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Full Text: Tribus, 54.2005

Saida Ilyasova und Rawschan Imamberdyev: Eine Sammlung glasierter Keramik 
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4. Konische Schale mit Ringfuß (Abb. 4). 
D = 35 cm, d = 14 cm, H = 14,4 cm. Schwar 
ze und rote Bemalung. 
Inschrift in einfacher kufischer Schrift, 
die Spitzen der Buchstaben weisen zur 
Gefäßmitte. 
al-güdu min ahläqi ahli ‘l-ganna, al- 
salä[matu] 
(“Großzügigkeit ist die Seeleneigen 
schaft der Paradiesbewohner. Sicher 
heit“). Das Wort al-salä[matu] („Si 
cherheit“) wird von der übrigen In 
schrift durch zwei schmale tropfenför 
mige Figuren abgesetzt. 
Vier kurze Inschriften in roter Farbe, die 
in Bodennähe ausgeführt sind, stellen 
Abb. 4 eine willkürliche Wiederholung von zwei 
bis drei Buchstaben dar. 
Der Aphorismus „Großzügigkeit ist eine (der) Seeleneigenschaft(en) der Paradies 
bewohner“ ist vielfach auf der Keramik der samanidischen Periode anzutreffen 
(Bolschakov 1963b. S. 37-46, Abb. 2, Taf. 2-4; Ghouchani 1986. Nr. 3, 27, 41, 55, 68, 
101,126,139) 3 und begegnet auch auf der Keramik aus Binkath (Ilyasova u. a. 2000, 
5. 233, Abb. 4,1; Ilyasova, Wischnewskaya 2002, S. 121, Abb. 4). 
Auf Grund der Form und des Schriftstils (Schischkina 1979, S. 53. Taf. 14,13; Brusen- 
ko 1986, S. 54,Taf. 29) kann die Schale Nr. 4 ins Ende des 9. - Beginn des 10. Jh. da 
tiert werden. 
5. Große, konische Schale, dessen Boden nicht erhalten ist (Abb. 5 - Gefäßinneres; 
Abb. 6 - Seitenansicht). 
D = 40 cm. H = 9 cm. Bemalung in dunkel 
braunen und roten Farbtönen, zudem 
grüne Flecke. 
Den Flintergrund der Inschrift nehmen 
Figuren unterschiedlicher Form ein, de 
ren Umrisse von einer dünnen roten Li 
nie gebildet werden. Ihr Inneres ist mit 
einem ,Augenornament 4 (oder einem 
.Pfauenauge 4 ) und kleinen dunkelbrau 
nen Tupfen verziert, was für die Keramik 
Schäschs aus der zweiten Hälfte des 9. - 
ersten Hälfte des 10. Jh. charakteristisch 
ist (Brusenko 1986, S. 47,50,55). 
Abb. 5 
3 M. Rogers datiert die Schale mit diesem Aphorismus aus der Sammlung Nasser D. Khalilis 
unter Hinweis auf Parallelen zu entsprechenden Handschriften ins 11. Jh. (Vrieze 1999, S. 88f, 
Nr. 23). Dagegen ließe sich einwenden, dass dieses Gefäß mit einer Inschrift in einfacher kufi 
scher Schrift versehen ist und in Form und Verzierung uneingeschränkt den Schalen aus dem 9. 
Jh. entspricht. Zudem haben archäologische Untersuchungen gezeigt, dass am Ende des 10. - 
Beginn des 11. Jh. lange gebundene Inschriften oder Aphorismen völlig in Vergessenheit gera 
ten sind (Schischkina 1979, S. 53-56.).
	        
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