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Full Text: Globus, 17.1870

98 Streifzüge im rtoi 
nicht etwa um eiu Phantasiebild handle , sondern um eine ganz getreue Zeichnung , welche er nach der Natur entworfen habe . Das Haar hängt wirr und wild um deu Kopf , der mit belaubten Zweigen bedeckt ist ; diese können für eine Art von Schmuck gelten , sind aber vorzugsweise dazn bestimmt , die Stechmücken abzuhalten . Um Leib und Schultern wird eine wollene Decke geschlagen ; im Nasenknorpel steckt eine 
vestlichen Amerika . 
lange Nadel , welche gelegentlich auch benutzt wird , um die Zipfel der Decke an einander zu befestigen . Manche In - dianer tragen auch Niuge im Naseukuorpel . 
Nach unseren Begriffen sind diese Aht - Jndianer schon an und für sich häßlich genug ; aber bei festlichen Gelegen - Herten machen sie ihr Gesicht noch häßlicher , indem sie eine hölzerne Maske vornehmen , die manchmal eine Elle lang 
Maske der Indianer auf Vancouver - Eiland . 
Aht - Indianer aus Vancouver - Eiland . 
ist . Die Verfertigung oder vielmehr der Mechanismus ist sinnreich ; die einzelnen Theile der Larve und die Augen kön - nen bewegt werden ; man kann den Mund , oder richtiger ge - sagt , den Schnabel öffnen und viele Grimassen schneiden . Diese Indianer bauen , mit dem einfachsten ! 
Werkzeuge sehr gute Kähne aus Cedernholz . 
In Whyack traf ei^ nige Tage nach Whym - per's Ankunft der In - jj genienr Leech nebst seinen Begleitern in einem wahrhaft bekla - genswerthen Zustande ein . Er hatte eine Wanderung quer durch die Insel unternommen , welche , der britischen Admiralitätskarte zu - folge , für eine angeb - lich nur sechs deutsche Meilen lange Strecke Fahrzeug der 
allerhöchstens nur zwei 
Tage hätte in Anspruch nehmen müssen ; die Partie hatte aber nicht weniger als zehn Tage gebraucht und die größten Be - schwerden erlebt ; alle waren dem Hnngerstode nahe . Sie hatten überall , wo aus der Karte „ offene Ebenen " 
net stehen , dichten Wald , unebenes Gelände und reißende Gewässer gesunden ; um eiue Meile weit vorwärts zu kom - men , mußten sie mehrere Meilen Umwege machen , und als sie an den San Juan kamen , der angeblich ein schiffbarer Strom fein sollte , fanden sie , daß er ein wildes , zwischen hohen Felsenschluchten dahinstürmendes Gebirgswaffer sei . 
Vom Jndianerdorfe Whyack fuhr die Partie in zwei Na - chen nach dem Hafen Snk , welcher von der Mündung des gleichnamigen Flusses gebildet wird ; dieser ist genau so be - schaffen , wie der Cowitschan , nur noch unbrauchbarer für die Schifffahrt als dieser . 
Der eben erwähnte Hafen von San Juan heißt bei den Indianern Patschina ( Pachena ) . Dort lebte ein Handels - 
mann , Namens Law - son , ganz samt , denn auf einem Umkreise von 40 oder 50 Miles war außer ihm kein weißerMensch zu finden , und er ver - kehrte nur mit den Nittinaht - Jndi - anern , die er als keineswegs liebens - würdig schilderte . Sie hatten vor einiger Zeit einen Kriegszug gegen die Indianer am Cap Flattert ) nn - ternommen , also nach der Küste des gegen - Tschuktschen . überliegenden Festlan - 
des ( im Territorium Washington ) , und waren mit einer herrlichen Beute zurückge - kommen . Diese bestand in sechsundzwanzig Menschen - k öp ] f e n / welche unter wildem Jubelgeheul in der großen Hütte des , Dorfes niedergelegt wurden . Lawson , mit den Sitten und
	        
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