat Patient einen geschlechtlichen Verkehr nicht gehabt, 
da er niemals einen besonderen Drang dazu verspürte, überhaupt vor ge­ 
schlechtlicher Berührung, z. B. Anfassen seiner Genitalien beim Urinie­ 
ren, einen Ekel hat und vor allem ausschließlich von dem Gedanken und 
dem Gefühle beherrscht wird, als Frau zu leben. Er glaubt, daß er von 
selbst niemals zu einem Geschlechtsverkehre gelangen würde, da er gar 
keinen Trieb dazu spüre und auch viel zu schüchtern sei. Der nackte oder 
halbnackte weibliche Körper übt keinerlei Reiz auf ihn aus. Jedoch war 
sein geschlechtliches Empfinden auch niemals auf da,s männliche Ge­ 
schlecht gerichtet. Von Kindheit an besteht dieser leidenschaftliche Hang 
bei ihm, sich als Frau zu kleiden. Er hat immer wieder versucht, diesen 
Hang zu bekämpfen — namentlich nach den weiter unten zu erwähnenden 
unangenehmen Erlebnissen und Konflikten —, aber es war vergeblich. Die 
Folge einer längeren Enthaltsamkeit von der Frauentracht war stets eine 
schwere geistige Depression. „Das ganze Leben freut ihn nimmer,“ wie 
er sich ausdrückt. Glücklich fühlte er sich nur in Damenkleidern, wo er 
ein ganz anderer wird und die frühere Melancholie und Befangenheit 
einer inneren harmonischen Stimmung weicht. Sein ganzer seelischer 
Zustand hängt davon ab, ob er Frauenkleider trägt oder nicht. Für die 
Befriedigung dieser Neigung würde er, wie er sagt, sich entmannen lassen, 
ja selbst ins Gefängnis gehen, wenn sie anders nicht möglich wäre. Die 
weibliche Kleidung bot ihm von jeher Ersatz für alles andere. 
Seine Lebensgeschichte, aus der wir nun die wichtigsten und wesent­ 
lichen Einzelheiten hervorheben, bestätigt diese seine Angaben in vollem 
Umfange. Der Patient ist fromm katholisch erzogen, ist sehr religiös und 
bekleidete 7 Jahre die Stelle eines Messners. Er wurde aber dieser Stel­ 
lung enthoben, als er einmal während des Faschings in Damenkleidern 
ging. Dann wurde er Trappistenfrater in Natal (Südafrika,), von wo er 
aber nach % Jahren wegen Krankheit fortging und nach Bayern zurück­ 
kehrte. Er ließ sich dann, um seine unwiderstehliche Neigung zum An­ 
legen von weiblichen Kleidern wenigstens in Gestalt eines Surrogats zu 
befriedigen, vor 8 Jahren einen dunklen Mantel, eine Art Talar machen, 
um die ihm vor allem so widerwärtigen und lästigen männlichen Bein­ 
kleider nicht anziehen zu müssen. Darauf wurde er angeklagt, sich Prie­ 
ster- bzw. Ordenstracht angemaßt zu haben, aber schließlich freigespro­ 
chen. Er ließ sich dann einen farbigen Mantel anfertigen, so daß er nicht 
mehr mit einem Priester oder Ordensmann verwechselt werden konnte. 
Wenn er aber in diesem Rocke ausging, erregte er allgemeines Aufsehen 
und wurde öffentlich verspottet. Eine neue Anklage hatte wieder Frei­ 
sprechung zur Folge. In der Urteilsbegründung wies der betreffende Rich­ 
ter darauf hin, daß ein Gesetzparagraph betreffs der Art der Kleidung nicht
	        

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