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Full Text: Globus, 48.1885

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Cagnat's und Saladin's Reisen in Tunesien, 
Der Rückweg wurde über Dimas genommen, die 
Stätte des alten Thapfns, wo Cäsar die Pompejaner 
vernichtete. Nur wenige Trümmer sind ans der Spitze 
des scharf vorspringenden Kaps, das heute Ras Dimns 
heißt, erhalten; die Ruinen haben, wie die von Karthago, 
allen Mittelmeerstädten als Steinbruch gedient; nur der, 
von Manchen für phönicisch gehaltene Hafendamm springt 
noch gut erhalten etwa 100 m weit ins Meer hinaus. In 
Folge des Aufenthaltes mußte Nachtquartier in Tebulba 
genommen werden, wo sich in den Gärten des Chalisa 
ganz vorzügliche Orangen und Mandarinen finden. Erst 
am folgenden Morgen wird, immer dem palmenreichen 
Meeresftrande entlang, nach Lamta zurückgeritten, um nach 
einigen Rasttagen einen neuen Ausflug, diesmal nach dem 
berühmten Amphitheater von el Dschem, zu unternehmen. 
Auch in dieser Richtung erstrecken sich fünf Stunden weit 
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Die jüdische Köchin Tuira in Lamta. 
Gärten und Olivenpslanznngen, aus den eigenthümlichen 
Ziehbrunnen bewässert, wie man sie auch um Tunis findet; 
dann beginnt die Wüste. In B n M erd es wird das 
Nachtquartier genommen, am anderen Morgen geht es 
weiter durch die unendliche Ebene, bis gegen acht Uhr am 
Horizonte eine dunkle bläuliche Masse erscheint, das 
Kolosseum des alten Thysdrus. Um zehn Uhr ist es er 
reicht; sein Knnstwerth erscheint den Reisenden geringer als 
die Schilderungen von Rebatel und Tirant (vergl. 
„Globus" Bd. 29, S.98 ff., wo auch die Abbildung des ganzen 
Gebäudes) vermuthen ließen, aber die gewaltige Masse 
imponirt. Bis 1695 stand der Bau, in welchem die 
Kahina, die letzte Berberkönigin, jahrelang den Arabern 
trotzte, völlig unversehrt; damals verschanzte sich ein Araber 
stamm darin und der Bey ließ nach Unterwerfung der 
Rebellen eine Anzahl Gewölbe einreißen und eine Bresche 
in die Umwallung legen, die sich seitdem fortwährend ver 
größert hat, da alle umliegenden Dörfer die Ruine als
	        
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