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Aus allen Erdtheilen .
Aus allen
Australien .
— Wir berichteten in Bd . XXXV , S . 320 , die Auf - findung von Wasser vermittelst tiefer artesischer Brunnen in einer der trockensten Gegenden von Süd - Australien . Dies gab der Regierung dieser Kolonie Ver - anlassung , den Prof . Täte von der Adelaider Universität nach der Großen Australischen Bucht zu senden , um zu unter - suchen , ob auf dem davor sich ausbreitenden großen Bnuda - Plateau , welches wegen des gänzlich fehlenden Wassers zur Zeit wüst und nnverwerthet ist , sich durch Senkung von artesischen Brunnen Wasser würde auffinden lassen . Unter seinen Begleitern befand sich der im australischen Buschleben wohlerfahrene Regierungsfeldmesser William Barron , welchen die südaustralische Regierung Ende Mai dieses Jahres wieder ausschickte , um die Grenzlinie zwischen den Kolonien Süd - Australieu und Nen - Süd - Wales genau zu vermessen und festzustellen . Für den Transport dienten Kamele .
Prof . Täte kehrte im März dieses Jahres nach Adelaide zurück und konnte nur ungünstig über das Resultat seiner Reise berichten . Im Süden , sagt er , wird das ungefähr 250 Fuß über den Meeresspiegel sich erhebende Plateau von einer 130 Miles langen und senkrecht aufsteigenden Reihe vou Felsen , welche die Eingeborenen „ Bnnda " heißen , be - grenzt . Letztere beginnen wenige Miles östlich von der Großen Australischen Bucht , wo sie eine Höhe von 160 Fuß erreichen , und endigen jenseits der südaustralischen Grenze mit einer Erhebung von 275 Fuß . Zwischen ihnen und dem Meere scheint sich noch eine Wasserschicht auszubreiten . Ab - gesehen von einer nur etliche Fuß starken Travertin - Bedecknng bestehen sie aus brauueu und grauen sehr porösen krystalli - nischen Kalksteinen und darunter aus weißem , leicht zerreib - lichem , erdigem , grobkörnigem Kalkstein , der wie Kreide aus - sieht und in welchem sich Lager von Flint befinden . Die - selben Strata zeigen sich auf dem Plateau , welches wohl überhaupt sich aus diesen alten tertiären Felsen zusammen - setzt . Die Wasserscheide nach Nordost ist ohne Bedeutung , und ebenso sehr wahrscheinlich auch die nördliche , welche der Professor nicht erreichte . Das Plateau selbst ist durchweg eben uud flach und steigt nur um zehn Fuß auf der Mite an . Von Wasserläufen zeigt sich nirgends eine Spur . Die jährliche Regenmenge , welche sich in der Nähe der Klippen auf kaum sechs Zoll beläuft , vermindert sich im Jnlande , wo Alles auf anhaltende Dürre hinweist , noch mehr , ja scheint zuletzt ganz aufzuhören . Die Atmosphäre ist außer - ordentlich trocken , so trocken , daß es landeinwärts nicht mehr zum Thaueu kommt . Der geringe Regen , welcher ein - mal fallen mag , wird jedenfalls von dem porösen Boden namentlich des braunen und grauen Kalksteins sofort ein - gesogen . Aus der Thierwelt kommen nur zahlreiche Eidechsen und Käfer vor . Nicht minder traurig sieht es mit der Vege - tation aus , welche sich noch verschlechtert , je weiter man ins Innere vordringt . Mit Ausnahme eines 120 Miles langen Striches begrasten Landes , im Umfange von etwa 1700 Qnadratmiles , ist das ganze Plateau dürr und wüst und für Kulturzwecke unverwendbar .
Inhalt : Raffray's Reise durch die Molukkeu und a ( Mit fünf Abbildungen . ) — Von Oberst Mac Gregorys ' Emil Jung : Australische Typen und Skizzen . III . Die T Steppen . IV . ( Schluß ) . — Aus allen Erdtheilen : Australien .
erdtheilen .
— Ueber das sogenannte Northern Territory , die nördliche Hälfte der Kolonie Süd - Australieu , mit dessen Erwerbung im Jahre 1864 sich die letztere eine große zielle Bürde aufgeladen hat , sprach sich neuerdings die Kolo - nialregiernng , dem Parlamente gegenüber , in folgender Weise aus :
Dieser unglückliche Zubehör unserer Kolonie macht fort - während viel Sorge . Er verschlingt alljährlich große Sum - meu ( im letzten Jahre 43 633 Pf . St . ) , ohne daß eine Re - Venne eingeht . Die dortigen Weißen belaufen sich auf kaum 600 und sind dabei keine bleibenden Ansiedler , sie kommen und gehen . Dagegen haben sich mehrere tausend Chinesen ( im Mm dieses Jahres 3436 ) eingefunden , welche nach amt - lichem Beriche harmlose , ruhige und fleißige Menschen sind und zu keiner Klage Veranlassung geben . Allein die wenig lohnenden Goldfelder ernähren sie nicht uud bei Privaten ist keine Arbeit zu haben , so daß die Regierung sie zum großen Theil beschäftigen muß , damit sie nicht dem Hunger - tode erliegen . Namentlich wird jetzt ein 30 Acres umfassen - des Areal an der Fannie - Bay ( Port Darwin ) von ihnen bearbeitet , aus welchem eine Versuchsstation für Zuckerrohr und andere tropische Gewächse gemacht werden soll . ( Früher wurde in Süd - Australieu die Parole ausgegeben : Wenn nur billige Arbeitskräfte in Port Darwin zu haben wären , würden sich bald Kapitalisten einfinden und Plantagen legen . Jetzt sind nun Arbeiter in Menge da , aber die Ka - pitalisten bleiben aus , eben weil sie an der Rentabilität der im Northern Territory angelegten Kapitalien zweifeln . ) Ver - Handlungen sind mit einer Kompagnie im Gange , welche beab - sichtigt , eine Zuckerplantage ( es würde dies , wenn es wirk - lieh zu Stande käme , endlich die erste sein ) bei Port Darwin anzulegen und die jetzt das dortige Terrain für diesen Zweck durch eine kompetente Person inspiciren läßt . Ebenso handelt die Regierung durch ihren Generalagenten Sir thur Blyth in London mit Achille Fazzasi , früherm Mitglieds des italienischen Parlaments , und Menotti Garibaldi , um diese zu veranlassen , ihr Projekt , einen Theil der Küste von Nen - Guinea zu kolouisiren ( daraus wird nach den sehr günstigen Nachrichten aus Neu - Guinea wohl au und für sich nichts werden ) , fallen zu lassen und dafür das Northern Territory zu fubstituireu ( ein Don - Qnixote - Plan ! ) . Auf den ausgesprochenen Wunsch des Parlaments hat die Regierung eine Vermessung für Anlegung einer Eisenbahn von Port Darwin nach den goldhaltigen Quarzriffen am Piue Creek ( 133 Miles ) vornehmen lassen . Da aber , wie sich dabei geben hat , die Kosten einer solchen Bahn sich auf 1 113 671 Pf . St . belaufen würden , so kann das Projekt selbstverständlich nicht zur Ausführung kommen .
— Das Telegramm , in welchem Professor Norden - skjöld seine Befreiung aus dem Eise und seine glückliche Ankunft in Japan aus Jokohama , 3 . September , meldet , lautet folgendermaßen : „ Alles wohl . Verließen Winter - quartier am 18 . , umfuhren Ostkap am 20 . Juli vou dort nach Lorenz - Bai , Port Clarenee , Berings - Insel . Keine Krankheit , keine Scorbut . „ Vega " in ausgezeichnetem stande . "
! der Nordküste von Neu - Gninea 1876 bis 1877 . V . ( Schluß . ) teise durch das östliche Persien . IV . ( Schluß . ) — Dr . Carl mtscheu . — A . Glitsch : Bilder aus den südlichen Wolga - — . ( Schluß der Redactiou 30 . August 1879 . )
Nedacteur : Dr . N . Kiepert in Verlin , S . W . Lindenstraße 13 , III Tl . Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn in Vraunschwcig