Globus: Globus, 17.1870

Globus, 17.1870

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714784

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714784

Persistenter Identifier:: BV041217508

Titel:: Globus

Untertitel:: illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde

Weitere Titel:: Globus

Erscheinungsort:: Braunschweig

Verlag:: Vieweg

Erscheinungsjahr:: 1862

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-708380

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-708380

Persistenter Identifier:: DE-11-001723747

Titel:: Globus, 17.1870

Verlag:: Vieweg

Erscheinungsjahr:: 1870

Signatur:: LA 3252-17

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Titel:: No. 12. April 1870

Sonstige Person:: Andree, Karl

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenartikel

Strukturtyp:: Zeitschriftenartikel

Titel:: Aus Alfred Grandidier's Reisen im südlichen Indien. III.

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

K . * * > Band xvii . % % 12 . Mit besonderer Berücksichtigung Äer Antkropologie und Gtknologie . In Verbindung mit Fachmännern und Künstlern herausgegeben von Karl Andree . Äprtl Monatlich 4 Nummern . Halbjährlich 3 Thaler . Einzelne Nummern , soweit der Vorrath reicht , ä , 4Sgr . 1870 . I ! 1 Ans Alfred Grandidier's Reisen im südlichen Indien . in . Die große Pagode in Kondscheweram . — Die Sanskritschule . — Die Aradhyas . — Wallahdschabad . — Tschinglepat . Sadras . Die Pagode von Trikallikuru . Die große Pagode in Kondscheweram ist mit einer Mauer umgeben , welche zwei Eingänge hat , Go - purams oder Gombruns , und acht Geschosse , die verjüngt emporsteigen , jedoch ohne Seulptnren ; nur auf jeder Seite der mittleren EingangsthUren sieht man eine Statue . Den ersten Hofraum darf auch ein Profaner be - treten , der zweite dagegen ist den Leuten vorbehalten , welche Kaste haben . Vor dem sehr geräumigen Allerheiligsten be - findet sich ein Säulengang ; im Innern sind die Perlen , Edelsteine , Juwelen und kostbaren Stoffe ausgestellt , mit denen man bei festlichen Gelegenheiten das Bild des Gottes schmückt und deren Geldwerth auf etwa eine halbe Million deutscher Thaler augegeben wird . Mehr als eine Mitra besteht aus zusammengesetzten Diamanten , Smaragden und Rubinen ; auch Hals - und Armbänder , Fußbekleidung und Diademe für Gott und Göttin bestehen aus Edelsteinen , die alle polirt , aber nicht eigentlich geschliffen sind ; auch hat man sie in ganz geschmackloser Weise , ohne Rücksicht auf Farbe , Werth und Form , zusammengestellt . Die Brahminen waren so gesällig , dem Europäer Gran - didier auch die Bilder von Gottheiten zweiten Ranges zu zeigen , z . B . den berühmten Affengott Hann man , undGa - ruda , diesen Sperbergott , aus welchem Wischnu reitet . Sie ließen ihn auch das Pferd und die Gestalten verschiedener Globus XVII . Nr . 12 . ( April 1870 . ) Ungeheuer sehen , die eine Kolossalgröße haben , über und über vergoldet sind , und auf welche man die Götzenbilder stellt . Alle diese Gegenstände sind ohne jeglichen Kuustwerth , aber der Hindu hält sie für hochheilig . Bor der Eingangsthür zum Allerheiligsten steht ein klei - ner Madapam , d . h . eine Art von Thronhimmel mit Pyra - midalem Dache , der von vier Säulen getragen wird . Unter demselben stellt man einmal in jedem Monate den Gott aus , und die Andächtigen erscheinen in Menge , um ihu zu verehren ; sie nehmen dann auch Abwaschungen in dem Pagodenteiche vor . Außerdem trägt man an jedem Freitage den Gott in feierlichem Aufzuge nach einem Garten , aber das Hauptfest findet im Maimonate statt . Ganze Schwärme von Affen , welche dem Siwa geweiht sind , treiben sich , gleichsam als lebendige Fetische , innerhalb der heiligen Mauern umher und verüben allerlei Unarten ; aber Niemand würde es wagen , sich an ihnen zu vergreifen . Die große Pagode von Kondsche - weram genießt weit und breit hohen Ruf , ist aber nicht , wie man wohl behauptet hat , die schönste in Indien . Nicht bloß sind jene von Madura und Tandschore viel großartiger , son - dern man findet auch in anderen Städten des südlichen Dekhans manche , hinter denen sie zurückstehen muß . Hier mag eine Bemerkung Graul's angeführt werden , die ein Schlaglicht auf die Bemühungen der Missionäre wirft . 23

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