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Full Text: Tribus, 54.2005

TRIBUS 54,2005 
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2. Konische Schale (Abb. 2). 
D = 20 cm, d = 9 cm, H = 6,6 cm. Dunkel 
braune Bemalung, Einkratzungen. 
Inschrift in einfacher kufischer Schrift 
und mit allen diakritischen Zeichen. 
al-hirsu 'aläniyatu l-faqri 
(„Gier ist die Äußerung der Armut“). 
Die Spitzen der Buchstaben weisen zur 
Gefäßmitte. Anfang und Ende der In 
schrift werden durch einen schmalen ver 
tikalen, schnurartigen Streifen markiert. 
Sowohl dieser Aphorismus wie auch seine 
Variante „Gier ist das Kennzeichen der 
Armut“ (al hirsu 'alämatu l-faqri) werden 
dem Imam Ali ibn Abi Talib zugeschrie 
ben. Im 9.-10. Jh. zierte er etliche Gefäße 
Abb. 2 im Staat der Samaniden, so in Mäwarä al- 
Nahr und im östlichen Chorasan. Solche 
Stücke begegnen in Binkath, Achsikath, Chudschand,Tschaghanian, Samarkand und 
Nischapur (Bolschakov 1963b, S. 45, Taf. 4, i; Zeimal 1985, S. 327, Nr. 838; Brusenko 
1986, Abb. 23,5,35,2; Ghouchani 1986, Nr. 1,18,71,122; Ilyasov 1992, S.32; Ilyasova u. 
a. 2000, S. 235, Abb. 4,3; Ilyasov, Ilyasova 2001, S. 25; Ilyasova, Ilyasov 2002, S. 114) 2 . 
Das Stück datiert ins 9. Jh. 
3. Große konische Schale (Abb. 3). 
D = 44 cm, d = 19 cm, H = 14 cm. Inschrift 
in einfacher kufischer Schrift auf weißem 
Untergrund. 
Die Inschrift besteht aus zwei Sätzen, die 
im Kreis angeordnet und durch zwei trop 
fenförmige Figuren voneinander getrennt 
sind. Die Spitzen der Buchstaben weisen 
zur Gefäßmitte. Das Stück ist fast voll 
ständig erhalten. 
lä Imin fi l-mäli idhä lam yakun ‘inda 
hawwä dhä likaffi wahhäbu, bil-yumni 
[wa] l- barakatu 
(Vorgeschlagene Übersetzung: „Es gibt 
kein Heil im Reichtum, wenn er nicht 
freigiebigen Händen gehört. Mit Glück 
Abb. 3 und Segen“) (Ilyasov, Ilyasova 2001, S. 
29; Ilyasov, Imamberdiev 2002, S. 125— 
126, Abb. la,2). 
Ein analoger Aphorismus findet sich auch auf dem glasierten Gefäß mit Reliefverzie 
rung, das im Irak oder im Südwesten des Iran im 9. Jh. hergestellt wurde. Dieses Stück 
wurde bei Sotheby‘s zum Verkauf angeboten (Sotheby's 1996. S. 24f, Nr. 38). 
Die Form, Art der Verzierung und der Schriftstil erlauben eine Datierung der Schale 
aus Binkath ins 9. - Beginn des 10. Jh. (Schischkina 1979, S. 53; Brusenko 1986, S. 54). 
2 An dieser Stelle sei erwähnt, dass Bolschakov die Inschrift auf der Kanne aus Samarkand als 
mit orthographischen Fehlern behaftete Kopie der Inschrift „Großzügigkeit ist die Seelenei 
genschaft der Paradiesbewohner“ auffasst.
	        
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