Skip to main content
Page Banner

Full Text: Zeitschrift für Volkskunde, 88.1992

Buchbesprechungen 
176 
Wünschenswert wären mehr Abbildungen, z.B. gibt es zu Sigrid Jacobeits Arbeit keine 
einzige. Dieser Aufsatzband regt sicherlich an, einerseits Fazit zu ziehen, andererseits aber 
auch neue Aspekte und Themen aufzugreifen. 
Höxter-Corvey DÖRTE BECKER 
Eva STILLE, Spielzeug-Tiere. Auch eine Kulturgeschichte. Nürnberg: Verlag Hans Carl, 
1989. 204 S. m. zahlr. teils färb. Abb. 
Mit diesem Buch von Eva Stille liegt nun erstmals eine Monographie zum Thema 
Spielzeug-Tiere vor. Eine Ausstellung gleichen Titels, von der Autorin erarbeitet, war 1989 
im Historischen Museum in Frankfurt am Main zu sehen. Und doch handelt es sich bei dem 
vorliegenden Werk nicht um einen Katalog oder nur um eine Begleitpublikation zu der ge 
nannten Ausstellung. Dieses Buch bietet bei weitem mehr, denn es beleuchtet aus verschie 
denen Perspektiven das Thema „Spielzeug-Tiere“ und bleibt hierbei nicht bei der Beschrei 
bung der vielfältigen Gruppen dieser Tiere, die sich in den Kinderstuben tummeln, stehen. 
Während die bis heute erschienenen Publikationen zum Thema oft genug nur den Teddy 
als das heute vielleicht beliebteste Spielzeugtier behandeln und entsprechend der Zielgruppe 
„Sammler“ über Informationen zu Herstellern, Produktion, Alter, Seltenheit und — beson 
ders wichtig — zum Marktwert der vorgestellten Objekte nicht hinauskommen, geht es Eva 
Stille hauptsächlich darum, kulturgeschichtliche Zusammenhänge aufzuspüren. Hierbei er 
geben sich Fragen, die bisher noch viel zu selten gestellt worden sind, wie etwa die nach den 
Auswirkungen der Theorien von Pädagogen und Künstlern auf die Spielzeugherstellung; 
die Verf. fragt etwa nach dem Bedeutungswandel der Spielzeug-Tiere, der durch die struktu 
relle Veränderung unserer Umwelt in Stadt und Land eingetreten ist, und sie geht der Frage 
nach, ob und in welchem Umfang das Spielzeug-Tier ein Indikator für die Beziehung des 
Menschen zum Tier sein kann. Eine räumliche und zeitliche Begrenzung des Materials war 
nötig und ist mit dem deutschsprachigen Raum und den letzten 200 Jahren durchaus sinn 
voll gewählt. 
Die beiden ersten Kapitel des Buches „Lernen durch Anschauung“ und „Der kleine Zoo 
loge“ überschrieben, beschäftigen sich mit dem naturwissenschaftlichen Interesse des Kin 
des am Tier und dessen Vermittlung. Die folgenden Kapitel sind den Tieren des Bauernho 
fes, den Tieren des Waldes und den wilden Tieren gewidmet. Gesonderte Kapitel erhalten 
die Arche Noah, ehemals ein Renner auf dem Spielzeugmarkt, in der alle Tiere vereint sind, 
wie auch, entsprechend seiner herausragenden Bedeutung im realen Leben der letzten bei 
den Jahrhunderte, das Pferd als das vielleicht typischste Jungenspielzeug. 
In weiteren Kapiteln werden „Spielzeugtiere für die Kleinsten“, bewegliche und mechani 
sche Spielzeug-Tiere sowie zur Tonerzeugung geeignete Spielzeuge wie etwa Flöten in Tier 
gestalt, behandelt. Aber auch Randbereiche spart die Verf. nicht aus: „Tiere aus der Scherz 
artikelkiste“, so heißt ein Kapitel, in dem die aus Kästchen und Dosen herausspringenden 
Spielzeug-Schlangen und -Mäuse ebenso vorgestellt werden wie die im Scherz-Würfelzucker 
verborgene Fliege; Gruseltiere und Scherzartikel, die in besonderem Maße die Kinder er 
freuten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.