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lit besonderer Herücksicktigung iler Antln - opoloSie u : ul Gtknologie .
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Verbindung mit Fachmännern und Künstlern herausgegeben von
Karl Andree .
Braunschweig
Jährlich 2 Bände . Jeder Band enthält 24 Nummern . Monatlich 4 Nummern . 1 Q 7 £ Preis pro Band 12 Mark . Einzelne Nummern 50 Pf . ^ '
Die verschiedenen
Die Ungarn und Szekler .
Die Ungarn und Szekler sind in Siebenbürgen nach den Romanen ansässig geworden . Auch sie bilden einen kräftigen , abgehärteten Menschenschlag und ihre Tapferkeit , die sich in mehreren Kriegen glänzend bewährte , dürste so ziemlich aller Welt bekannt sein . Sie sind geraden , offenen Charakters und rechtschaffenen / biedern Sinnes . Der Stolz , der ihnen in hohem Grade eigen , gehörte früher mit zu jenen Elementen , die ihre Herrschaft in Siebenbürgen ungebrochen erhielten , und veranläßt ihnen heute , da Streben und Bildung im Lande sind , mancherlei Fatalitäten . Fast durchgehends zeichnen sie sich durch ein rasches , entschiedenes Handeln aus , wodurch sie ihren Gegnern achtunggebietend er - scheinen . Freimuth , glühender Patriotismus , Begeisterung für ihre alte Verfassung , opferfreudige Liebe für ihre Nation , das sind die Züge , die selbst im Volke noch gefunden werden .
Szekler und Magyaren betrachten als ihre Vorfahren und Blutsverwandten die alten Hunnen und Avaren . Die Un * garn sind , wie die Hunnen und Avaren , aus dem Innern von Asien gekommen , was durch Zeugnisse jeder Art bestätigt wird . Ihre früheren Wohnsitze mochten zwischen der Wolga und dem Ural gelegen sein , da noch unter Bela IV . ein Mönch Namens Juliau auf einer Reise nach Asien einen großen Volksstamm gefunden hat , der außer der magyarischen keine andere Sprache zu sprechen vermochte . Selbst neuere Reisende haben dies bestätigt . Schwieriger ist der Ursprung
Globus XXVII . Nr . 5 .
in Siebenbürgen .
der Szekler zu bestimmen , doch ist die Anschauung verbreitet , daß sie die Reste der nach Asien zurückgekehrten Huuneu seien , welche nach der unter „ Deugezich " verlorenen Haupt - schlacht nach Siebenbürgen versprengt wurden . Um nicht als Hunnen erkannt zu werden , hätten sie sich den Namen Szekler beigelegt , das von ihnen noch heute bewohnte Gebirgs - land in Besitz genommen und so geschützt gegen feindliche Ueberfälle der Ankunft der Avaren entgegen geharrt . Uebri - gens liegt im ungarischen Wort Szskely die Bedeutung eines Grenzhüters , woraus gefolgert wird , daß sie als echte , unbezweiselte Bluts - und Sprachverwaudte der Ungarn von ihrer ursprünglichen militärischen Bestimmung , die Grenze des Landes zu bewachen , ihren Nationalnamen erhalten haben .
Da zwischen Ungarn und Szeklern , die eine Sprache und denselben Nationalnrsprnng haben , selbstverständlich fast gar keine Unterschiede herrschen , so gelten die hier nieder - gelegten Angaben sowohl für das eine als auch für das an - dere Volk . Während die Szekler in fünf Stühlen den Osten bewohnen , haben die Ungarn in acht Comitaten und zwei Districten den Norden und Westen des Landes inne .
Gewöhnlich tragen die Ungarn des Mittel - und Adel - standes die sranzösisch - deutsche Kleiduug , aber von dem Grund - satz ausgehend , daß fremde Kleidung zu fremden Sitten und Gebräuchen und endlich zu fremder Knechtschaft führen werde , liebt der Ungar vorzugsweise bei feierlichen Anlässen in seiner ererbten malerischen Nationaltracht zu erscheinen . Jedenfalls kleidet diefe wie kaum eine andere , doch würde der
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