Anthropos: Anthropos, 41/44.1946/49,1-3

Anthropos, 41/44.1946/49,1-3

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714789

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714789

Persistent identifier:: BV041701500

Title:: Anthropos

Other Titles:: Anthropos

Place of Publication:: Fribourg

Publisher:: Ed. St. Paul, Anthropos-Institut

Year of Publication:: 1906

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709555

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709555

Persistent identifier:: DE-11-001871421

Title:: Anthropos, 41/44.1946/49,1-3

Year of Publication:: 1946

Call Number:: LA 1118-41/44,1-3

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Bd. 41 - 44, 1946-49, Heft 1 - 3

Other person:: Schmidt, Wilhelm

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Die angebliche Religionslosigkeit der Ridan-Kubu von Sumatra

Other person:: Vroklage, Bernh.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

48 Bernh. Vroklage. [41-44, 1946-49] Daß auch Schebesta diese Auffassung hat, folgt eindeutig aus einem Brief an einen Freund, den er schrieb, als er schon über einen Monat lang die Bambuti-Pygmäen im afrikanischen Urwald erforschte und immer noch keine Spur von einer Religion gefunden hatte : „Nun bin ich auch in der Lage, über ein ‘Volk ohne Gott’ zu berichten.“ 32 Es ist deshalb nicht anzunehmen, daß Schebesta die von van Dongen behauptete Äußerung getan hat 33 . Zusammenfassend darf man wohl sagen, daß es a priori das Wahrschein lichere war, daß van Dongen bei seiner sehr kurzen Forschung unter den ängstlichen Ridan-Kubu über Religion wenig oder nichts entdecken würde. Die Schlußfolgerungen, die aus den Publikationen von B. Hagen und vor allem von P. Schebesta gezogen werden müssen, lassen van Dongen’s Aussagen noch fragwürdiger erscheinen. Da die Ridan-Kubu schon ausge storben sind, ist eine längere und tiefergehende Untersuchung bei ihnen nicht mehr möglich. Ich glaube jedoch, genügend dargelegt zu haben, daß es nicht angeht, auf Grund der Aussagen van Dongen’s noch länger zu behaupten, die Ridan-Kubu seien religionslos gewesen. Darum ist es auch wissenschaft lich nicht bewiesen, daß es jemals religionslose Völker gegeben hat. Mir scheint sogar, daß wir in unserem Falle noch weiter gehen und mit großer Wahr scheinlichkeit behaupten dürfen, daß — wie die Erfahrung bei anderen Völ kern lehrt, von denen auch anfangs Religionslosigkeit behauptet wurde —-, sich auch die Ridan-Kubu nach gründlicherer Erforschung als religiöses Völkchen entpuppen würden, weil nämlich die höheren, seßhaften Kubu alle eine komplizierte Religion besitzen, die sich, wie jede geistige Kultur, in so kurzer Zeit nicht hätte entwickeln können. Und wenn Schebesta das Rich tige getroffen hat, dürfen wir wohl unsere Behauptung aufrecht erhalten ; denn ich glaube kaum, daß eine Gemeinschaft durch Degeneration alle Religiosität verlieren kann. 32 W. Schmidt, U. d. G., IV, p. 227. 33 [Anmerkung der Redaktion : Wir haben Herrn Prof. Dr. Paul Schebesta in den Korrekturabzug vorstehenden Artikels Einsicht nehmen lassen, und er schreibt dazu : « Ich stimme mit Vroklage vollkommen darin überein, daß die Religions losigkeit der Ridan-Kubu auf Grund der Feststellungen van Dongen’s allein nicht behauptet werden darf, weil er gar nicht die Gelegenheit hatte, dieses Problem ein gehend zu untersuchen. Außerdem muß ich ganz entschieden dagegen protestieren, jemals vor van Dongen das gesagt zu haben, was er mir in den Mund legt. Van Dongen wußte vielmehr gar nicht, daß ich Geistlicher sei, denn ich reiste ja in Zivil kleidung, wie es jeder Urwaldforscher tun muß, und habe mich ihm gar nicht als Priester vorgestellt, sondern einfach als Paul Schebesta, mit der Angabe, daß ich vom Antliropos- Institut in Wien komme und mich bei den Semang-Sakai und den Kubu auf Forschungs reise befinde. Später, nach Jahren, kam mir zu Ohren, van Dongen sei darüber unge halten gewesen, daß ich mich ihm nicht als Priester vorgestellt habe. Ich kann also gar nicht vor van Dongen die Äußerung getan haben, die er mir zur Last legt, und von der ich erst jetzt durch die Publikation von Vroklage erfahre ; daher muß ich gegen diese Anschuldigung, die die Objektivität meiner Forschung antastet, ganz ent schieden protestieren. » (Brief vom 7. Oktober 1947.)]

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