Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, 6.1876

Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, 6.1876

Bibliographische Daten

Monographie

Strukturtyp:: Monographie

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714003

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714003

Persistenter Identifier:: BV047663515

Titel:: Deutsche Heldensage

Untertitel:: für Jugend und Volk

Autor:: Schalk, Gustav

Illustrator:: Vogel, Hermann

Erscheinungsort:: Bonn

Verlag:: Verlag von Emil Strauß

Erscheinungsjahr:: 1901

Beschreibung:: Sozial- und Kulturanthropologie#Kunst und Wissen

Signatur:: 2021 A 203

Lizenz:: Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)

Sammlung:: Allgemeiner Bestand

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Kunst und Wissen

Kapitel

Strukturtyp:: Kapitel

Titel:: Herzog Ernst

Sammlung:: Allgemeiner Bestand

15 In der Lage der festen Ansiedlungen bei primitiven Gesell- schaftszuständen drückt sich, entsprechend unseren Voraussetzungen, das Bestreben nach möglichst ausgiebiger Vertheidigung derselben unverkennbar dadurch aus, dass sie auf schwer zugänglichen Punkten angelegt sind. In den Ebenen werden vorzugsweise die vorhandenen Terrainfalten, die Wälder, Sumpfwildnisse, die seichten Stellen und die Inseln der Landseen, die durch Spalten abgegränzten Erd- schollen aufgesucht. Die Bewohner der Flussthäler wählen die hohen Uferterrassen, die durch ihre geognostische Beschaffenheit hiezu geeigneten Steilabhänge, die Vereinigungspunkte der Neben- adern, oder die Flussinseln. In den Flussdeltas dienen dazu die dichten, mit Wald oder Schilf bedeckten Stellen, die einzelnen durch die zahlreichen Gabelungen abgetrennten Gebietstheile. Die gleiche Rolle spielen an den Küsten kleine in unmittelbarer Nähe des Festlandes gelegene Inseln. (Wollin, Rügen, Inseln der syri- schen und nordamerikanischen Küste.) Ein grosser Theil der ersten Fixpunkte menschlicher Thätig- keit knüpft sich jedoch vor allem an die mittleren Erhebungen und deren unmittelbare Nachbarschaft. Alle diese von der Natur gegebenen Vortheile finden wir um so sorgfältiger benützt, je ent- schiedener das Nomadenthum überwunden ist*). Die relativ festsässigsten Irokesen hatten ihre Dörfer sehr sorgfältig befestigt?). Nordwisconsin mit seinen unzähligen kleinen Seen und zahlreichen Flüssen ist stets von Indianern fest bewohnt und besiedelt gewesen?). Bei den Mönitariern (Weidenvolk) fand Catlin wenigstens das Hauptdorf hoch gelegen*). Fast alle Ansiedelungen der Indianer in Britisch-Guyana . liegen nach R. Schomburgk auf Hügeln. Dieselben vermeiden die Nähe der Flüsse, weil sie dort (feindlichen und) freundlichen Besuchen zu sehr ausgesetzt sind®). Gleich den Arcadiern wohnten die Azteken gerne auf den Gipfeln und am Rande der schroffsten Gebirge®). Die ältesten Ruinen der Tolteken - Ansiedelungen am Rio Verde und Colorado Chiquito liegen auf hohen Felsen’). Die Indianer Neu - Mexikos *) Waitz. Anthropologie. III. S. 991. ?) Atwood geolog, Report. S. 59. ?) Transact. of Wisconsin Agric. soc. II. 330. *) Catlin. Indian. N, Amer. I. S. 185. 5) Appun unter d. Tropen. II. 128, 65) Humboldt, Neu-Spanien. III S. 8. 7) Möllhausen. Reisen in d. Felsengeb. II. 149.

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