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Volltext: Tribus, 47.1998,N.F.

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Bericht des Direktors über das Linden-Museum im Jahr 1997 
Fördergesellschaft 
Auch im Jahr 1997 konnte unser Förderverein, die »Gesellschaft für Erd- und Völ 
kerkunde zu Stuttgart e.V.« (GEV), das Linden-Museum maßgeblich in seinen 
Arbeiten unterstützen. So stellte sie u. a. einen Betrag von DM 15 000,- zur weiteren 
Finanzierung der Inventarisierung auf EDV unserer Afrikabestände bereit. Das 
»Institut für Geographie der Universität Stuttgart« erhielt für seine Forschungsvor 
haben einen gleichen Betrag von der GEV. 
Die gemeinsamen Vortragsreihen 1997 umfaßten 15 Vorträge, die insgesamt von 
2317 Gästen besucht wurden. Aus dem völkerkundlichen Bereich seien einige attrak 
tive Veranstaltungen zitiert: Dr. Veronika Ronge sprach über das seltene Thema 
»Töpferei in Tibet«, Dr. Claudius Müller behandelte »Tibetische Kunst im ethnogra 
phischen Blick«, Arnulf Bettin referierte über »Die Mongolen - Eine Nomaden 
kultur aus heutiger Sicht«. 
Im Herbst 1997 standen die Vorträge - wie üblich nach unseren großen Jahresaus 
stellungen - im Zeichen Afrikas. Im ethnologischen Bereich berichtete Dr. Hermann 
Forkl über »Die Wandalä - eine islamische städtische Zivilisation in Nordkamerun«, 
Frau Prof. Dr. Helga Besler stellte uns mit ihrem Beitrag »Auf den Spuren der großen 
Afrika-Forscher des 19. Jh. durch die Sahara zum Niger« die Leistungen von Caillie, 
Barth und Nachtigal vor. Prof. Dr. Artur Simon präsentierte mit zahlreichen Musik 
beispielen »Die traditionelle Musikkultur der Nubier im Nordsudan«, Prof. Dr. Her 
bert Popp stellte in Wort und Bild »Die Berber in Nordafrika - Bilder und Zerrbilder« 
vor. Dr. Andreas Neef befaßte sich mit dem »Niger - Alltagsleben in einem Sahel- 
land«, und Prof. Dr. Klaus Gießner sprach über »Äthiopien. Einst Hochkulturland, 
heute Armenhaus der Dritten Welt«. 
Ich bin der GEV zu herzlichem Dank verpflichtet, daß sie uns in Zeiten der halb 
leeren Kassen noch solche Aktivitäten und Fördermaßnahmen ermöglicht. 
Ausstellungen 
Das Jahr 1997 brachte dem Linden-Museum einen Besucherrückgang von 19 144 
Personen. Während wir 1996 noch 105 457 Besucher verzeichneten, waren es 1997 
nur noch 86 313. Der Grund hierfür dürfte darin liegen, daß wir einige sehr attraktive 
Ausstellungen wie z. B. »HAWAIT« oder die »Reiterausstellung« aus finanziellen 
Gründen, d.h. durch massive Etatkürzungen, absagen mußten. 
Dennoch konnten wir folgende Ausstellungen zeigen, die z.T. von 1996-1997 bzw. 
auch 1998 noch laufen: 
1. »Japanische Malerei. Sammlung Baelz« vom 15.10.1996-1.2.1998. Diese aus 
eigenen Beständen des Linden-Museums gezeigte Ausstellung wurde 1993 auch 
in Japan präsentiert und damals vom japanischen Kaiserpaar besucht und sehr 
gelobt. Das Interesse des Kaiserhofes rührte daher, daß Dr. Erwin von Baelz, der 
berühmte württembergische Mediziner aus Bietigheim, zu seiner Zeit auch Mit 
glieder des Tennohauses behandelt hatte. Während seines 29jährigen Aufenthal 
tes in Japan (Meiji-Ära) hatte Baelz ca. 6000 Malereien und andere Kulturobjekte 
zusammengetragen. Diesen Schatz bewahrt heute das Linden-Museum. Aus ihm 
wurde eine Auswahl (mit Katalog) präsentiert. (Dr. K. J. Brandt) 
2. »Mit Haut und Haar - Die Welt der Lauteninstrumente« vom 15.6.1996 bis 
2.2.1997. Auf diese Ausstellungen wurde im Bericht über das Jahr 1996 schon 
Bezug genommen. (Dr. R. Vogels u. Dr. L. Koch) 
3. »Shunga - Erotische Holzschnitte aus Japan« vom 22. 11.1996-20.4.1997 (mit 
Katalog). Die Sammlung von Holzschnitten stammt aus Privatbesitz und war eine 
Übernahme aus Darmstadt. (Dr. K. J. Brandt) 
4. »portrait kanak - paroles kanak - Das Bild des Menschen in Fotografien von Fritz 
Sarasin« vom 22.2.-20.4. 1997. Es handelte sich um eine sehr eindrucksvolle 
historische SW-Fotoausstellung, die durch heutige Südseebewohner kommentiert
	        
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