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Der Wunsch, das Ergebniss dieser Arbeit nun auch f?r weiter gehende Zwecke
nutzbar zu machen, liess mich sodann zun?chst, in einer der Einrichtung jener Tafeln
entsprechenden Form und in m?glichst scharfer Begrenzung, die Bedingungen ent-
wickeln und zusammenstellen, welche auf ein Zusammentreffen von Finsternissen mit
den sich ereignenden Conjunctionen und Oppositionen des Mondes schliessen lassen,
und f?hrte endlich zur Aufstellung von Tafeln, mit deren H?lfe die wichtigeren
Umst?nde dieser Finsternisse zum Theil bequem berechnet, zum Theil anderweitig
ermittelt werden k?nnen.
Das Verfahren, nach welchem die meisten der genannten in der nun vor-
liegenden Sammlung einbegriffenen Tafeln berechnet wurden, darf bei den Astronomen
wohl als allgemein bekannt vorausgesetzt werden und wird denselben keine wesentlich
neuen Gesichtspunkte er?ffnen; auch ist ein Theil der Tafeln selbst schon fr?her,
wenn auch nicht in derselben Ausdehnung und mit demselben Grade von Genauigkeit
wie hier, berechnet worden; durch den Umstand indessen, dass in dieser Zusammen-
stellung das erforderliche Material in einer solchen Vollst?ndigkeit dargeboten wird,
dass sich daraus ohne weitere Hiilfsmittel die wichtigeren Umst?nde einer Finsterniss
mit einer in den meisten F?llen wohl gen?genden Sch?rfe bequem ermitteln lassen,
d?rfte dieselbe auch dem Fachmanne zum Vortheil gereichen. Andrerseits glaube
ich aus mehrfach mir zugegangenen Zustimmungen schliessen zu d?rfen, dass auch
weiteren Kreisen, denen daran gelegen ist, Aufgaben im angedeuteten Sinne selb-
st?ndig zu l?sen, mit diesen Tafeln ein willkommenes Hiilfsmittel in die Hand ge-
geben wird, umsomehr, als ich bem?ht war, die Benutzung derselben auch solchen
Liebhabern der hier in Betracht kommenden Untersuchungen zu erm?glichen, bei
denen eine gr?ssere Uebung im Rechnen mit mathematischen Formeln nicht voraus-
gesetzt werden darf. I. Erl?uterung der Tafeln.
1. Die Argumente.
Die vorliegende Sammlung beginnt mit einer Reihe von Tafeln, welche die-
jenigen Gr?ssen (Argumente) enthalten, von denen alle weiterhin zu ermittelnden
Umst?nde abh?ngen. Die Grundwerthe, aus denen diese Argumente abgeleitet wurden,
sind dieselben, welche Hansen seinen Mondtafeln zu Grande gelegt hat. Auch
ein Theil der Argumente konnte sofort den Hansen'schen Tafeln entnommen werden,
den gr?sseren Theil derselben musste ich indessen erst selbst berechnen, weil einer-
seits die Mondtafeln nicht die von den Chronologen vielfach gew?nschte zeitliche
Ausdehnung haben, andererseits in meinen Tafeln eine gr?ssere Anzahl von Argu-
menten zur Anwendung kommt, die sich bei Hansen nicht vorfinden. Die Unter-
schiede, welche man bei einer Vergleichung der Werthe meiner mit denen der
Hansen'schen Argumente finden wird, r?hren daher, dass ich alle Angaben auf
den Berliner Meridian bezogen und, der Uebersichtlichkeit und bequemeren Controle
halber, die von Hansen eingef?hrten sogenannten Transpositionen der Argumente
fortgelassen habe.