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Full Text: Anthropos, 102.2007

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Rezensionen 
Cette dimension présociale est définie plus loin (61) 
comme celle “où sont en cause les conditions mêmes 
de toute sociabilité - autrement dit, de la construction 
des liens sociaux élémentaires - dans une collectivité 
donnée”. Et plus loin encore (119), traitant du “choix 
prénatal”, l’auteur précise que cette notion de présocial 
qui permet de penser la sorcellerie en relation avec le 
système des attitudes de parenté, “n’a de sens qu’en 
référence à cette indistinction, à cette indiscernabilité, 
dans ‘l’œuf initial’ où plongent les êtres, les ‘petits 
d’hommes’ avant de faire leur entrée dans ce monde, 
le monde du langage dans lequel ils vont être subsumés 
sous des catégories de parenté”. De toute façon, vivre 
en société un destin qu’on a soi-même choisi avant sa 
naissance dans la nuit primordiale, cela ne relève-t-il pas 
d’une “structure de l’impossible” ? 
L’ouvrage d’A. Adler rassemble, ordonne, ques 
tionne, confronte et relie des données ethnographiques 
qui proviennent en majorité du flanc ouest de l’Afrique, 
de la Guinée à l’Angola. Si les références théoriques 
vont allègrement de Freud à Lacan, de Lévi-Strauss à 
L. de Heusch, de Frazer à Deleuze, à aucun moment 
l’auteur ne prétend élaborer quelque chose qui ressem 
blerait à une théorie d’ensemble. Dans un style parfois 
énigmatique, il opère des rapprochements, ouvre des 
pistes, suggère des hypothèses. Et il laisse entendre à 
juste titre qu’en Afrique les systèmes politiques actuels 
ne sont nullement à l’abri des liens avec la sorcellerie. 
Pierre Emy 
Arsuaga, Juan Luis, and Ignacio Martinez: The 
Chosen Species. The Long March of Human Evolution. 
Oxford: Blackwell Publishing, 2006. 284 pp. ISBN 978- 
1-4051-1533-9. Price: £17.99 
Eine allgemein anerkannte Rekonstruktion der 
menschlichen Phylogenese ist trotz 150-jähriger paläoan- 
thropologischer Forschung und einer enorm angewach 
senen Hominidenfossilienzahl weiterhin in ferner Sicht, 
da noch wesentliche Teilprobleme nicht zufriedenstel 
lend gelöst werden konnten, z. B. die Frage der durchge 
henden Abfolge in der menschlichen Entwicklungsreihe 
von den subhumanen Primaten bis zu Homo sapiens, die 
Rekonstruktion der verwandtschaftlichen Beziehungen 
zwischen kontemporären Hominidentaxa oder die Ent 
stehung und Entwicklung wichtiger Hominidenmerkma 
le, z. B. der Bipedalität oder des biologischen Sprach- 
vermögens. Es ist darum verständlich, dass jede neue 
paläoanthropologische Entdeckung oder wissenschaft 
liche Publikation, die zur Klärung der menschlichen Ver 
gangenheit beiträgt, nicht nur von Fachanthropologen 
mit Aufmerksamkeit verfolgt wird, sondern auch eine 
merkliche Resonanz in der Öffentlichkeit findet. 
In vorliegender Arbeit versuchen J. L. Arsuaga und 
I. Martinez, zwei führende Forscher auf dem Gebiet der 
Paläoanthropologie, den schwierigen Entwicklungsweg 
des Menschen in Zeit und Raum nachzuzeichnen. Die 
Autoren bemühten sich, die Entwicklungsabfolge des 
Menschen anschaulich, mit Bezug auf vorliegendes Aus 
grabungsmaterial darzustellen, wobei sie auch auf allge 
meine Evolutionsprobleme zurückgriffen, die in derglei 
chen Publikationen oft übergangen werden, da sie als 
bekannt vorausgesetzt werden. Diese Einfügungen und 
Erläuterungen sind gewöhnlich kurz und prägnant und 
bezwecken die Klärung schwieriger Probleme. Beson 
ders Einsteigern in dieses Wissensgebiet ermöglichen sie 
ein besseres Verständnis der menschlichen Phylogenese 
und deren Evolutionsfaktoren. Mitunter jedoch drängt 
sich die Frage auf, ob es in einigen Fällen, z. B. bei der 
Behandlung der Primatenklassifikation, sich doch nicht 
erübrigt hätte, auf manche Einzelheiten einzugehen, oder 
auch bei der Erörterung unserer Zugehörigkeit zu den 
Primaten, da vieles davon mehr oder minder allgemein 
bekannt sein dürfte (17-34). 
Nach der Klärung verschiedener Vorfragen befassen 
sich die Autoren mit den ältesten Hominidenfunden- 
Das Fundmaterial von Ardipithecus ramidus erlaubt nur 
wenige Rückschlüsse auf die Morphologie und das Ver 
halten dieser Form. Weit größer sind die diesbezüglichen 
Aussagemöglichkeiten bei den Australopithecusfossih' 
en, wobei die Verfasser auch auf verschiedene mit diesen 
Hominiden verbundene Probleme eingehen, z. B. auf di 6 
ihnen zugeschriebene osteodontokeratische Kultur, ih r 
eventuelles Jagdverhalten und die Tötung von Artgenos- 
sen. Mehr interessierte sie jedoch bei diesen Frühformen 
die Frage des aufrechten Ganges und die Körperhaltung 
oder auch die Morphologie des Kauapparates bei den 
Paranthropusformen. 
Ihre besondere Aufmerksamkeit widmeten die Aut°' 
ren jedoch den ersten Menschenrepräsentanten - Hoff 10 
habilis/ rudolfiensis und Homo ergaster -, wobei sie dn s 
Erscheinen dieser Hominiden in Zusammenhang mit der 
Fleischgewinnung und dem Steinwerkzeuggebrauch h ßl 
diesen Formen brachten. Die Australopithecinen hatten 
wahrscheinlich ähnliche Hände wie der Mensch, sein 6 
Gehirnkapazität (wie beim Schimpansen) hätte es ihnen 
wohl auch erlaubt, einfache Steingeräte herzustellen» 
allem Anschein nach hatten sie dergleichen jedoch men 
nötig (101). Es kann hier nur bemerkt werden, dass vl6 ^ 
leicht die Steinwerkzeugherstellung für die Fleisch- un 
Knochenmarkgewinnung ausschlaggebend sein könnt 6, 
aber ganz stringent ist es nicht, da es verschied 6 
Naturvölker verstanden, auch ohne Steingeräte Wildh 6 
zu jagen und zu zerlegen. . h 
Wie die Verfasser treffend bemerken, zeichnet si 
der Mensch besonders durch seine Intelligenz aus, 
mit der quantitativen und qualitativen Gehimentwi 6 
lung einhergeht. Verschiedene diesbezügliche P r ° D 
me, die in der Vergangenheit oft größere Kontrovef 
auslösten, wurden bei dieser Gelegenheit klärend beh 
delt (116-128). ifl6 
Ohne Zweifel spielte in der Hominidenevolution & 
gewichtige Rolle das Emährungsproblem. Anhand v 
schiedener Merkmale kann derweil die Ernährung sW g 0 
se bei den frühen Hominiden rekonstruiert werden- 
stellte es sich heraus, dass z. B. die Australopitheci ^ 
deren Fossilien in Höhlen gefunden worden waren, 
keine Jäger waren, vielmehr werden ihre dort g 6 t 
genen Fossilien als Beutereste von Raubtieren g ed 
(141). 
l02-20° 7 
Anthropos
	        
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