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Volltext: Berlin im neunzehnten Jahrhundert, 4

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Krone zu vereinbaren im Begriff steht, wird, wie wir hoffen, die 
Bürgschaft in sich tragen, daß das preußische Volk in der innig- 
sten Vereinigung mit der ganzen deutschen Nation, einträchtig 
und stark, frei und geordnet in ungehemmter Entfaltung aller 
seiner Kräfte und Gaben, mit sicherem Schritte einer großen 
Zukunft entgegengehen und seinen weltgeschichtlichen Ruf erfüllen 
werde. Dieser freien EntWickelung mit ganzer Seele zugewendet, 
werden wir nicht vergessen, daß es die Pflicht einer jeden Re- 
gierung ist, den Ausbrüchen der Anarchie und Ungesetzlichkeit zu 
steuern, eine Pflicht, deren strenge Erfüllung vom ganzen Lande 
gefordert, in der Ueberzeugung, daß die wahre Freiheit nur in 
der gesetzlichen Ordnung gedeiht und mit ihr die Gewerbthätig- 
keit der Bürger, der Ackerbau, der Handel und die Industrie. 
Lassen Sie uns bedenken, daß wir dem Winter mit seinen 
Bedrängnissen entgegengehen! Je weiter die Zeit vorrückt, desto 
dringender tritt die Nothwendigkeit hervor, die Verfassungs-Ur- 
kunde, nach dem sehnlichen Verlangen des Volkes, festzustellen. 
Wir werden auf die Beschleunigung derselben, so weit es in un- 
serer Macht steht, hinwirken und zu dem Ende, neben der Be- 
rathung des Bürgerwehr-Gesetzes und der Gemeinde-Ordnung die 
Vorlegung des Entwurfs der Kreis- und Bezirks-Ordnung nach 
Möglichkeit beschleunigen. Wie die Rechte und die Freiheit des 
Volkes, ebenso werden wir auch die Rechte und die Würde der 
Krone stets hoch und heilig halten und mit gleicher Kraft ver- 
teidigen. Pflichtmäßig werden wir Ihnen, meine Herren, der 
Vertretung unseres Volks, über unsere Verwaltung Auskunft 
geben und den in Beziehung auf dieselbe von Ihnen geäußerten 
Wünschen schuldige Rechnung tragen. Ebenso erkennen wir es 
aber auch für unsere Pflicht, auch dabei die Rechte der Krone, 
als der einzigen Trägerin der ausübenden Gewalt, gewissenhaft 
zu wahren. Wir treten unser schweres Amt, das wir im vollen Bewußt- 
sein der damit verknüpften Verantwortlichkeit übernommen haben, 
mit der Hoffnung und dem Vertrauen an, daß die Größe der 
gemeinschaftlichen Aufgabe und eine gleiche vaterländische Begei- 
sterung uns in allen wesentlichen Punkten einig machen werde." 
Die Ministerrede machte in der Versammlung einen tiefen
	        
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