Globus: Globus, 61/62.1892

Globus, 61/62.1892

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714784

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714784

Persistent identifier:: BV041217508

Title:: Globus

Sub Title:: illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde

Other Titles:: Globus

Place of Publication:: Braunschweig

Publisher:: Vieweg

Year of Publication:: 1862

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709595

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709595

Persistent identifier:: DE-11-001876991

Title:: Globus, 61/62.1892

Year of Publication:: 1892

Call Number:: 3851 bb:61/62:F4

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Nr. 18. 1892

Other person:: Andree, Richard

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Aus allen Erdteilen

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

288 Aus allen Erdteilen. lichen Waldgürteln bedeckt. Bei 31° 10 ' südl. Br. und 124° 30' östl. L. wurde die Kalksteinformation erreicht und von da bis nach Port Eucla war eine große Grasebcne, die zur Viehzucht sich eignet. Die Reisenden fanden viele Höhlen, die wahrscheinlich zu unterirdischen Strömen führen. Nur einmal fand man sandige Ebenen, nirgends eigentliche Wüste, fast durchweg reichen, zum Getreidebau geeigneten Lehmboden. In der Zeit vour 10 . August bis 3. September, als die Hampton Plains erreicht wurden, fiel fast täglich Regen; auch viele Quellen fand man und Durst litten die Reisenden nur im Osten der Hampton Plains. Mineralreichtum scheint vorhanden; man fand Quarz und sichere Spuren von Gold. Es fehlt auch nicht an Holz: Eukalyptus, White Gum und Gimletholz sind vorhanden. In der Kalksteinregion wachst Malli. Die Eingeborenen, welche man antraf, waren ein kräftigerer Schlag als diejenigen in der Nähe der von Weißen besiedelten Gegenden. — Der 2600 m hohe Roraima in Britisch- Gnayaua wurde im Jahre 1884 zuerst von Everard Im Thurn erstiegen und ist, wie die Proceedings (April 1892) melden, von zwei Orchideensammlern, Cromer und Seyler, im November 1891 wieder erstiegen worden. Beide blieben eine Nacht auf dem Gipfel und nahmen Photographiecn ans. Am Morgen des 28. November brachen sie von Indianern begleitet auf und gelangten um 1 Uhr auf den Gipfel, wo sie die rotblühende Utricularia sammelten. Da die Tem peratur -s- 16° R. betrug, konnten es die Indianer vor Kälte nicht aushalten und mußten zurückgeschickt werden. Im Süden des Gipfels fanden die beiden Europäer grotesk ge staltete, wie Schlösser und Kirchen aussehende Felsbildungen, andere glichen Schirmen, Pyramiden, Kesseln, Statuen u. s. w. Zwischen diesen Felsen lagen viele durch Kanäle verknüpfte, bis 2 m tiefe kleine Seen. Die Sammler fanden viele neue Orchideen und andere Pflanzen; aber das Tierleben war arm. Cromer fand einen schwarzen Schmetterling, einige Spinnen, einen kleinen Frosch, einige kleine Eidechsen und sah ein dunkles Säugetier (Nasua fusca?). Die Seen auf dem Gipfel nehmen eine große Fläche ein, einer war 140 m lang und voller schwarzer Wasserkäfer. — Der deutsche Steinkohlenbergbau von 1881 bis 1890 ist im ersten Vierteljahrsheft für Statistik des Deutschen Reiches ausführlich behandelt. Danach ergiebt sich, daß 1881 von 497 Werken mit einer Belegschaft von zusammen 186 335 Arbeitern 48,7 Millionen Tonnen Steinkohlen im Werte von 252,3 Millionen Mark gefördert worden sind, 1890 dagegen durch 425 Werke mit einer Belegschaft von 262 475 Köpfen 70,2 Millionen Tonnen im Werte von 538 Millionen Mark. Während demnach die Zahl der Werke in der angegebenen Zeit um 14,5 Proz. zurückgegangen ist, hat sich die Förderung der Menge nach um 44,3 Proz., dem Werte nach um 113,3 Proz. gesteigert, und die Arbeiter belegschaft um 40,9 Proz. vermehrt. Unter den europäischen Ländern, in denen Steinkohlen gefördert werden, kommt nach der Menge der Förderung Deutschland in zweiter Linie in Betracht, da nur Großbritannien größere Mengen (1890 184,5 Millionen Tonnen) erzeugt, dagegen Frankreich (1890 26,3 Millionen Tonnen), Belgien (1689 19,9 Millionen Tonnen), Österreich-Ungarn (1889 9,5 Millionen Tonnen) und Rußland (1889 6,2 Millionen Tonnen) erheblich zurück stehen. Die bedeutendste unter den deutschen Kohlenablagerungen (Kohlenbecken) ist das rheinisch-westfälische Kohlenlager (das sogenannte Ruhrbeckeu), das sich in der Richtung von Osten nach Westen von Hamm in Westfalen bis in die Gegend von Krefeld hinzieht und zwischen Wetter und Kett wich durch die Ruhr in vielen Windungen durchschnitten wird. Gefördert wurden in diesem Gebiet 188 l 23,6 Millionen Tonnen im Werte von 107,3 Millionen Mark, 1890 35,5 Millionen Tonnen (d. h. mehr als die Hälfte der ge samten Förderung Deutschlands) im Werte von 282,1 Mil lionen Mark. Im oberschlesischen Kohlenbecken, das an der öster reichisch-russischen Grenze liegt und einen größeren Teil des Regierungsbezirks Oppeln einnimmt, ergab sich 1881 eine .Förderung von 10,4 Millionen Tonnen im Werte von 11,9 Millionen Mark, 1890 dagegen eine Förderung von 16,9 Millionen Tonnen (nahezu ein Viertel der Gesamtförderung Deutschlands) im Werte von 84,7 Millionen Mark. Im Saarbecken bei Saarbrücken, das auch in die bayerische Rheinpfalz und nach Lothringen hineinragt, und zu dem das kleine Kohlenbecken bei Offenburg in Baden zugerechnet ist, sind 1881 6 Millionen Tonnen im Werte von 44,5 Millionen Mark, 1890 dagegen 7,4 Millionen Tonnen (etwas über ein Zehntel der Gesamtförderung Deutschlands) im Werte von 80,5 Millionen Mark gefördert worden. Das Kohlenbecken bei Zwickau und Chemnitz im Königreich Sachsen weist im Jahre 1881 eine Förderung von 3,2 Millionen Tonnen im Werte von 20,9 Millionen Mark, 1890 jedoch eine Förderung von 3,6 Millionen Tonnen (5,07 Proz. von der Gesamtförderung Deutschlands) im Werte von 35,4 Millionen Mark auf. Das uiederschlcsische Becken zwischen Charlottenbrunn und Landeshut förderte 1881 2,7 Millionen Tonnen im Werte von 17 Millionen Mark, dagegen 1890 3,2 Millionen Tonnen (4,56 Proz. der Gesamtförderung Deutschlands) im Werte von 25,6 Millionen Mark. Die der Kreideformation angehörenden Lagerstätten in Oberbayern bei Miesbach, Penzberg und Unterpeissenberg haben im Laufe des Jahrzehntes ihre Förderung bedeutend gesteigert (von 1881 bis 1890 um 69,6 Proz.). Außerdem werden noch einige kleinere Becken erwähnt, so das am süd westlichen Abhange des Frankenwaldes bei Stockheim und Neuhans. — Die Gewürznelkenkultur von Sansibar wird in einem Berichte des britischen Residenten aus der Insel, Portal, eingehend geschildert. Die auf Sansibar und Pemba wachsenden Gewürznelken machen vier Fünftel der ge samten Ernte der Erde aus. Bis vor kurzem war ihr Anbau so gewinnbringend, daß fast der ganze Grund und Boden Sansibars damit bestellt und alles dort von den Nelken abhängig war. Vor wenig Jahren betrug der Preis für das Frasila (35 Pfund) noch 7 bis 10 Dollars und der Ausfuhrzoll 30 Proz. vom Werte. Jetzt ist der Preis auf 2^2 bis 2^/4 Dollars für das Frasila gesunken und der Ausfuhrzoll ist ans 25 Proz. ermäßigt worden. Der Markt ist mit Gewürznelken überschwemmt und die Nachfrage ver mindert. Heute sind große Landstrecken von Sansibar wieder verwildert und dieses ist nach Portals Ansicht der Araberwirtschaft zu danken. Diese kümmerten sich nur um Elfenbein- und Sklavenhandel und um die Gewürznelken kultur, konnten aber die veränderten Zeichen der Zeit nicht verstehen. Mit dem Aufhören der Sklavenjagden und dem Fallen der Nelkenpreise sahen sich die Araber, die nichts anderes unternahmen, aufs Trockene gesetzt und daher wird Grund und Boden auf Sansibar billig und geht aus ara bischen in indische und europäische Hände über. Andere Tropenprodnkte werden an die Stelle der bisher ausschließlich gebauten Nelken treten. Herausgeber: Dr. R. And ree in Heidelberg, Leopoldstraße 27. Druck vou Friedrich View eg und Sohn in Braunschweig.

Access restriction

Copyright

fullscreen: Globus, 61/62.1892

Journal

Journal Volume

Journal Issue

Journal Article

Table of Contents

Downloads

Full record

This page

Image fragment

Formats and links

Formats

Links

Cite

Full record

This page

Citation recommendation