Anthropos: Anthropos, 16/17.1921/22

Anthropos, 16/17.1921/22

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Strukturtyp:: Zeitschrift

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714789

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714789

Persistenter Identifier:: BV041701500

Titel:: Anthropos

Untertitel:: internationale Zeitschrift für Völker- u. Sprachenkunde

Weitere Titel:: Anthropos

Erscheinungsort:: Fribourg

Verlag:: Ed. St. Paul, Anthropos-Institut

Erscheinungsjahr:: 1906

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Wissensgebiet:: Sozial- und Kulturanthropologie > Allgemeines

Zeitschriftenband

Strukturtyp:: Zeitschriftenband

Werks-URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709511

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709511

Persistenter Identifier:: DE-11-001853193

Titel:: Anthropos, 16/17.1921/22

Erscheinungsjahr:: 1921

Signatur:: LA 1118-16/17

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Titel:: 17. Jahrgang, 1922

Sonstige Person:: Schmidt, W.

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

Zeitschriftenartikel

Strukturtyp:: Zeitschriftenartikel

Titel:: Spiel und Sport auf Náoero

Sonstige Person:: Kayser, Al.

Sammlung:: Zeitschriften und Zeitungen > Zeitschriften zur Ethnologie

702 P. Al. KaYSEr, M. S. C. Spitze des Fingernagels und reguliert so die Drehung (okadiri). Mit einem kleinen Besen (itita) aus Kokosfiederblattrippchen verjagt er die Fliegen, damit sie beim Vorbeiflug keinen Luftzug erzeugen und so störend auf den Kreisel einwirken, oder er hält darüber eine Matte, um überhaupt die Fliegen fernzuhalten. Aus all diesen Vorsichtsmaßregeln ist ersichtlich, daß es beim Spiele äußerst genau hergeht. Derjenige, dessen Kreisel zuerst fällt, hat das Spiel und somit die Wette verloren. Letztere geht gewöhnlich der Veranstalter des Spieles ein; seine Angelegenheit ist es dann auch, die bedungenen Bedingungen zu erfüllen. Die Spieler sind von beiden Parteien bloß gemietet. Alles jubelt dern Sieger zu. Dieser bleibt sitzen, um weiter zu spielen; an die Stelle des geschlagenen Gegners tritt ein neuer Spieler und das Spiel beginnt von neuem. Laufen beide Kreisel gleich lange, dann treten beide Spieler ab, um anderen Spielern mit anderen Kreiseln Platz zu machen. Das Spiel findet heutzutage nicht mehr statt; der Eingeborne ist zu bequem, einen Kreisel herzustellen. Früher fand es nur in den großen Versammlungshäusern statt, vor den Autoritäten der Insel. Um 9 Uhr vormittags mußte es beginnen und andauern bis 6 Uhr nachmittags, der Zeit zum Palmweinschneiden. Abends wurde es abgebrochen und für ein anderes Versammlungshaus in einem anderen Distrikte angesagt. So reihte sich ein Fest an das andere, bis die Runde um die ganze Insel gemacht war. Einmal wenigstens mußte das Kreiselspiel im Jahre in jedem Versammlungshaus stattfinden. Um in der Zwischenzeit den Kreisel zu schonen, hielt man eigene Körbchen, in die der Kreisel genau paßte; denn bei nachlässiger Behandlung konnte es Vorkommen, daß die einzelnen Schalen (besonders durch Feuchtigkeit) sich lockerten oder daß der fein polierte Pflock, auf dem sich der Kreisel drehte, beschädigt wurde. Ein jeder Kreisel hatte auch seinen eigenen Namen, wie teimanu : Schiff usw. / 13. Ekönobo (Kugelspisl). In einer größeren Hütte versammeln sich die Spieler. Der mit Strandkies bedeckte Boden wird geebnet, eine fein geflochtene große Matte ausgebreitet und die Matte glatt gestrichen. Es bilden sich zwei Parteien mit gleicher Spieler zahl, Männer, Frauen und Kinder sind zum Spielen zugelassen. Vor einer jeden Partei liegen zehn Steinchen, mit denen die Gewinner gezählt werden sollen. Als Spielgerät hat jede Partei drei Kugeln (trockene, kugelrunde Frucht des Kalophyllum-Baumes), die in einer Flucht senkrecht zu den Spielern liegen. Ein anderes Kügelchen (die Frucht einer fremden Kalophyllum-Art, die nach den Stürmen am Strande angetrieben gefunden wird) dient zum Wurfe. Abwechselnd spielt einer aus jeder Partei. Man wirft mit der Kugel nach den drei Kügelchen der Gegenpartei und sucht möglichst viel davon zu treffen. Die Wurfkugel muß direkt auf den Kügelchen der Gegenpartei aufprallen, wenn sie einen Gewinner erzielen will und darf nicht vorher die Matte berührt haben. Beim Wurfe muß sich der Spieler kerzengerade hinsetzen, darf sich nicht vor- noch nach der Seite beugen.

Zugriffsbeschränkung

Nutzungslizenz

fullscreen: Anthropos, 16/17.1921/22

Zeitschrift

Zeitschriftenband

Zeitschriftenheft

Zeitschriftenartikel

Inhaltsverzeichnis

Downloads

Ganzer Datensatz

Diese Seite

Bildfragment

Formate und Verlinkungen

Formate

Links

Zitieren

Ganzer Datensatz

Diese Seite

Zitierempfehlung