Baessler-Archiv, Neue Folge, Band XXXIV (1986)
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ZUR FRAGE DES KULTURGUTES DER EKET
HANS-JOERG SOLDAN, Mannheim
Seit einigen Jahren finden sich im Handel Masken und Figuren, deren Ge
staltung auf eine eigene Stilprovinz hinweist und die den Eket zugeschrieben
werden. Die präzise Einordnung wird dadurch erschwert, daß die angebote
nen Stücke über örtliche Aufkäufer erworben wurden und Hinweise auf ge
naue Herkunft und Verwendung fehlen.
Die figürlichen Schnitzereien sind erst kürzlich Gegenstand einer Monogra
phie geworden, die sich auf die Veröffentlichung der Sammlung Azar, Paris,
beschränkt (F. Neyt, 1979).
Angesichts des Mangels an weiteren spezifischen Quellen 1 soll hiermit die
Materialbasis durch Bestände aus öffentlichem und privatem Besitz erweitert
werden. Außerdem soll anhand des Merkmalsinventars ein Beitrag zur Stil
definition geleistet und an einigen Beispielen die Abgrenzung zu anderen Stil
provinzen demonstriert werden.
Unter den in jüngster Zeit dem Verfasser bekannt gewordenen Objekten be
findet sich relativ viel Material, das, als Eket bezeichnet, in der Zuordnung zu
mindest als fraglich anzusehen ist. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, daß
Gruppen- und stammesübergreifende Gebräuche und Gesellschaften Misch
stile hervorgebracht haben dürften, die eine zuverlässige Zuordnung einzelner
Exemplare zumindest vorläufig ausschließen. Hinzu kommt die simultane
Benutzung von Gegenständen offensichtlich verschiedener Provenienzen
(M’Keown 1912, Abb. geg. 41).
Der Verfasser dankt allen, die bei dieser Arbeit behilflich waren, insbesondere den Dres. Ange
lika Tunis, Berlin, Klaus Born, Mannheim, und Walter Böhning, Heidelberg, für die Unterstüt
zung bei der Beschaffung der Literatur. Den Dres. Hans-Joachim Koloß, szt. Stuttgart, Klaus
Volprecht, Köln, den Herren Peter Göbel, Leipzig, Alain Dufour, Paris, Herrn Alain und
Frau Françoise Bernard, Ramatuelle, sowie Herrn Alain Javelaud, Frankreich, für die Bereit
stellung von Fotos. Frau Dr. Gudrun Ludwar-Ene, St. Leon, sei für einige Hinweise gedankt
und Herrn Dr. Henning Bischof, Mannheim, für die eingehende Durchsicht des Manuskripts
sowie wertvolle Ratschläge.
1 Forde und Jones (1950) “no detailed information is available on the Eket and Opobo tribes”.