Globus: Globus, 61/62.1892

Globus, 61/62.1892

Bibliographic Data

Journal

Structure Type:: Journal

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-714784

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-714784

Persistent identifier:: BV041217508

Title:: Globus

Sub Title:: illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde

Other Titles:: Globus

Place of Publication:: Braunschweig

Publisher:: Vieweg

Year of Publication:: 1862

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Domain:: Social and cultural anthropology > General overview

Journal Volume

Structure Type:: Journal Volume

Works URN (URL):: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-709595

URN:: urn:nbn:de:kobv:11-709595

Persistent identifier:: DE-11-001876991

Title:: Globus, 61/62.1892

Year of Publication:: 1892

Call Number:: 3851 bb:61/62:F4

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Issue

Structure Type:: Journal Issue

Title:: Nr. 19. 1892

Other person:: Andree, Richard

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

Journal Article

Structure Type:: Journal Article

Title:: Die wirtschaftlichen Fortschritte der Südseeinseln 1890-91

Other person:: Vollmer, A.

Collection:: Journals and Newspapers > Journals of Ethnology

290 Dr, A. Volliner: Die wirtschaftlichen Fortschritte der SUdseeinseln 1890—91. Insel verbreitet werden konnte, da das Volk nicht in Ort schaften, sondern auf seinen Pflanzungen wohnte. Nicht ganz so friedlicher Zustande erfreute sich in den Jahren das Königreich Samoa, vielleicht weil es eine Zeit lang sehr den Angelpunkt der Weltgeschichte zu bilden schien, um den sich alles drehte, wovon das lebhafte, geistig begabte Samoanervölkchen natürlich zuerst lebhaft überzeugt war. Allmählich scheinen aber die unharmonischen Stimmen in einen friedlichen Schlnßakkord auszuklingen, nachdem der rebellische Mataafa sich dem von den drei Mächten aner kannten, rechtmäßigen Könige Malietoa Laupepa unterworfen hat. Lange drohten kriegerische Ereignisse den mühsam her gestellten Frieden zu stören, besonders da Mataafa Monate laug in Malie, dem Krönungsorte Samoas, verweilte und trotz Aufforderungen und Proklamationen von seiten des Königs seinen Anhang nicht entlassen und zu seinen Penaten heimkehren wollte, vielmehr durch Bildung einer neuen die gegenwärtige Regierung zu stürzen drohte. Als er aber und seine Anhänger für Rebellen, ihre Güter und Ländereien als der Regierung verfallen erklärt waren, die Konsuln und Kommandanten der Kriegsschiffe Ernst zu machen drohten, gab er nach und unterwarf sich. Die Beilegung der Streitig keiten wurde verzögert durch das (nicht gewährte) Rücktritts- gesnch des H. von Pilsach von seinen Stellungen als Rat geber des Königs und Präsident des Munzipalrates in Apia infolge des Beschlusses der „faipule“ , den Umlauf von deutschen Münzen zu Gunsten englischer und amerikanischer zu inhibieren, und durch die monatelange Abwesenheit des Oberrichters von Samoa, des H. von Cederkrantz. Auf Grund der Samoaakte sollte er sich nicht unnötig in die Eingebornenverwaltung mischen, alle Streitigkeiten zwischen Ansiedlern oder zwischen diesen und Eingebornen, auch Thron streitigkeiten, schlichten. Als er Anfang 1891 nach Samoa kam, fand er das Landeigentumsrecht in schwierigster Ver fassung, da die Eingeborenen ohne Unterschied über große Ländereien verfügt hatten und nun oft sechs Eigentümer auf ein Stück Land Ansprüche erhoben. Zuerst entschied er sich für Anlegung des Gerichtshofes auf Mulinuu, einem Vorgebirge bei Apia, alle Ansprüche späterer Untersuchung vorbehaltend. Da er den Staatsschatz leer fand, außer 1 Dollar, legte er der Bevölkerung eine Kopfsteuer (1 Doll, pro Kopf) auf nebst einigen andern Steuern, die zirka 30000 Doll, ergaben. Mit jener Summe konnte er ein passendes Gerichtsgebäude bauen, eine Exekutivgewalt ein richten, bestehend ans einem Marschall, einem Schreiber und 60 Polizisten, einen Mnnizipalrat berufen, der von den Steuerzahlern gewählt wird und dessen Entscheidungen vor die Konsuln zur Ratifikation kommen. Verbesserung des Gefängnisses und Abfassung eines Kriminalgesetzbuches waren seine nächsten Ziele; die Ordnung der Landansprüche, deren 3700 anhängig gemacht waren, bildet wohl zunächst und für die nächsten fünf Jahre mindestens den wichtigsten Teil seiner Geschäfte, um sie zu vereinfachen, hat er einen Eng länder, einen Deutschen und einen Amerikaner ernannt, um als Landkommissar die Ansprüche aller streitenden Parteien zu untersuchen. Sobald die Ansprüche geordnet sind, denkt er daran, ein Gesetz ähnlich der Torrens-Akte zn bilden, das die Ansprüche für die Zukunft unwiderruflich machen soll. Der Wiederkehr dieser Schwierigkeiten ist Einhalt geboten durch ein Gesetz, das schon jetzt den Eingeborenen verbietet, überhaupt Land zu verkaufen, und ihnen gestattet, es nur mit Erlaubnis des Oberrichters zu verpachten. Gerade diese Landstreitigkeiten bilden den Hauptgrund der anhaltenden Unruhen in Samoa, da Engländer, Amerikaner, Deutsche, „have picked out the eyes of the country“ , d. h. sich das beste Land für ihre Plantagen aneigneten und den Ein geborenen den schlechten Rest ließen. Im dritten Jnselkönigreiche, Hawaii, folgte dem auf der Rückreise aus den Vereinigten Staaten in San Fran cisco im Januar 1890 gestorbenen Könige David Kalakaua I. seine Schwester, die 1838 geborene Lydia Kamakacha Lilino- kalani, die seit 1862 mit dem Engländer, Oberst John O. Dominis, Gouverneur von Oahu und Mani, vermählt ist und wieder ihre Nichte, Prinzessin Kaiulani, zur Thron erbin erklärte. Die Nordamerikaner, die längst ein Auge auf die fruchtbare Inselgruppe geworfen haben, scheinen einst weilen aber ihre Wünsche vertagen zu müssen. Denn be fragt, welches die Folgen sein würden, wenn der amerikanische Staatssekretär Blaine den geplanten Handelsvertrag mit den Sandwichinseln abweisen sollte, erwiderte die Königin, daß der amerikanische Handel am meisten darunter leiden und Hunderte von Amerikanern ihre auf Hawaii angelegten Kapitalien verlieren würden. Käme der Vertrag nicht zu stände, so würde der Handel wesentlich in englische Hände übergehen. Während der Hauptausfuhrartikel noch immer Zucker blieb, stellte sich Mitte vorigen Jahres in dem sonst viel Reis produzierenden Hawaii infolge zu starker Aus fuhr und der großen Einwanderung von Chinesen und Japanesen, deren Zahl sich auf zirka 17 000 resp. 18000 belief, zu denen noch 2000 Japanesen erwartet wurden, großer Reismangel ein. Von der Gesamtproduktion des Jahres 1890, 25 Millionen Pfund, wurden zirka 15 Millionen im Lande verbraucht, 10 579 000 Pfund nach S. Francisco ausgeführt. Auch machte sich großer Mangel an Arbeitern auf den Reisfeldern geltend, obschon diese außer Nahrung 20 bis 26 Dollars monatlich erhalten und die Pflanzer leicht 4000 bis 5000 statt der damals nur 2000 betragen den Anzahl chinesischer Arbeiter beschäftigen würden. In der britischen Kolonie, den Fidschi in se ln, nahm der Handel, besonders die Ausfuhr, gegen frühere Jahre zu. Der Gesamthandel Fidschis betrug: Einfuhr 1889: 189393 Pfd. Sterl. „ 1890: 206 757 „ Ausfuhr 1889: 364 283 „ „ — 553 676 Pfd. Sterl. „ 1890:364533 „ „ — 571290 „ Von der Ausfuhr kamen 1890 allein 244655 Pfd. Sterl. (15291 Ions) auf den Zucker, der von den großen Zucker mühlen zur Raffinerie nach den Fabriken in Sydney und Neu- Seeland ausgeführt wird. Daneben stieg 1890 die Ausfuhr von Kopra auf 4671 tono (— 42901 Pfd. Sterl.), von Früchten, Bananen, Ananas re. auf 720788 bunche8 und zirka 5800 cases im Gesamtwert von 57 563 Pfd. Sterl., von Baumwolle auf 52 tou 8 (— 2443 Pfd. Sterl.), von Beche de mer auf 62tou8 (— 3186 Pfd. Steri.), von ge dörrten Kokosnüssen auf 25toii8 (— 1428 Pfd. Sterl.) neben andern Artikeln, als Fasern, Perlmutter, Mais, Melasse, Poanüssen, Spirituosen re. In die Schiffahrt reihen die beiden großen Gesellschaften, die Australian United St. Nav. Co. für den Verkehr mit Sydney und den Neuen Hebriden, die Union Steamship Co. of New Zealand für den mit Melbourne und Neu-Seeland stets größere und bessere Dampfer ein, so daß die Fahrt der Segelschiffe mehr und mehr eingeht. Einige Unruhe bereitete im vorigen Jahre das Wiederaufleben des alten Volksglaubens an die Ahnengottheiten int weit abgelegenen Kolodistrikt auf Viti Levü, zu dessen Beschwichtigung im August vorigen Jahres 250 Eingeborene, Männer, Weiber, Kinder, nach Kandavu abgeführt wurden. Auch auf den Neuen Hebriden machte die europäische Kultur langsame Fortschritte, wie das kürzlich erschienene Werk des seit 1834 als presbyterianischer Missionar auf dieser Gruppe thätigen Rev. John G. Paton über dieselbe die sonstigen Missionsberichte und der jüngst dem Parlamente

Access restriction

Copyright

fullscreen: Globus, 61/62.1892

Journal

Journal Volume

Journal Issue

Journal Article

Table of Contents

Downloads

Full record

This page

Image fragment

Formats and links

Formats

Links

Cite

Full record

This page

Citation recommendation