Globus: Globus, 48.1885

Globus, 48.1885

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714784

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714784

Persistent identifier:: BV041217508

Title:: Globus

Sub Title:: illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde

Other Titles:: Globus

Place of Publication:: Braunschweig

Publisher:: Vieweg

Year of Publication:: 1862

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709563

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709563

Persistent identifier:: DE-11-001876976

Title:: Globus, 48.1885

Year of Publication:: 1885

Call Number:: 3851 bb:48

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: No. 12. 1885

Other person:: Kiepert, Richard

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Aus dem südlichen Indien. (Nach dem Französischen von Emile Guimet.) I. (Die Abbildungen und Zeichnungen von F. Régamey.)

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Figure

Structure Type:: Figure

Title:: Ruhende Ochsenkarawane

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

178 Aus dem südlichen Indien. noch Tisch oder Stuhl, noch Eßvorräthe; nichtsdestoweniger haben diese Unterkunftsräume in früheren Zeiten den in Indien reisenden englischen Familien große Dienste ge leistet, welche mit einer Armee von Bedienten in gigan tischen Kisten und Kasten allen Comfort und alles zur Befriedigung ihrer herkömmlichen Lebensgewohnheiten Nöthige mit sich führten. Diese Karawanen machten in solch einem Bungalow Station, dann wurden die Matratzen, die Feldstühle, Klapptische, Kinderwagen, Conserven, der Thee, Brandy, die Romane von Walter Scott, die Apotheke und das Schachspiel abgeladen, um anderen Morgens wieder verpackt auf Kameelen, Elephanten oder mit Hilfe von Kulis bis zum nächsten Bungalow transportirt zu werden, — ein wahres Nomadenleben, wobei nur das Zelt durch ein Hans ersetzt ist. Wenn auch die Anlage der Eisenbahnen in dieser Beziehung vieles ändern wird und bereits ge ändert hat, so sollen doch besonders englische Damen, die mit vielen Bequemlichkeiten zu reisen wünschen, sich gerne der Bungalows bedienen. In dieser glücklichen Lage sahen sich" die Reisenden aber deshalb nicht, weil sie in ihren Mantelsücken nichts mit sich führten, wodurch sie das an der Ausstattung und Ein richtung der Räume Fehlende nur einigermaßen hätten ersetzen können. Mit Vergnügen verzichteten sie daher ans das ihnen von der Regierung gebotene Unterkommen, und suchten ein portugiesisches Hotel auf, welches allerdings auch nur durch ein bescheidenes Häuschen mit drei Räumen, dem Vorsaal, Eßzimmer und Schlafzimmer, dargestellt wurde; seine sonstige Einrichtung, besonders die Betten, war dem entsprechend gleichfalls äußerst mangelhaft. Bei dem Ver suche des Wirthes, auch etwas zu essen vorzusetzen, schien dieser sich vervielfältigen zu wollen; aufs Gerathewohl Ruhende Ochsenkarawane. öffnete er mehrere Conservebüchsen, entkorkte etliche Flaschen mit englischen Saucen und mischte alles mit einer gewissen Behendigkeit ungefähr in der Weise, wie der Maler seine Farben, zusammen. Das Produkt dieser Mischung war natürlich ein völlig ungenießbares und ekelerregendes Etwas. Glücklicher Weise fand sich als Ersatz dafür ein, wenn auch ungesalzenes und halb verbranntes, so doch einiger maßen genießbares Huhn, und zum würdigen Abschluß des Schmauses wurde mit einer gewissen Feierlichkeit eine schwärzliche fette Masse hereingebracht mit der Versicherung, daß auch dieses etwas Eßbares sei. Etwas zaghaft be schlossen die Reisenden das anscheinend einheimische Ge richt wenigstens zu kosten, gegen die letztere Bezeichnung aber legte der Wirth Protest ein und bezeichnete das Ding ausdrücklich als ein englisches Gericht. Nach einer nicht ohne Muth ausgeführten Analyse kamen sie zu der Er kenntniß, daß man ihnen den allerdings total verunglückten Versuch eines Puddings hatte vorsetzen wollen. Am anderen Morgen erhoben sich die Reisenden frierend schon früh von ihrem unbequemen Lager und Guimet trat den Weg in die noch in tiefem Schlummer liegende Stadt an. Unter hohen Bäumen gelagert fand er eine Karawane kleiner indischer Ochsen mit zierlichen Hörnern und einem Höcker in der Form einer phrygischen Mütze über den Schultern. Ihre Treiber liegen schlafend in den erzwun- gensten und verschrobensten Körperhaltungen dabei, mit ihren mageren Gliedern und der pechschwarzen Haut ein- balsamirten Leichnamen gleichend. Man könnte glauben, die Opfer des Vesuv in der Körperhaltung, wie sie ihnen die Verzweiflung aufgezwungen, schon seit Jahrhunderten unter der erstarrten Asche begraben, vor sich zu sehen, oder eine Collection peruanischer Mumien noch ungeordnet wie

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