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Full Text: Globus, 47.1885

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Amazonas und Cordilleren. 
sich befand, der Abfluß eines Sees fei: der sehr schwache 
Strom war gleichmäßig, das Barometer unveränderlich, 
und diese Vermuthung wurde schon am 12. März bestätigt, 
wo man um 5 Uhr Nachmittags im See Wyfc ankani. 
Wiener hielt sich für vollkommen berechtigt, seiner Ent 
deckung einen Namen beizulegen, da diese Gegend noch nie 
durch Europäer oder Indier betreten worden war. Eine 
allgemeine Bemerkung der Reisenden über die Namen möge 
hier eingefügt sein: der Name, den man erfährt, wird sich 
nach der Sprache des Führers richten, der denselben nennt; 
jedenfalls aber werden sich dieselben Namen wiederholen, 
da sie meistens der Beschaffenheit der Oertlichkeit oder zu 
fällig mit derselben verbundenen Ereignissen ihre Entstehung 
verdanken. Hat z. B. ein Indianer einen Puma am Flusse 
trinken sehen, so heißt die Stelle Puma Playa (Löwenstrand) 
oder Puma Pacu (Löwenwasser). Aus dem Vorkommen 
Wvse-See am oberen Samiria. (Nach einer Photographie.) 
und der Verbreitung derartiger Namen irgend welche Schlüsse 
zu ziehen, würde sehr gewagt sein. 
"Nirgends Hütten von Eingeborenen, keine abgebrochenen 
Zweige, keine Spur eines Jägers war zu sehen; die Thiere 
des Waldes fliehen noch nicht vor den Menschen, zahlreiche 
Affenfamilien betrachten die Reisenden mit einer Ruhe, als 
ob sie von der Verwandtschaft mit ihnen überzeugt wären. 
Ja, sagt Wiener, dieses äquatoriale Amerika, welches 
schon seit vier Jahrhunderten entdeckt ist, ist ein sonderbares 
Land; man findet da noch Wasserläufe von 400 Km Länge, 
die selbst den Eingeborenen des unmittelbar daran grenzen 
den Landstriches unbekannt sind; übrigens ist der Samiria 
nicht der einzige noch unbekannte Fluß. 
Am 10. März gegen Mittag hatte das Wasser des 
Samiria keine merkbare Bewegung mehr, die Rhizophoren 
engten das Fahrwasser immer mehr ein; um 2 Uhr war 
man buchstäblich unter den Bäumen gefangen. Da man 
drei Tage lang in süd-südöstlicher Richtung gefahren war,
	        
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