Saida Ilyasova und Rawschan Imamberdyev: Eine Sammlung glasierter Keramik
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7. Kanne mit breitem Hals, Inschrift und geometrisch-pflanzlicher Verzierung
(Abb. 8).
D = 14 cm, d = 8 cm. H = 19,5 cm. maxima
ler Durchmesser des Körpers = 16,5 cm.
Dunkelbraune und rote Bemalung auf
weißem Untergrund bei anschließender
Glasierung. Einkratzungen.
Die Inschrift in „blühendem Kufi“ bedeu
tet: „Großzügigkeit ist die Seeleneigen
schaft der Paradiesbewohner“.
Das Motiv - Palmetten und eine Wellenli
nie mit Knoten - wurde im 10. Jh. häufig
für die Verzierung von Gefäßen aus Bin-
kath, Samarkand und Nischapur gewählt
(Wilkinson 1973, S. 112, Abb. 12; Brusenko
1986, Taf. 11,2; 23,8; Schischkina 1986, Abb.
25,2,6, 26,3; Ghouchani 1986, Nr. 3. 10, 49;
Folsach 1990, S. 84, Nr. 69; 70; Ilyasova, Wi-
Ahb. 8 schnewskaya 2002, S. 118, Abb. 1, 2). Auch
die „blühenden Kufi“-Inschriften waren
ausgesprochen populär, um die Keramik aus Binkath zu verzieren (Ilyasova, Wisch
newskaya 2002, S. 114-120, Abb. 1-3).
Kannen von dieser oder ähnlicher Form mit epigraphischer Verzierung wurden in
Chorasan und Mäwarä al-Nahr während der samanidischen Periode hergestellt
(Ghouchani 1986, Nr. 95, Schischkina, Pavchinskaja 1992. S. 30, 55, 91, Nr. 134. 145—
147). Im Irak wurde im 10. Jh. Lüsterkeramik mit vergleichbarer Form hergestellt
(Grube 1976, S. 63, Nr. 23).
Die Kanne aus Binkath kann ins 10. Jh. datiert werden.
Gefäße mit zoomorphen Darstellungen
8. Halbkugelige Schale mit flachem Fußteil (Abb. 9).
Abb. 9
D = 26 cm, d = 11 cm. H = 6,4 cm. Bema
lung mit verschiedenen Brauntönen und
zerflossenen grünen Flecken.
Bei der Darstellung handelt es sich um
einen stilisierten Vogel (Pfau?), dessen
Schwanz und Flügel fächerartig darge
stellt sind. Für die Borte am Mündungs
rand sind bislang keine Vergleiche be
kannt. Die Art der Verzierung erinnert
insgesamt stark an die von Schale Nr. 5,
wurde doch auch hier ein Streifen entlang
der Mündung mit Punkten ausgefüllt, das
Motiv des „Pfauenauges“ für die Verzie
rung des Vogelkörpers gewählt und grüne
Flecke aufgetragen. Für die Keramik aus
Schäsch ist zudem die Verzierung des
Hintergrunds mit Strichen charakteri
stisch, wie sie hier für den Körper und
Schwanz des Vogels gewählt wurde
(Schischkina 1979, S. 54; Brusenko 1986. S.
47,50,55). Die Schale datiert ins 10. Jh.