Anthropos: Anthropos, 16/17.1921/22

Anthropos, 16/17.1921/22

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714789

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714789

Persistenter Identifier:: BV041701500

Titel:: Anthropos

Untertitel:: internationale Zeitschrift für Völker- u. Sprachenkunde

Weitere Titel:: Anthropos

Erscheinungsort:: Fribourg

Verlag:: Ed. St. Paul, Anthropos-Institut

Erscheinungsjahr:: 1906

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709511

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709511

Persistenter Identifier:: DE-11-001853193

Titel:: Anthropos, 16/17.1921/22

Erscheinungsjahr:: 1921

Signatur:: LA 1118-16/17

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Titel:: 17. Jahrgang, 1922

Sonstige Person:: Schmidt, W.

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenartikel

Strukturtyp:: Zeitschriftenartikel

Titel:: Spiel und Sport auf Náoero

Sonstige Person:: Kayser, Al.

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Abbildung

Strukturtyp:: Abbildung

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

698 R Al. Kayser, M. S. C. : wegung des einen bringt den anderen in Aufregung; duckt er sich, dann duckt sich der andere auch; wechselt er die Stellung der Füße, dann wechselt sie der andere auch; leistet der eine sich eine kleine Zerstreuung, dann bringt ihn der andere wieder zum Bewußtsein, indem er ihm mit voller Wucht die gepanzerte Faust an die Kinnlade rennt, wodurch das obligate „Blitzen“ her vorgerufen wird. Ein solcher Stoß fördert nicht gerade die Schönheit und Güte des Gebisses, auf welches der Eingeborne so stolz ist. Die meisten alten Männer, die sichrem Faustkampf beteiligten, beklagen den Verlust eines oder mehrerer Zähne infolge unglücklichen Ausgangs des Kampfes. Faustkämpfe in großem Stile, bei denen es immer sehr lebhaft herging, wurden regelmäßig nach der Geburt eines Häuptlingskindes veranstaltet. Alle männlichen Nachbarn der nächsten. Umgebung der Häuptlingshütte mußten daran teilnehmen; bei den größeren Häuptlingen mußte der ganze Distrikt antreten, um sich die Kinnladen zu bearbeiten. Schon einige Tage vor der Geburt des Kindes zogen sie sich zurück in die Einsamkeit, fasteten, versagten sich gewisse Speisen (z. B. Fisch, besonders Hai), ließen sich von einem Zauberer nähere Anweisung geben, Beschwörungen über sich sprechen, mieden besonders den Verkehr mit Frauen. Ein Verstoß gegen letztere Vorschrift wäre unfehlbar mit dem Verlust eines oder mehrerer Zähne gebüßt worden. Wird dann am Tage des Kampfes wirklich einem sonst guten Faustkämpfer das Gebiß eingeschlagen, dann wurde es einzig und allein dem Umstande zugeschrieben, daß er obige Maßregeln nicht eingehalten hatte, und ein solcher wurde dem öffentlichen Gespötte preisgegeben, ohne daß er sich wehren durfte. Manchmal veranstaltete man „Sauere-Tody-Abende“, an denen nur ge gorener Palmwein, und zwar reichlich genossen wurde. Nachdem die Gäste einigermaßen betrunken waren und das Gleichgewicht verloren, forderte man sie zum Kampfe heraus. Es war meist eine verkappte List, um eine alte Fehde wett zumachen. Die Folge war immer ein zerschundenes Gebiß mit ausgeschlagenen Zähnen. Solche Polterabende wurden deshalb von der Regierung verboten. Der Faustkampf ist auf Nauru sehr alt; er mag von den Matrosen der Walschiffe, die früher viel in den dortigen Gewässern kreuzten, eingeführt worden sein. Man steckt an beide Enden eines zirka 30 cm langen ehow (trockene Blattrippe eines Kokosfiederblättchens) je eine Feder aus dem Rücken (demen) des Fregattvogels. In der Mitte des ehow befestigt man zwei Flaumfedern genannt. Dieser ist aus der Tridacna-Schale geschliffen, sehr glatt poliert und hat Form und Größe eines Taubeneies. Am zugespitzten schmäleren Ende trägt es eine Öse, durch welche die zirka 20 m lange Schleuderleine durch geführt wird. Das Ende der Leine bildet einen Ring aus winzigen Fregatt vogelfederspulen, zum Einstecken des kleinen Fingers beim Schleudern, 10. Ekabänaban (Schleuderspiel). zeug trägt den Namen de- aus dem Bruststück des Fre gattvogels. Das ganze Spiel- men. Zum Spiel gehört feiner ein Schleuderstein, tetonati

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