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Full Text: Globus, 72.1897

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Die Reise des Prinzen Heinrich von Orléans von Tonking nach Vorderindien. 
des Nierba stiefs bei dieser anarchistischen Bevölkerung 
auf die gröfsten Schwierigkeiten; er brauchte oft einen 
ganzen Tag und mehr, um fünf oder sechs der weit ver- 
durchsetzen konnten. Nur der Nierba, der um die 
Freundschaft der Franzosen mit seinem Fürsten wufste, 
liefs sich endlich herbei, ihren Forderungen einigermafsen 
Eig. 19. Ein Haus der westlichen Kiutse. 
streuten Gehöfte zu bereisen. Nicht minder Zeitverlust 
und Mühe hatten aber die Fremden, da hier kein Häupt 
ling, keine Person von Einflufs oder Verantwortlichkeit 
aufzutreiben war, mit deren Hülfe sie ihre Wünsche 
Gehör und Gewähr zu verschaffen. So konnte die Ex 
pedition am 13. Oktober die Passage über denKiu-Kiang 
ins Werk setzen. Der Flufs hatte als echter Sohn der 
Gletscherberge ein grünlichblaues, kühles Wasser, das 
bei kaum 1300 m Seehöhe nicht mehr 
als 12 bis 13 Wärmegrade nach der 
Celsiusskala zeigte. Bei gleicher geo 
graphischer Breite, aber bei 1550 m 
Seehöhe, hatte der Saluin schon 15 
bis 16 Centigrade gehabt, und die 
Temperatur des Mekong zählte in der 
Regel noch 2 bis 3° darüber. Zudem 
war der Kiu-Kiang an der Passage 
nur 60 m breit und 2 bis 3 m tief. 
Aus diesen augenfälligen Unterschie 
den ging zur Genüge hervor, dafs 
sich die Quelle dieses Flusses ziemlich 
in der Nähe befinden müsse, nach 
Aussage der Eingeborenen etwa 100 
bis 110 km nach Norden auf einem 
Berge südwestlich der Lamaserie 
Menkong. 
Für die Weiterreise stand der 
Expedition vorläufig kein anderer Weg 
frei, als am rechten Ufer des Turong, 
allerdings mehr ein Kletterpfad für 
Affen als für Menschen. Auf Schritt 
und Tritt sah man sich bald durch 
riesige Felsblöcke, bald durch gäh- 
Eig. 17. Ein Haus in Kampti.
	        
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