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Objekt: Baessler-Archiv, 11=36.1963/64(1963)

Baessler-Archiv, Neue Folge, Band XI 
341 
Abb. 3. In den Feldern von Dasau und Hajä beobachtete „Wohnplätze von 
p^p-Geistern. a und b aus Holz, c aus Stein. Maßstab ca. 1:15 
Jaunsär Bäwar und Tehri Garhwäl bildet, gebadet. Mehrere Einwohner von 
Däsau und Hajä hatten sich auch schon nach dem bekannten Wallfahrtsort 
Hardwär begeben, um ihre päp-Idole in der Gangä zu baden: „diese Flüsse 
schwemmen das Böse fort“. 
Manche päp-Ge'\stev begnügen sich nicht mit dem beschriebenen Kult. Männ 
liche p^p-Geister der landbesitzenden Kasten geben durch ihre Medien etwa 
den Wunsch nach Land bekannt. In der Folge errichtet die heimgesuchte Familie 
oder Gemeinde in der Mitte eines Feldes, aus Brettern oder Steinen, eine 
schemel- oder hausartige, 30—40 cm hohe Struktur — „die Wohnstätte des päp- 
Geistes“ (päp kä thän oder päp kä chaurä, Abb. 3) — und läßt rings um diese 
Struktur etwas Land (2—3 m 2 ) brach. Die Wahl des Feldes wird von der heim 
gesuchten Gemeinschaft und deren Priester getroffen, falls der päp keinen 
Wunsch geäußert hatte. Bevor die Struktur errichtet wird, besprengt der Priester 
den Boden mit Blut aus einem Stück Ohr, das einem lebenden Zicklein abge 
schnitten worden war. Weibliche päp-Geister verlangen nie Land — Frauen 
verfügen auch im Leben nicht über Landbesitz — wohl aber etwa eine „Wohn 
stätte“ auf dem Haus, z. B. neben dem Rauchabzug, oder in der Nähe einer 
Quelle, jedenfalls auch in der Nähe ihres früheren Wirkungsfeldes. Am gleichen 
Tag an dem vor den Idolen geopfert wird, legt man auch auf diesen Strukturen 
eine Mahlzeit aus. 
Die Opfermahlzeiten werden zum Schluß jeweils von einem kleinen Mädchen 
aus der Familie oder Nachbarschaft an Ort und Stelle verzehrt. Für Erwachsene 
ist eine solche Mahlzeit nach Ansicht der Jaunsärl zu gefährlich, nicht aber für 
ein unschuldiges Kind. 
Geht eine Heimsuchung auf Vernachlässigung einer Rachepflicht zurück, so 
muß diese erfüllt werden. Blutsrache war allerdings schon von den Engländern 
verboten worden; die Heimgesuchten können aber von der Familie oder 
Gemeinde an der sie Rache zu nehmen haben, eine Entschädigung in Form von 
Wirtschaftsgütern fordern. Ich hörte von einer Gemeinde, die jährlich Tribute 
in Form von so vielen Scheffeln manduä (Eleusine coracana, eine Getreideart,
	        
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