Globus: Globus, 72.1897

Globus, 72.1897

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714784

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714784

Persistent identifier:: BV041217508

Title:: Globus

Sub Title:: illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde

Other Titles:: Globus

Place of Publication:: Braunschweig

Publisher:: Vieweg

Year of Publication:: 1862

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709044

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709044

Persistent identifier:: DE-11-001785752

Title:: Globus, 72.1897

Publisher:: Vieweg

Year of Publication:: 1897

Call Number:: LA 3252-72

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Nr. 10. 11.September 1897

Other person:: Andree, Richard

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Die Reise des Prinzen Heinrich von Orléans von Tonking nach Vorderindien. I.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Figure

Structure Type:: Figure

Title:: Fig. 1. Eine alte Hunifrau

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

154 Die Reise des Prinzen Heinrich von Orléans von Tonking nach Vorderindien. Fig. 1. Eine alte Hunifrau. Männer tragen Jacken mit zwei Reihen Metallknöpfen, ganz ähnlich den Jacken der bretonischen Bauern. Die Frauen schmücken sich mit einem Turban, den ein kronenartiger Putz von Silberreifen umgiebt. In den Ohren sitzen Ohrringe mit einem Gehänge von schweren Silherstangen und auf der Brust prangt in der Regel eine Silberscheibe. Kleidung und Schmuck weisen aber je nach der Gegend gewisse Unterschiede auf; denn selbst in diesen weltfernen Einöden schwingt die Mode ihr Scepter. (Fig. 1.) Die Huni huldigen der Vielweiberei; dort müssen die Frauen den Eltern abgekauft werden, und zwar schwankt der Preis, der Schönheit der Gewählten ent sprechend, zwischen 15 bis 35 Taels. Bei Sterbefällen legen die Angehörigen ein Stück weifsen Schleiers auf den Kopf zum Zeichen ihrer Trauer. Die Sprache des Volkes soll mit dem Chine sischen fast gar keine Über einstimmung haben. Inwiefern dies Urteil begründet ist, wird sich erst aus den von der fran zösischen Expedition gesam melten, leider nicht besonders reichen Vokabularien ergeben. Die Religion scheint in der Hauptsache ein verschwom mener Ahnendienst zu sein; doch werden daneben auch eifrig allerlei Dämonen geehrt und gefürchtet. In den Dör fern sind über den Thorwegen, etwa 3 bis 4 m vom Boden entfernt, Seile ausgespannt, welche Bogen, Pfeile und Bambusfaden tragen, um die bösen Geister von den Woh nungen fern zu halten. Die Verwaltung des Landes führen dem Namen nach chinesische Mandarinen unteren Ranges; aber die Huni zahlen keinerlei Steuern und. erfreuen sich auch sonst weit gehender Freiheit. Von Issa wanderte Prinz Heinrich in westlicher Richtung auf Tayang - Ka , fand aber weder hier, noch später Anzeichen der mineralischen Schätze vor, die nach den Karten Pavies und Rochers in dieser Gegend sich finden sollen. Er erkundete jedoch einen gangbaren Weg, in der chinesischen Handelssprache „die kleine Strafse“ genannt, der Tayang-Ka mit Muong- Le im Süden verbindet. Die Expedition schlug diesen Weg ein; allein trotz der Schwenkung blieb die land schaftliche Scenerie dieselbe, ebenso die Vegetation und das ungesunde Klima. Aus dem Beginn des Songka trat man bald in ein anderes Wassernetz über; man ent deckte u. a. die Quellen des Nam-Na und des Mote-IJo, zweier Tributäre des Schwarzen Flusses, die mit jähem Gefälle ihrer Sammelader zurinnen. Diese selber, bei den Chinesen Lysien - Kiang genannt, passierte man in Booten, da sie weit tiefer und reifsender als der Rote Flufs ist. Auf der Strafse bewegten sich zahlreiche Maultierkarawanen, mit Baumwolle und Thee beladen, weil dieser Trakt eben die kürzeste, leider nur in der trockenen Jahreszeit sicher passierbare Verbindung zwischen dem oberen Laos und den chinesischen Handels plätzen am Songka darstellt. In Muong-Le, einer kleinen Chinesenstadt von 1000 Einwohnern, bewirkte der Prinz den Anschlufs seiner Routenaufnahmen an die Itinerare der Expedition Pavie. Mit Genugthuung konnte er auf die bisherigen Erfolge zurückblicken, denn die ganze Strecke von Manluo war neu begangen und eingehend kartiert worden. Von jetzt ab änderte sich die Marschrichtung der Expedition aufs neue, weil man das westlich belegene Semao oder Shumao erreichen mufste. Das Gelände wurde offener, der Pfad bequemer, bis in einer fruchtbaren, gut be wässerten und wohlkultivierten Ebene die ersehnte Stadt erschien, — am 6. April 1895. Shumao besafs vor der südchinesischen Rebellion eine weit höhere Einwohner zahl, Macht und Bedeutung als heute. Es führte damals den Namen „das goldene Esmok“, war dicht bebaut und hatte schöne Strafsen und steinerne Brücken, die beide in Verfall geraten sind. Die eigentliche Stadt mag immerhin noch 10 000 Seelen beherbergen; sie wird Fig. 2. Ein Dorf der Tscliin-Pa'i aus den Talobergen.

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