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Full Text: Anthropos, 61.1966

Analecta et Additamenta 
Der XI. Internationale Kongreß der Internationalen Vereinigung für Religi° nS ’ 
geschichte vom 6.-11. September 1965 zu Claremont, California. - An diesem ersten K° n ' 
greß, der auf amerikanischem Boden stattfand, nahmen etwa 260 Delegierte der W r 
schiedenen nationalen Vereinigungen teil, von denen die Japaner das größte Konting 611 ^ 
stellten. Der vorhergehende (X.) Kongreß (1960 in Marburg, Deutschland) zählte rneh r 
als 450 Delegierte. 
In der Eröffnungssitzung betonte C. J. Bleeker, der Generalsekretär der 
daß die Geschichtswissenschaft auch die Fakten des religiösen Geschehens und die 
faltung der Religion festzustellen und zu erhellen vermag. Geschichte schreite stände 
voran und wiederhole keine früheren Ereignisse in getreuer Kopierung. Daher seien t> e | 
den Religions- und anderen Geisteswissenschaften nur geschichtliche Methoden 1111 
Forschungsweisen zulässig. Im Gegensatz zur geschichtlichen Denkweise und Methodik 
stehe die naturwissenschaftliche, die es mit naturgegebenen statischen Fakten zu t 11 ' 1 
habe, die zu jeder Zeit unter denselben Bedingungen überprüfbar seien. Die gewaltig 1 ' 1 
Erfolge der Naturwissenschaften machten zwar auf den modernen Menschen einen üb er 
wältigenden Eindruck und zögen ihn in ihren Bann, er selbst bleibe dabei in der rein 611 
materiellen Natur verhaftet und verstrickt. Die Religion dagegen sei ihrem Wesen na L ^ 
überweltlich und übermenschlich, strebe zum Transzendenten und führe den Mensch 6 * 1 
über sich selbst und über die reine Natur hinaus zum numinosen Göttlichen. 
Der Präsident der I.A.H.R., Geo Widengren, führte diese Problematik weiter f° rt ' 
Die Historie habe sich z. T. zum Historismus entwickelt, der im naturwissenschaftlR^ 1 
absoluten Evolutionismus einen mächtigen Bundesgenossen gefunden habe, so d 
Hegel in seiner spekulativen Philosophie jeder Geschichtsgestalt einen notwendigen Pl atz 
im Entwicklungsgang angewiesen und damit Freiheit und Unableitbarkeit des Geschick 
liehen aufgehoben habe. Diese Auffassungen seien durch die neueren kulturgeschichtlich 01 ^ 
phänomenologischen, wert- und tiefenpsychologischen Forschungen überwunden woi‘d e1 ^ 
Urheber-, Schöpfer- und Hochgottvorstellungen in den Jäger- und Hirtenreligionen 1111 
manchen Hochreligionen. 
Die Tagesordnung sah vormittags Vollsitzungen, nachmittags zahlreiche Fachsitz 1111 
gen und abends Symposien vor. Beim Symposion am Eröffnungsabend debattierte h 13 * 
über das Thema „Religiöse Verschiedenheiten in den zeitgenössischen Kulturen“ (Ursach 0 ^ 
und Typen der Religionsmannigfaltigkeit, Art und Weise der Beziehungen zwischen 
de 3 
ing> 
Religionen von heute, Theorie und Probleme hinsichtlich Pluralismus, Missionier 1 
Bekehrung, Universalität, die religiöse Transzendierung einer partikulären Kultur, Nat 11 * 
Wissenschaft und Technik). Man verurteilte die Religionskämpfe und engstirnige Undn 
samkeit früherer Epochen und hob das ökumenische Verständnis der neuesten Zeit 
vor, erwähnte aber kaum die Unterdrückung der Religion in den kommunistischen und c 
Verfolgung religiöser Minderheiten in den islamischen und buddhistischen Staaten- 
Die Vollversammlung am Mittwoch behandelte das Thema „Traditionsgebunc L ^ 
Religionen und moderne Kultur“. O. H. de A Wijesekera (Ceylon) legte die Einwirk 11 
der modernen Kulturen auf die Traditionen des Theravada-Buddhismus dar. Max MÜL 
und Oedenberg hätten irrtümlicherweise das Vorhandensein von sozialen, politis 6
	        
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