Anthropos: Anthropos, 16/17.1921/22

Anthropos, 16/17.1921/22

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714789

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714789

Persistent identifier:: BV041701500

Title:: Anthropos

Sub Title:: internationale Zeitschrift für Völker- u. Sprachenkunde

Other Titles:: Anthropos

Place of Publication:: Fribourg

Publisher:: Ed. St. Paul, Anthropos-Institut

Year of Publication:: 1906

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709511

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709511

Persistent identifier:: DE-11-001853193

Title:: Anthropos, 16/17.1921/22

Year of Publication:: 1921

Call Number:: LA 1118-16/17

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: 16. Jahrgang, 1921

Other person:: Schmidt, W.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Kulturkreislehre und Buddhismus. Eine Neuorientierung des Problems

Other person:: Koppers, Wilh.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Kulturkreislehre und Buddhismus. 443 Völkerkunde berufen und befähigt erscheint, auch auf Kulturerscheinungen höherer und fortgeschrittenerer Art ihr erhellendes und klärendes Licht zu werfen. Tritt damit der ganzen Völkerkunde große Bedeutung nach einer neuen Seite hin bestens hervor, so kann mich dieser Umstand natürlich nur darin be stärken, in die angekündigte Erörterung über die Voraussetzungen des Bud dhismus überhaupt einzutreten. Trotz der schönen Erfolge, welche seit einem guten Jahrhundert die indologische Forschung aufzuweisen hat, kann dieselbe doch wohl von einer gewissen Einseitigkeit in ihrer Methode nicht freigesprochen werden. Die in Betracht kommenden Gelehrten sind hier, wie das mit der Natur der Sache gegeben war, sämtlich von dem Studium des Sanskrit, der Sprache der arischen Inder, und entsprechend von dem Studium der arisch-indischen Kultur, aus gegangen. Das hat sie nun dazu verleitet, die kulturhistorischen Verhältnisse Indiens ziemlich allgemein in einer einseitig arischen Beleuchtung zu sehen. Ich bin gewiß der letzte, den ungeheuren Anteil leugnen zu wollen, der in bezug auf die Kulturleistungen Indiens den eingewanderten Ariern zugeschrieben werden muß. Anderseits aber zeigt heute vor allem die vergleichende historisch ethnologische Forschung, daß von den Erscheinungen des indischen Kultur lebens mehr auf das Konto der einheimischen Faktoren gesetzt werden muß, als wie man das speziell in indologischen Fachkreisen bisher anzunehmen wohl geneigt war 1 . In dieser Hinsicht nimmt unseres Erachtens auch — den meisten wird das fürs erste ziemlich überraschend klingen — der Bud dhismus keine Ausnahmestellung ein. Wir bemerken, daß die volle Klärung für unsere Frage natürlich nur von umfassenderen Einzeluntersuchungen er wartet werden kann; es fehlte bisher die nötige Zeit, das in der wünschens werten Weise zu tun. Aber auch die mehr summarisch gehaltene Betrachtung, welche der Sache bereits geschenkt werden konnte und auf die wir uns im folgenden stützen, dürfte für das Zutreffende unserer Behauptung ein gutes Zeugnis schon ablegen. Die Annahme, daß in der Zeit zwischen 2000 bis 1500 v. Chr. vom Nordwesten her die Einwanderung der Arier in Indien stattgefunden hat, dürfte der Wahrheit entsprechen oder ihr doch ziemlich nahekommen. Das Dichten und Denken dieser indischen Arier ist uns bis heute vor allem erhalten im Rgveda , der bekanntlich das erste und wertvollste Buch der Heiligen Schriften der alten Inder darstellt. Der Rgveda birgt in zehn Büchern die stattliche Anzahl von 1300 Hymnen. Die religiösen Anschauungen, wie sie in den Hymnen sich niedergelegt finden, offenbaren wesentlich Natur- und Gestirn dienst: Polytheismus. Aber gerade die ältesten Hymnen zeigen mehrfach noch die Spuren eines früheren, und zwar ethischen Monotheismus auf. Das höchste gute Wesen erscheint unter dem Namen Varuna. Varuna ist nachgewiesener maßen an Stelle des ehemaligen gemeinindogermanischen Himmelsgottes Dyaas 1 Vgl. besonders P. T. Srinivas Jyengar: Did the Dravidians of India obtain tlieir cul- ture from Aryan immigrant? „Anthropos“ IX (1914), 1 ff. Id.: Life in ancient India in the age of the Mantras. Madras 1912. Panchanan Mitra: Prehistoric Cultures and Races of India. A Preliminary Review. Reprint frorn the Calcutta University Journal of the Department of letters vol. I, 1920. Id.: Prehistoric Arts and Crafts of India. Ibid. vol. III, 1920.

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