Globus: Globus, 61/62.1892

Globus, 61/62.1892

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714784

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714784

Persistent identifier:: BV041217508

Title:: Globus

Sub Title:: illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde

Other Titles:: Globus

Place of Publication:: Braunschweig

Publisher:: Vieweg

Year of Publication:: 1862

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709595

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709595

Persistent identifier:: DE-11-001876991

Title:: Globus, 61/62.1892

Year of Publication:: 1892

Call Number:: 3851 bb:61/62:F4

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Nr. 13. 1892

Other person:: Andree, Richard

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Aus allen Erdteilen

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

208 Aus allen Erdteilen. findet. Dieselbe enthält 32 Amulette, die gegen Blitz schützen (Donnerkeile u. s. w.), 14 gegen Schlangenbiß (natürliche durchbohrte Kiesel, Serpentin), 6 gegen Gift (Rhinozeroshorn, Pseffcrholz), gegen Nierenleiden (Nephrit, Saussurit, Jaspis), 149 gegen das böse Auge (namentlich Korallen in Hand- und Phallnsform, Hahnensporen, Maulwurfsfüße), 39 gegen Hexerei (Bernstein, Dachshaut), 29 gegen Blutfluß (Blutstein, Karneol), 49 gegen Eingeweidewürmer (Madreporen und andere fossile Reste), gegen Hagelschlag (Alabasterperlen, Münzen mit Bildnis des heiligen Benedikt), gegen Zahnweh (Dentaliumschalen, die wie ans Elfenbein aussehen), gegen Hämorrhoiden (Rhinozerosklauen), gegen Kummer (Granat broschen von Witwen getragen), gegen Epilepsie (Stückchen von Menschenschädeln), gegen Hundswnt (Hunde- und Wolfs zähne), gegen Schiffbrnch (Münzen mit dem Bilde des heiligen Georg), gegen Schlagfluß (Münze mit St. Andreas), gegen Kindbettfieber (Elfenbeinplatte), gegen Viehseuchen (Münze mit St. Antonius), um Jagdglück zu erlangen (getrocknete Eidechsen mit gespaltenem Schwanz), zum Schutze der Augen (Schwalbensteine, gefunden in Schwalbennestern), um die Milch ergiebig stießen zu lassen (Milchglas, Perlmutter), gegen Fieber und Steinbeschwerden (Schneckenschalen), gegen Warzen (altbyzantinische Münzen), um das Zahnen zu erleichtern (Schweinezähne), zur Beförderung der Menstruation (rote Korallen), gegen Geburtsschmerzen (piotra gravicka, natür liche Konkretionen ans Thoneisenstein). — Farbe der Augen und Haare der Japaner. Über dieses Thema liegen nach einem Berichte Collignons (ILAnthropoIogio 1891, T. II, Nr. 6) Beobachtungen vor,' welche Leftzbvre, früher Professor an der Militärschule von Tokio, angestellt hat. (Schon früher hat Lefobvre Studien über die Pigmentierung der Ainos in der Revue <T Anthropo log^ 1889 veröffentlicht.) Seine Beobachtungen erstrecken sich aus 2361 Individuen, 1751 Männer und 610 Frauen. Sowohl die Augen als die Haare sind fast immer stark pigmentiert; die Iris war bei 9,IO Proz. der Beobachteten dunkel, bei 9,3 Proz. mitteldunkel und nur bei 0,7 Proz. hell (darunter in 13 Füllen, also bei nur 0,5 Proz. aller Beobachtungen blau). Noch dunkler ist die Haarfarbe, näm lich bei 99,7 Proz. aller Beobachteten dunkel (Lefebvre giebt sie bei 13,7 Proz. als schwarz, bei 86 Proz. als dunkelbraun an). Mitteldnnkles Haar fand sich nur bei drei Individuen (bei 0,15 Proz.), ebenso in drei Fällen (0,15 Proz.) helles (rotes) Haar; blondes Haar wurde überhaupt nicht beob achtet. Lefebvre glaubt gewisse Verschiedenheiten in der Haar- und Augenfarbe zwischen den Bewohnern des allernördlichsten Teiles von Nipón und denen der übrigen Insel gefunden zu haben. Fast überall finden sich die Hellen an der Ostküste, in verhältnismäßig etwas größerer Anzahl als an der Korea zugewendeten Westküste, nur ganz im Norden, in der Provinz Tosando, sollen die Hellen im Westen etwas häufiger vor kommen. In den zwei Distrikten dieser Provinz, in Rikuoku und Ugo, die gerade Korea gegenüber liegen, sollen sich auch die Kinder von denen der übrigen Japaner durch hellere Hautfarbe, durch etwas helleres, kastanienbraunes Haar und den Mangel der charakteristischen Bildung des Mongolen- augcs auszeichnen, während diese Unterschiede bei den Er wachsenen verschwinden. Collignon glaubt, eine Mischung mit europäischem, oder mit koreanischem Blut ausschließen zu können, und denkt an Rassendifferenzierung. Indessen mahnen die niedrigen Zahlen des Vorkommens der Hellfarbigen doch zu großer Vorsicht. Wenn bei 2361 Individuen überhaupt nur 17 mal helle Augen, und nur 3 mal helles Haar beob- achtct worden ist, so kann man aus der etwas ungleichen Verteilung dieser wenigen Befunde in den verschiedenen Teilen eines großen Landes doch nicht recht auf Rassen verschiedenheit schließen; der Zufall der kleinen Zahlen ge stattet solche Schlüsse nicht. 8—t. — Die Hebungen und Senkungen der nord- amerikanischen Küste des Atlantischen Ozeans waren der Gegenstand eines Vortrages von Prof. Mc Gee vor der American Association. Danach stand in der pleistocänen Periode das Land zwischen 100 mund 250 m unter seiner- jetzigen Höhe. Gleich nach dieser Periode hob sich aber das Land um 100 bis 200 m über seine jetzige Höhe und die Ufer des Atlantischen Ozeans und Mexikanischen Golfes zogen sich um 160 bis 800 Um von ihrer gegenwärtigen Aus dehnung zurück. Später sank das Land wieder und die Wasser drangen so weit vor, daß ihre Begrenzung nahezu die selbe war wie heute. Dann folgte ein neuer Einbruch des Ozeans und des Golfes; da, wo heute Washington steht, war überall Meer und ebensoweit nördlich und südlich davon. Während dieser Zeit wurde die ans Lehm und Blöcken be stehende Kolnmbische Formation jener Gegend abgelagert. Am Schluffe der Kolumbischen Periode hob sich das Land abermals und stieg um 30 bis 60 m höher als es gegen wärtig liegt. Flußkanäle reichten damals 80 bis 120 hm über die jetzige Küstenlinie hinaus, da, wo heute Meer flutet. Alsdann begann die letzte, heute noch andauernde Periode des Sinkens des Landes. — Die Jagd auf Paradiesvögel in Kaiser Wilhelmsland ist, damit der Ausrottung dieser prachtvollen Vögel vorgebeugt werde, von seiten des kaiserlichen Kommissars durch einen Erlaß vom 11. November 1891 geregelt worden. Die Ausübung der Jagd ist von den kaiserlichen Beamten zu genehmigen; sie steht unter Aufsicht und die gewerbs mäßige Jagd wird besonders geregelt. Zuwiderhandlungen werden mit einem Monat Haft oder Geldstrafe bis zu 1000 Mark bestraft. — Die Regierungsschule zu Klein-Popo im deutschen Togoland steht unter dem Lehrer Koebele, welcher nach seinem Berichte von Dezember 1891 dort recht gute Ergebnisse erzielt hat. Im Durchschnitt wird die Schule von 65 Kindern besucht, die in zwei Klassen mit je täglich dreistündigem Unterricht verteilt sind. Im Lesen kamen die Kinder so weit, daß sie nach drei Wochen schon zweisilbige Wörter lasen; selbst schwierige Buchstaben lernten sie bei ihrem bekannten Nachahmungstriebe bald schreiben. Die Aussprache des Deutschen verursacht ihnen Schwierigkeiten, vor allem das z, ch und sch, sowie Konsonantenverbindungen (gl, kl, gr u. a.). Die Schüler lernen zuerst deutsch grüßen, dann die Gegenstände in der Schule, Körperteile, Kleidungs stücke, die Namen von vorgezeigten Bildern. Ans den ge wonnenen Wörtern werden Sätze gebildet. Die Anschanungs- bilder machten ihnen große Freude und das Verständnis von Bildern, wie z. B. das Häusermeer von Berlin, war ein sehr- gutes. Die Schüler zeigen sich sehr wißbegierig, sind recht gute Sänger und Turner. Hinter gleichalterigen deutschen Kindern stehen sie allerdings zurück, doch nicht in dem Maße, wie gewöhnlich angenommen wird. Leider haben sie Hang zum Stehlen und Lügen, was Bestrafungen nötig machte. Den Eltern liegt viel daran, daß ihre Kinder in der Schule deutsch lernen, sie halten dieselben durchschnittlich zum regel mäßigen Schulbesuch an. Lehrer Koebele hofft, daß er mit der Zeit gute Ergebnisse erzielen wird. Herausgeber: Dr. R. Aubrec in Heidelberg, Leopoldstraße 27. Druck von Friedrich View eg und Sohn in Braunschweig.

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