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fullscreen: Zeitschrift für Volkskunde, 103.2007

Buchbesprechungen 
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nachzufragen auch nach den Entstehungs- und Verwendungszusammenhängen der uns 
präsentierten Bilder von diesen Ereignissen. 
Münster Christiane Cantauw 
Antje Sander/Egbert Koolmann (Hrsg.): Ferne Fürsten - Das Jeverland in Anhalt- 
Zerbster Zeit. Bd. 1: Bibliophile Kostbarkeiten. Die Bibliothek der Fürsten von Anhalt- 
Zerbst im Schloss zu Jever. Oldenburg: Isensee 2003, 569 S., Färb- und Schwarzweiß- 
abb. (Kataloge und Schriften des Schlossmuseums Jever, 24). 
Antje Sander (Hrsg.): Ferne Fürsten — Das Jeverland in Anhalt-Zerbster Zeit. Bd. 2: 
Der Hof, die Stadt, das Land. Oldenburg: Isensee 2004, 288 S., Färb- und Schwarz- 
weißabb. (Kataloge und Schriften des Schlossmuseums Jever, 25). 
Die Anhalt-Zerbster Landesherren, die von 1667-1793 die Herrschaft Jever regier 
ten, waren selten persönlich in Jever. Nur hin und wieder, zumeist zu den Erbhuldigun 
gen bei Thronwechseln, reisten sie für einige Sommerwochen nach Jever. Verwaltet 
wurde die Herrschaft von einem Statthalter, dem Oberlanddrosten. Dennoch haben die 
Fürsten, die aus der Ferne das Jeverland regierten, in vielerlei Hinsicht Spuren hinterlas 
sen, zum Beispiel eine umfangreiche Bibliothek. Sie umfasste einst rund 2500 Werke in 
etwa 1900 Bänden und entsprach einer wahrhaft fürstlichen Büchersammlung. Die 
Ausstattung mit Büchern und dem gelehrten Wissen der Zeit gehörte in der Frühen 
Neuzeit zu den wichtigsten Repräsentationselementen des Adels. Ein breites Spektrum 
von Themen- und Fachgebieten, von der Natur über neue technische Entwicklungen, 
der Historie und Juristerei bis hin zu den theologisch-philosophischen Diskursen der 
Zeit - eingefasst in riesige Folianten und winzige Oktavbände mit kostbaren Einbänden 
aus Leder, Samt und Seide - fand seinen Weg in die Bibliothek im Schloss zu Jever. 
Diesen „bibliophilen Kostbarkeiten“ widmet sich der erste der beiden Begleitbände des 
Ausstellungszyklus „Ferne Fürsten - das Jeverland in Anhalt-Zerbster Zeit“, dessen ers 
ter Teil vom 26.10.2003 bis zum 28.03.2004 im Schlossmuseum Jever gezeigt wurde. 
Der Band enthält eine von der Bibliothekarin des Schlossmuseums, Sybille Heinen, er 
arbeitete vollständige Titelaufnahme der fürstlichen Bibliothek, die systematisch jedes 
Werk mit dem Namen des Verfassers, der beteiligten und sonstigen Personen und der 
Widmungsempfänger, dem vollständigen Titel, Verlags- und Druckorten sowie den jet 
zigen Standorten nennt. Die Bibliothek wurde Anfang des 19. Jahrhunderts geteilt, ein 
Teil gelangte in die Landesbibliothek Oldenburg, der Rest verblieb in der Bibliothek 
des Mariengymnasiums in Jever. Das Verzeichnis der Bücher ist von kulturgeschichtlich 
größtem Interesse, gibt es doch einen Einblick in das Bildungsinteresse und die Reprä 
sentationsbestrebungen der Fürsten von Anhalt-Zerbst in Jever. Der Katalog wird er 
gänzt durch zwei Beiträge, die sich zum einen mit der Geschichte dieser Büchersamm 
lung befassen, zum anderen mit den prachtvollen Papiereinbänden, die etwa ein Viertel 
der Bücher zieren. Egbert Koolmann hat sich auf die Spuren der Bücher begeben und 
akribisch die erhaltenen Bibliothekskataloge und Besitzvermerke analysiert und konnte 
so für zahlreiche Werke detailliert nachweisen, wie und auf welchen Wegen sie in die 
Bibliothek gekommen sind. Seinen Berichten über manche Bücherreise und die Eintra 
gungen in einzelnen Büchern ist die Faszination des Bücherfreundes und langjährigen 
Leiters der Landesbibliothek Oldenburg gut anzumerken, und dieser Funke springt auf 
den Leser über. Gleiches gilt für die Ausführungen von Elke Weinrich über das „Kleid 
der Bücher“ und die erstaunliche Vielfalt und Farbenpracht der Überzeugs- und Vor
	        
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