Anthropos: Anthropos, 16/17.1921/22

Anthropos, 16/17.1921/22

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714789

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714789

Persistent identifier:: BV041701500

Title:: Anthropos

Sub Title:: internationale Zeitschrift für Völker- u. Sprachenkunde

Other Titles:: Anthropos

Place of Publication:: Fribourg

Publisher:: Ed. St. Paul, Anthropos-Institut

Year of Publication:: 1906

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709511

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709511

Persistent identifier:: DE-11-001853193

Title:: Anthropos, 16/17.1921/22

Year of Publication:: 1921

Call Number:: LA 1118-16/17

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: 17. Jahrgang, 1922

Other person:: Schmidt, W.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Vor- und frühgeschichtliche Völkerwanderungen im vorderen Orient

Other person:: Christian, V.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

578 Dr. V. Christian, uns, daß die darin eingeschlossenen Chelles-, Acheul- und Moustierfunde (und wohl auch die der Freilandstationen Ägyptens und Palästinas) älter sein müssen als die Würmperiode. Daß sie jünger sind, als die europäischen Faust keilfunde, wie Bayer und Blanckenhorn meinen, läßt sich nicht erweisen; die Prächeleen und Chelleentypen vom Medahügel bei Gafsa (Tunesien), die viel leicht oberpliozän sind und der Günz-Mindel-Periode angehören 1 , also dann älter als die gleichartigen europäischen Funde wären, müssen zur Vorsicht mahnen. Auch die sicher diluvialen Faustkeilfunde Indiens dürfen bei der Frage nach dem Ursprung der Faustkeilkultur nicht übersehen werden. Alle diese Momente scheinen mir jedenfalls nicht für Europa als die Urheimat der Faustkeilkultur, geschweige denn der menschlichen Kultur überhaupt, zu sprechen. Wenn Blanckenhorn bezüglich der Träger der Faustkeilkultur an negroide Elemente denkt (a. a. O. 5—38), so stimmt dies auch mit meiner Anschauung überein; ob man aber in diesen Kreis dem Neandertaler ziehen darf, wie dies Blanckenhorn will, möchte ich denn doch bezweifeln, vielmehr wird er mit Menghin u. a. wohl mit der Mousterien-Kultur zu verbinden sein, wofür mir auch der Rhodesia-Fund zu sprechen scheint. Mit der nächsten Kulturschichte, dem Capsien, das in Nordafrika und dem vorderen Orient das Korrelat zu dem europäischen Aurignacien bildet (Obermayer, „Anthropos“ XIV—XV, 152), kommen wir in eine jüngere, der Jetztzeit rassenhaft schon ziemlich verwandte Periode. In Europa haben wir als Träger der Aurignacienkultur vermutlich den Vorläufer des homo nordicus , in Nordafrika für das Capsien die Ausgangsformen des homo aethiopicus bzw. mediterraneus anzusetzen. Beide Kulturen sind mit Obermaier wohl aus dem Osten, aus Asien herzuleiten, wo die einander körperlich verwandten Träger vermutlich in verhältnismäßiger Nachbarschaft schweiften. Durch lang an haltende Einflüsse des Klimas bleichte der nördliche Zweig aus und es ent stand der Vorläufer des hellhäutigen, blauäugigen, blonden homo nordicus , der infolge zunehmender Verschlechterung des Klimas in Asien als Jäger mit der Klingenkultur des Aurignacien nach Europa abwanderte 2 . Der südliche, dunkel gebliebene Zweig, hätte nach meiner Hypothese den Weg über den vorderen Orient nach Nordafrika genommen. Und zwar möchte ich die Vor läufer der äthiopischen Rasse für die ältere Schichte halten, die mit den großen Formen des unteren Capsien auf den Plan trat. Die geometrische Mikrolith-Technik des Endcapsien wäre die Kultur der Ausgangsform des kleinwüchsigen homo mediterraneus , der den Uräthiopicus nach Süden ab drängte und dessen Nachkommen heute’ noch das Hauptelement der Bevöl kerung um das Mittelmeer bilden. Mit dem dem Endcapsien verwandten Tardenoisien (Obermaier, a. a. O. 162) dringt diese Rasse weiter über die 1 Siehe Blanckenhorn a. a. O. 5, 17. 3 Ihm wohl östlich benachbart, saßen vermutlich mongoloide Fornien, die unter den selben Klimaeinflüssen standen und daher gleichfalls aufhellten, nur daß der Farbton der Augen und des Haares anders geartet wurde als beim homo nordicus. Diese hellen Mongoloiden stellen nach H. Pöch den Ursprung der Ostrasse dar. Aus dem bereits paläolithischen Neben einanderwohnen der Ausgangsformen der,nordischen und der Ostrasse erklären sich auch un gezwungen die engeren Beziehungen zwischen den indogermanischen und finnisch-ugrischen Sprachen.

Access restriction

Copyright

fullscreen: Anthropos, 16/17.1921/22

Journal

Journal Volume

Journal Issue

Journal Article

Table of Contents

Downloads

Full record

This page

Image fragment

Formats and links

Formats

Links

Cite

Full record

This page

Citation recommendation