Anthropos: Anthropos, 3.1908

Anthropos, 3.1908

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714789

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714789

Persistenter Identifier:: BV041701500

Titel:: Anthropos

Untertitel:: internationale Zeitschrift für Völker- u. Sprachenkunde

Weitere Titel:: Anthropos

Erscheinungsort:: Fribourg

Verlag:: Ed. St. Paul, Anthropos-Institut

Erscheinungsjahr:: 1906

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709448

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709448

Persistenter Identifier:: DE-11-001852165

Titel:: Anthropos, 3.1908

Erscheinungsjahr:: 1907

Signatur:: LA 1118-3

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Titel:: Bd. 3, 1908, Heft 4

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenartikel

Strukturtyp:: Zeitschriftenartikel

Titel:: Ein Sonnenfest bei den Eingeborenen von Vuatom, Neu-Pommern, Südsee

Sonstige Person:: Mayer, Otto

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

700 P. Otto Mayer, M. S C., Ein Sonneniest bei den Eingeborenen von Vuatom, Neu-Pommern, Südsee. Von P. Otto Mayer, M. S. C., Reber, Vuatom: Anfangs des Jahres, in der Blütezeit des wilden Zuckerrohres, wenn d ie Sonne in den Bainingerbergen untergeht (etwa zur Sonnenwende), wird das Sonnenfest abgehalten. In früheren Zeiten wurde es an verschiedenen Stell 611 der Insel Vuatom gefeiert, jetzt nur mehr an der Westküste in Valaur. Dort befindet sich der große Basaltstein (a käja), welcher einen G elS beherbergt, nämlich den Altvater, resp. die Urahne der Eingeborenen. Di e:,er Geist (a käja) ist der große Einsiedlerkrebs, a märimäripupük (Birgus latroj* welcher nach Aussage der Eingeborenen in der Schale des Nautilus umbi catus, a mata na keake (= Sonne), lebt und sich bekanntlich gerne n ntef Steinen verborgen hält. Die Menschen sollen sowohl von der Sonne als au von diesem Krebse abstammen, und beide werden in der alten Sprad ie ' tabiida = tabu i dat (= Ahne von uns) genannt. Das Fest besteht im Opfern der Erntefrüchte, um dadurch wieder reic lieh bedacht zu werden von der Sonne, der Spenderin alles Guten; mit ander 611 Worten, um sich vorzubereiten auf den Frühling, auf das Ende der Regen ze ' Wenn der Häuptling, der dieses Fest feiern darf, es unterläßt, „die Son zu beschenken“, so wird er sterben: „a mata na mäqe na böbe dokä“ „Die Sonne wird anstieren (und) töten ih* 1 und die Sonne wird sich rächen an allen Menschen: „da mäti P^ rll a „wir werden sterben aß e Hßf Die Eingeborenen nennen dieses Fest schlechthin a mata na mäqe 0 a mäta na keake, die Sonne als Wärmespenderin, im Gegensatz zu a № na lapäp, die Sonne als Hitzespenderin 1 . Am Vorabend des Festes (di kubaki og) wird überallhin verkün Na maläna da pokäre tubüda, d. h. der Weg, der zum Geisters Morgen wir werden freilegen unsern Altvater , führt, soll wieder frisch ausgehauen, Moos, Farren und Spinngewebe enti werden, damit der Geist und die Leute ihn wieder betreten können. Beim Aushauen und Klären werden zukünftige Dinge erkannt: wie z - 8- di 6 Sterbefälle (wenn die Wurzeln der Farren abgestorben sind), Wunden ( wellI j^ e t durchschnittenen Lianen „bluten“), Hungersnot (wenn die Lianen vertroc 1 mäqe — hell, trocken; lapäp — heiß.

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