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Full Text: Tribus, 54.2005

TRIBUS 54,2005 
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14. Krug mit flachem zylindrischem Körper auf einem Ringfuß und einem runden, in 
einen flachen, rhombischen Zapfen auslaufenden Griff (Abb. 13). 
D = 18,0-18,5 cm, d - 10,8 
cm, H = 12,2 cm. Dunkelo 
livgrüne und rote Bema 
lung, Einkratzungen. 
Bei dem Ornament han 
delt es sich um einen Strei 
fen aus Palmetten, den 
Zapfen ziert ein fächerar 
tiges Bouquet. Solche Krü 
ge waren in Schäsch in der 
ersten Hälfte des 10. Jh. 
verbreitet. Häufig wiesen 
sie auch eine epigraphische 
Abb 7? Verzierung auf (Brusenko 
1986, S. 46,Taf. 30,7; Ilyaso- 
va u. a. 2000. S. 229f, Abb. 3,7). Ein Krug aus Otrar mit vergleichbar verziertem Zap 
fen datiert ins 10.-11. Jh. (Baipakov, Erzakovich 1991, S. 106). 
Brusenko siedelt das Aufkommen der Gefäße, die eine Bemalung aus olivgrünen 
und ocker-roten Tönen zeigen, in Schäsch in der Mitte des 10. Jh. an (Brusenko 1986, 
S. 51); damit kann der hier betrachtete Krug in den Zeitraum von Mitte - zweite 
Hälfte des 10. Jh. datiert werden. 
15. Halbkugelige Schale mit Ringfuß (Abb. 14). 
D = 30 cm, d = 12 cm, H = 
9,8 cm. Bemalung in dun 
kelbrauner, olivgrüner und 
ocker-roter Farbe, Einkrat 
zungen. 
Die Innenseite lässt eine 
Wirbelrosette mit aufwen 
diger Umrahmung erken 
nen, die Mündung ziert 
eine gezahnte Borte, die 
Außenseite ein Muster, in 
dem einfache Bouquets 
und vertikale Streifen ei 
ner Pseudoinschrift alter 
nieren. 
Abb. 14 Im 10.-11. Jh. fand das 
Motiv der Wirbelrosette in 
den nordöstlichen Gegenden Zenlralasiens wie Fergana, Südkasachstan und Tasch 
kent-Oase die stärkste Verbreitung, während es in Sogdien erst in der zweiten 
Hälfte - Ende des 10. Jh. aufkam. Die Innenseite der Schale aus Nischapur lässt 
eine Rosette erkennen, die Außenseite verschiedene Bouquets und Pseudoin 
schriften; Wilkinson spricht das Stück als Produkt von Meistern aus Samarkand an, 
während Schischkina in ihm ein Erzeugnis aus Schäsch sieht (Schischkina 1979, S. 
58,Taf. 61.1-3). Brusenko vermutet, dass die Komplizierung des Motivs der Wirbel 
rosette. umrahmt von einem Doppelkreis, in Schäsch seit der zweiten Hälfte des 10. 
Jh. geschieht. Und dass am Ende des 10. - in der ersten Hälfte des 11. Jh. der kon 
zentrische Kreis, der die Rosette umrahmt, verschwunden ist und nur noch eine 
grob ausgeführte Umrahmung aus zwei Spiralen geblieben war; später wurde die 
Außenfläche der Schalen mit vereinfachten Bouquets und Streifen einer Pseudoin 
schrift verziert (Brusenko 1986. S. 56f, Taf. 38,9). Offenbar kann man diese Folge 
rungen nicht für endgültig halten, da man auf der hier betrachteten Schale sowohl
	        
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