Saida Ilyasova und Rawschan Imamberdyev: Eine Sammlung glasierter Keramik
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diese Elemente, als auch sorgfältig ausgeführte und fein und kompliziert umrahmte
Wirbelrosetten findet.
Unser Gefäß unterscheidet sich offensichtlich mit seinem Dekor von üblichen Vari
anten der Schalen mit Wirbelrosetten (Senigova 1972, S. 156, Taf. 11,86-94; Schisch-
kina 1986, Abb. 29,2,4; Brusenko 1986, Taf. 37,3,4; Ilyasova, Wischnewskaya 2002, S.
122, Abb. 8); es kann in das Ende des 10.
16. Teller auf einem Ringfuß (Abb. 15).
Abb. 15
Anfang des 11. Jh. datiert werden.
D = 41,6 cm, d = 15,6, H = 6. Unterglasur-
Bemalung in dunkelbraunen und roten
Farbtönen.
Der Teller ist mit der Abbildung von fünf
Bouquets verziert, die mit zackenför
migen Bandabschnitten alternieren. Die
Form des Gefäßes und Elemente des De
kors wie Bouquets mit gestreiften Blu
menrosetten und Abschnitten mit kleinen
Punkten entlang der Mündung sind für
das 10. Jh. charakteristisch (Schischkina
1979. Taf. 12,7; Schischkina 1986, S. 56,
Abb. 44; Brusenko 1986, S. 51; Ilyasova
2000, S. 62).
17. Halbkugelige Schale mit Ringfuß (Abb. 16).
D = 27,5 cm, d = 11,4, H = 9 cm. Bemalung
in dunkelbraunen und roten Farbtönen.
Einkratzungen.
Auf der Außenseite reicht die Glasur bis
zur Mitte der Schale. Dekor in Form von
sechs stilisierten Bouquets, die aus dem
Zentrum des Gefäßes wachsen. Die sechs
blätterige Rosette in der Mitte ist origi
nell. Zwischen Bouquets, entlang der
Mündung, befinden sich Bandabschnitte,
die ihre Zackenformen verloren haben,
und Ketten aus Punkten. Diese Elemente
sind für das Ende des lü.-l 1. Jh. charakte
ristisch (Schischkina 1986, S. 56, Abb. 44).
Ebenso schlichte Bouquets finden sich
auf Materialien aus dem 11. Jh. aus der
Altstätte Achsikath, Fergana-Tal (Ilyaso
va 2000, S. 62, Abb. 2,3). Zu den Merkma
len des 11. Jh. zählt auch, dass die Außen
seite nur teilweise glasiert ist.
Das Gefäß aus Taschkent kann in den Be
ginn des 11. Jh. datiert werden.
Die Arbeiten Brusenkos und anderer Wissenschaftler haben gezeigt, dass im 9.- 10.
Jh. die Keramik aus Taschkent der Ware aus Samarkand und anderen Zentren der
Keramikerzeugung im Gebiet der Samaniden sowohl qualitativ als auch von der
Pracht und Vielfalt der Verzierung her gleichwertig war, was die hier vorgestellten
Gefäße klar unterstreichen. Einige der Aphorismen (z. B. auf der Schalen Nr. 3 und
5) begegnen hier erstmals auf samanidischer Keramik. Darüber hinaus bestechen