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Full Text: Tribus, 54.2005

TRIBUS 54.2005 
Die Mündung ist mit einer Borte aus alternierenden, roten und dunkelbraunen Za 
cken verziert. Für diese sehr seltene Form der Verzierung lässt sich eine Analogie zu 
der großen Schale aus dem 10. Jh. aus der Sammlung der Freer Gallery of Art in 
Washington ziehen (Atil 1973, S. 36f, Nr. 12; Ghouchani 1986, Nr. 23). Darüber hinaus 
lassen sich beide Gefäße gut in Form, Größe, in der Art der Ornamentierung und der 
farblichen Gestaltung sowie durch die Aufbringung hellgrüner Flecken vergleichen. 
Auffällig ist allerdings die Verzierung der Außenseite in Form großer ovaler und 
rhombenförmiger Figuren, die mit „Schuppen“ mit großen dunkelbraunen Flecken 
ausgefüllt sind (Abb. 6). 
Die Schale stellt ein für die glasierte Keramik der samanidischen Ware aus Mäwarä 
al-Nahr seltenes Exemplar dar. Sie ist mit zwei Inschriften verziert, die Buchstaben 
spitzen weisen zur Gefäßmitte. Die erste Inschrift ist in einfacher kufischer Schrift in 
dunkelbrauner Farbe ausgeführt. Der Aphorismus lautet: 
idhä l-mukärimu fi a[hlih?]äfamä as[ra?]ka fimä yadrihu l-masalu 
(„Wenn jemand großzügige Leute rühmt, hat er recht“) (Ilyasov, Ilyasova 2001, S. 29; 
Ilyasov, Imamberdiev 2002, S. 126f, Abb. l,b, 3,a-c). 
Die zweite Inschrift ist in roter Farbe in der sogenannten ,keramischen Kursive 1 ge 
halten: 
harakatun li-ahiga'far bin ‘aziz 
(„Segen dem Abu Dshafar bin Aziz“) (Ilyasov, Ilyasova 2001, S. 27, 29; Ilyasov, 
Imamberdiev 2002, S. 126f, Abb. l,b, 3,d). 
Die beiden Inschriften werden durch eine mandelförmige Figur voneinander abge 
setzt. Das Gefäß ist insofern einmalig, als hier erstmals ein Segensspruch ausgeführt 
ist, der auf eine konkrete Person referiert. Aber auch der Aphorismus ist für die 
bisherige samanidische Keramik aus Chorasan und Mäwarä al-Nahr nicht belegt. Es 
bleibt zu hoffen, dass neue Funde das Lesen und die Übersetzung dieses Aphorismus 
weiter präzisieren werden. 
Das Gefäß datiert in die erste Hälfte des 10. Jh. 
6. Schale mit umgebogener Wand und leicht eingezogenem Fußteil (Abb. 7). 
D = 40 cm, d = 15 cm. H = 11,5 cm. 
Am Boden ist in dunkelbrauner und 
ocker-roter Farbe eine einzeilige Inschrift 
in keramischer Kursive ausgeführt. Bei 
ihr dürfte es sich um einen Namen oder 
ein Epitethon mit dem Element Abu 
(„Vater“ oder „Besitzer“) handeln. 
Das Stück datiert ins 10. Jh. 
Abb. 7 
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