Zum Hauptinhalt springen
Page Banner

Objekt: Deutsche Redensarten

165 
sagt Brant an der betreffenden Stelle, daß mancher sich 
so ernsthaft gebärde. 
Das man in ouch für witzig halt, 
Bis jm die pfif uß dem ermel fält, 
d. i. bis man seine Narrheit erkennt. So trug wohl 
mancher die Pfeife bei sich, mit der er sich den Weg ver 
kürzte oder andern zum Tanze aufblies. Wer nun die 
Pfeife stecken lassen oder wieder einziehen mußte, nach 
dessen Sinn und Meinung wollte man sich nicht richten 
oder, wie eine andere Redensart sagt, nach dessen Pfeife 
wollte man nicht tanzen. 
Aus der Sitte, allerlei in den Ärmeln bei sich zu 
tragen, erklärt sich auch die Redensart: etwas aus den 
Ärmeln schütteln können, wenn man dabei nicht 
lieber an den Taschenspieler mit seinen Kunststücken 
denken will. 
150. Zu Pfingsten auf dem Eise. 
^?^a es zu Pfingsten kein Eis bei uns mehr gibt, so 
bedeutet diese Redensart soviel wie „niemals". Wie 
die Römer sagten ad Calendas graecas (an den griechi 
schen Kalenden), um nunquam auszudrücken, da es ja 
keine griechischen Kalenden gab, so haben die deutschen 
Mundarten zahlreiche Umschreibungen für den gleichen 
Begriff zur Hand, z. B. auf Maienostern (Ostern fällt 
nicht in den Mai), zu Pflaumenpfingsten (zu Pfing 
sten sind die Pflaumen noch nicht reif), auf Weih 
nachten Ln der Ernte, öfter auch mit zeitlichen Neben 
sätzen, z. B. wenn die Böcke lammen, wenn die Weiden 
Pflaumen tragen, wenn der schwarze Schnee fällt und
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.