Goobi - 447dc - 2021-09-30 22:06:02+0000
Goobi
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Westfälisches Dampfboot
Münster
1995
2021
2021
Illustrierte Alltags- und Sozialgeschichte Deutschlands
Illustrierte Alltags- und Sozialgeschichte Deutschlands
1900-1945
BV009749973
BV047244657
Allgemeiner Bestand
Sozial- und Kulturanthropologie#Soziale Organisation und Praxis
Sozial- und Kulturanthropologie#Rituale und Bräuche
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Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)
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Jacobeit
Sigrid
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Wolfgang
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Jacobeit, Sigrid,
1940-,
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Illustrierte Alltags- und Sozialgeschichte Deutschlands :
1900-1945 /
Sigrid und Wolfgang Jacobeit.
Berlin :
Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek,
2021.
1 Online-Ressource (419 Seiten) :
Illustrationen, Karten.
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Jacobeit, Sigrid: Illustrierte Alltagsgeschichte des deutschen Volkes
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Sozialgeschichte 1900-1945
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Elektronische Reproduktion
Jacobeit, Sigrid
Illustrierte Alltags- und Sozialgeschichte des deutschen Volkes
1. Auflage
Münster
Westfälisches Dampfboot
1995
419 Seiten
Nach einem Exemplar der Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsbibliothek mit der Signatur: LB 40015 J15 I29
3-929586-38-X
BV009749973
Jacobeit, Wolfgang
1921-2018
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https://www.ub.hu-berlin.de/de/bibliothek-benutzen/digitalisierung-eod/digitalisierung-in-bearbeitung
Digitalisierung
kostenfrei
Volltext
Jacobeit, Sigrid: Illustrierte Alltagsgeschichte des deutschen Volkes
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Inhalt
"Sie ist unsere einzige Zeit Unsere Lebenszeit [...]" Erich Fried, 1987
Einleitung
1 "Ordnung und Ruhe" hat K. Holz seine Zeichnung genannt. Sie ist in ihrer Aussage kennzeichnend für die gesellschaftliche Situation Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
2 Ein Jahr vor Beginn des Ersten Weltkrieges begeht die Deutsche Sozialdemokratie den 50. Jahrestag ihres Bestehens 3 Ein Kaiserwowrt zu recter Stunde [...] Als Schmuckblatt zu Kriegsbeginn 1914 in großer Auflage veröffentlicht
4 Mit dieser Grafik charakterisierte Thomas Theodor Heine die gesellschaftlichen Grundlagen der Weimarer Republik
5 Karl Hubbuch (1891-1979) "Aufmarsch" [...]. Der Künstler war nach 1925 einer der engagiertesten Vertreter des sozialkritischen Verismus. 6 Auf der Reichsführertagung des "Stahlhelm" im Sommer 1944 in Hannover [...]
7 Diese Fotomontage war als Postkarte, Wandbild u.ä. zur Indoktrination der Bevölkerung über eine vermeintliche Kontinuität deutscher Geschichte weit verbreitet
Anpassung - Hoffnung - Widerstand
Vorbemerkung
8 Eine der vielen überall verbreiteten deutsch-nationalen Parolen
9 Für einen vaterländischen Festzug im schleswig-holsteinischen Heide als "Germania" kostümierte junge Frau (um 1900)
Großkapital und Imperialismus bis an die Schwelle des Ersten Weltkriegs
10 Das Erinnerungsdenkmal an "Turnvater Jahn" im thüringischen Freiburg [...]
11 Die Textilarbeiterinnen im sächsischen Crimmitschau traten 1904 in einen wochenlangen Streik. 12 Postkarte zu einer der zahlreichen Wahlrechtsdemonstrationen in Deutschland (1910) 13 Polizei kontrolliert bei Demonstranten die Aufschriften der Kranzschleifen vor dem Friedhof der Märzgefallenen von 1848 in Berlin (1912)
14 Unternehmerfamilie um 1910 15 Mittelständische Familie um 1910 16 Bergarbeiterfamilie um 1900
17 Soziale Gegensätze in Deutschland, thematisiert im "Illustrierten Neue-Welt-Kalender" von 1909
18 Als Ausdruck neuer Industrieformgestaltung baute Peter Behrens für die AEG in Berlin eine Turbinenhalle
19/20 Eingang und vorderer Teil der Maschinenhalle mit Stromerzeugungsanlagen auf der Industrieausstellung in Düsseldorf 1902 21 Die Firma Borsig feierte 1902 die Herstellung und Auslieferung der 5000. Lokomotive
22 Arbeiter vor einer Balanciermaschine in der Melassefabrik Fuhrmann & Co. Schönebek/Elbe um 1910 23 Kinderarbeit (Nachtschicht) in einer Glasfabrik um 1910 24 Erdarbeiter schaffen die Voraussetzungen für das Legen von Fundamenten für einen Aschinger-Bau in Berlin um 1900 25 Steinschlägerinnen-Kolonne um 1914
26 Angestellte in einem Lübecker Kaufmanns-"Comptoir" um 1910
27 Sächsische Soldaten vor ihrer Manöverunterkunft um 1912
28 Gardesoldaten in Berlin um 1900 [...]
29 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Zens bei Magdeburg (1915)
30/31 Zwei Mütter (Stickerei auf einem Überhandtuch, Zeichnung von Heinrich Zille)
32 Lehrerinnenseminar Radebeul um 1905 33 Mitglieder der Raiffeisenkasse im hessischen Lengers (1912) 34 Kremserfahrt bei Berlin (1904) 35 Arbeiterturnverein in Essen-Borbeck: Die Damenriege (1910) 36 Bürgerlicher Stammtisch im Gasthaus "Uhu" in Schramberg um 1900 37 Hoffest in einer Berliner Mietskaserne (1902)
38 Industriestandort Essen vor 1914
Erster Weltkrieg und Ende des Kaiserreichs
39 Kriegsfamilie 40/41 Kriegserklärung und Mobilmachung 1914: Betroffenheit und Angst auf den Gesichtern (Radierung von M. Beckmann) - Fanatisierte Kriegsveteranen bereit zum Fronteinsatz (Illustrierte Kriegszeitung 4/1914)
42 Die ersten Truppen rücken aus (Berlin) 43 Erbarmungsschrift des Bistums Trier 44 Vor der Abfahrt an die Westfront
45 Auch die Reklame für den deutschen Sekt der Kellerei "Feist" u.a.m. vermittelt den Eindruck von schnell errungenen Siegen deutscher Soldaten
46-48 Der vier Jahre lang auf beiden Seiten geführte sinnlose, grausame und ungeheure Opfer verschlingende Stellungskrieg zeigte jedoch ein anderes Bild
49 Aufatmen, Hoffen, aber 25 Jahre später Trugschluß und bitteres Ende einer Illusion!
50-52 Mit Kriegsanleihen, Spenden, Feldpostpäckchen u.a. finanzierte die deutsche Bevölkerung - opferbereit! - weitgehend diesen Krieg
53/54 Mit Bilderbogen, Baukästen und entsprechendem Spielzeug sollten "die braven Kriegskinder" für die Not des Alltags und oft genug für den Verlust des braven Vaters "entschädigt" werden
55 Die Kriegssammlung von Metallwarengegenständen aller Art kam nicht nur für die Rüstungsindustrie zugute [...]
56 Frauen wurden nach den Anordnungen des "Hindenburgplans" nicht nur für Hilfsarbeiten eingesetzt, 57 ... sondern verrichteten auch schwerste Männerarbeit wie z.B. auf der Kokerei bei Stinnes II 1916 [...] 58 Es sind vor allem die Frauen, die öffentlich gegen den Krieg und die Not protestieren und für einen Friedenschluß demonstrieren (hier vor dem Reichtagsgebäude im Mai 1915). 59 Der Kriegstod von Mann, Vater oder Bruder trifft jede Frau aufs schwerste, 60 ... aber er wird auch zur Durchhaltepropaganda mißbraucht
61/62 Geschäftsreklame mit dem Kriegstod (1914, 1917)
63 Soldatenfriedhof in Massewy bei St. Quentin in Nordfrankreich 64 Die Bilanz: über 8 Millionen Tote
65 Noch am 7. November 1918 versucht einer der Militärbefehlshaber, die Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten zu verhindern
66-68 Verbrüderung an Ost- und Westfront, gegenseitige Friedensbereitschaft
69 Geschmückt wie beim Ausmarsch, begleitet von einer trutzig-entschlossenen Frau kehrt ein Berliner Regiment im Dezember 1918 nach Hause zurück
Die Weimarer Republik. Zeit des Umbruchs und der Reaktion
70 Die erste Erklärung von Reichskanzler Ebert zur neuen Situation einer "Volksregierung" nach dem Sturz des Kaiserreichs unter Berücksichtigung der Alltagsnüte der Bevölkerkung ("Vorwärts" vom 10. November 1918). 71 [...] Soldatenrat im pommerschen Stargard (Anfang 1919)
72/73 Revolutionäre Massendemonstrationen 1918/1919
74 Die Konterrevolution macht mobil. Sie ermordet Karl Liebknecht 75 Deren Begräbnis wird zur Massendemonstration
76-79 Regierungstreue Truppen, Freikorps, Offiziersverbände und erste konservative Parteien formieren sich "gegen die rote Flut"
80 B. Kaiser, Rotgardist am Münchner Marienplatz 1919 81 Gefallenendenkmal der Bremer Räterepublik (B. Hoetger)
82 Wenn die “Lustigen Blätter" in einer ihrer letzten Kriegsnummern (September 1918) die Inschrift über dem Reichstagsgebäude durch das Wort "Parlamentarismus" hoffnungsvoll und als "Erfüllung" lang gehegterWünschte ergänzten. 83 ... nannte Oscar Nerlinger seine Zeichnung von 1930 "Die Stützen der Weimarer Republik", damit die herrschenden Klassenverhältnisse nach mehr als zehn Jahren parlamentarischer "Entwicklung" charakterisierend
84/85 Enttäuschung und Hoffnung prägten das öffentliche Alltagsbild der neuen Republik von Beginn an - in mannigfaltiger Weise
86-88 Plakate zur Wahl der Nationalversammlung 1919
89 Zeitcharakteristische Redewendung bei galloppierendem Preisverfall und sich überschlagender Geldentwertung 90 Notgeldscheine in vielen Kommunen gedruckt, sollten eine zumindest örtliche Währungsstabilität bewirken. 91 Wenn am Ende der Inflation (1923) die Papiergeldmengen nur noch in Waschkörben von der Bank abgeholt werden konnten, 92 Überall wurden die oft von Stunde zu Stunde wechselnden Dollar-Mark-Relationen mit Spannung verfolgt. 93 ... standen vor allem Frauen stundenlang Schlange, um vielleicht nach dem Kurs vom Vortag "billiger" einkaufen zu können
94 Mit den neuen Geldscheinen der Rentenmark findet die Zeit der Inflation ihr Ende, ... 95 ... kehrt der "Friede zwischen Kapital und Arbeit" (George Grosz) ein
96 [...] Käthe Kollwitz mit ihrem Plakat "Nie wieder Krieg!"
97 [...] Volksbegehren gegen die "Fürstenabfindung"
98-101 In den kurzen "Goldenen Zwanzigern" der Weimarer Republik schreitet die Emanzipation der Frauen in unterschiedlicher Weise voran
102 [...] Spezialistentum in Technik, Wissenschaft und Kultur [...]
[...] César Klein ruft mit seinem Plakat zur Beteiligung an den Wahlen zur Nationalversammlung 1919 auf; ein instruktives Beispiel, auf den notwendigen Zusammenhalt der Deutschen zur Uberwindung der Kriegsfolgen in einer neuen Gesellschaft hinzuweisen
"Frau mit Kaffeemühle" ist das Alltagsbild einer Arbeiterfrau [...] (Fritz Junghans, 1931 [...] ). [...] bringt das"Märzbild" von Curt Querner (1933) die Realität der harten Existenz von Kleinbauern unverkennbar zum Ausdruck [...]. Stahlrohrsessel von Marcel Breuer, 1925/1926 (Bauhaus-Archiv, Berin). [...] Motorradfahrer (1929) und die modisch, gekleideten, neugierigen "Fünf Frauen vor dem Schaufenster" in einer Großstadt, wie sie Richard Ziegler 1927/28 erlebt hat [...] Werbeplakat von Fritz Wolff 1914 [...]
Schulkinder sehen und erleben so ihren Alltag um 1925 (Zeichnungen aus einer Versuchsschule im sächsischen Sebnitz [...])
Friedrich August von Kaulbach gab seinem Gemälde "Deutschland 1914” die Gestalt einer trotzig-Furcht erregenden "Germania" [...]
Durch witzelnd-neckische, aber auch religiös-blasphemische und hurra-patriotische Postkarten o.ä. soll "Krieg" gegenüber der Bevölkerung verharmlost, von seiner Realität abgelenkt werden
Otto Dix ("Flandern", 1924) hat an den verheerenden, blindwütig-sinnlosen Flandernschlachten teilgenommen [...]
Die politische Entwicklung der Weimarer Republik spiegelt sich deutlich in den zahlreichen Wahlplakaten (hier eine kleine Auswahl) von 1919-1932 wider
Es ist auch diese "Gesellschaft der neuen Zeit" (Oswald Plötzelberger), die es nicht vermochte, den Nationalsozialismus [...] zu verhindern. Felix Nußbaum gehört zu den Verfolgten und den Opfern des NS-Regimes
103-107 ... nehmen der Freizeit- und Vergnügungsbereich immer konkretere Formen an, begünstigt durch wachsende Verkehrsmöglichhkeiten, neue Formen der Kommunikation u.a.m
103-107 ... nehmen der Freizeit- und Vergnügungsbereich immer konkretere Formen an, begünstigt durch wachsende Verkehrsmöglichhkeiten, neue Formen der Kommunikation u.a.m
108 Die Arbeiterkulturbewegung und die Jugendverbünde stehen mit eigenen Sing-, Spiel- und Tanzgruppen, mit mobiler Filmbetreuung usw. nichts abseits
109 "Der neue Adam" (von Sándor Bortnyik) [...]
110-113 Die auch während der "Goldenen Zwanziger" grassierende Arbeitslosigkeit findet in der mehrjährigen Weltwirtschaftskrise ihren Höhepunkt mit Millionen von Dauerarbeitslosen und dazugehörigen Formen des Überlebens in großer Vielfalt. Auch die Prostitution gehört dazu
114 Arbeitslose aus dem Erzgebirge haben sich, ihrer Situation und ihrer Zeit dieses steinerne Denkmal gesetzt. 115/116 Massenarbeitslosigkeit bedeutet auch Zunahme und Betreuung von tausenden Obdachloser.
117-121 [...] Wahlagitationen mit monströsen Aufwand an Plakaten, Versammlungen usw. Sie prägen jeweils - zumal in den Großstädten - das Alltagsbild mit
117-121 [...] Wahlagitationen mit monströsen Aufwand an Plakaten, Versammlungen usw. Sie prägen jeweils - zumal in den Großstädten - das Alltagsbild mit
122 [...] Großstadtmotive: Hans Baluschek, "Feierabend" (1925). 123-125 Kulturell-ideologische Höhepunkte sind für die Arbeiterbewegung Feiern und Aktionen zum 1. Mai. Deren Plakate sollen Hoffnung, Mut und Entschlossenheit im jeweiligen Stil der Zeit um Ausdruck bringen
126/127 Kleinbürgerlich ist zwar der Habitus vieler Protagonisten und Mitläufer des drohenden "3. Reichs", 128 ... doch enthüllt dieser Holzschnitt von Gerd Arntz die eigentlichen gesellschaftlichen Konstellationen des Nationalsozialismus
Deutscher Faschismus
129-131 Was die NS-Wahlplakate suggerieren wollten, versuchten die "Linken" mit Gegendemonstrationen oder durch aktive Solidarität einer "Einheitsfront" zu verhindern
132 [...] Reichswehr [...] (Ausmarsch zum Feldgottesdienst anläßlich der Reichseröffnung in der Potsdamer Garnisionskirche am 23. März 1933) 133 Karl Weinmaier charakterisierte die neuen Machthaber ("Skizzenbuch aus dem 1000jährigen Reich", München 1973)
134 SA wird bereits im Frühjahr 1933 als Hilfspolizei gegen Regime-Gegner bewaffnet
135-140 ... die mit Hilfe straffer Organisationsstrukturen ihrer Partei, durch beeindruckende Bauwerke, durch "Führerkult", Massenbegeisterung und militärisches Gepränge sich Anerkennung und weiteren Einfluß verschafften
141 "Nazis räumen die Bibliotheken leer, um den literarischen Scheiterhaufen für die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 füttern zu können" heißt es in "Die Welt" vom 23.3.1991
142 Zur gleichen Zeit wird von deutschen Studenten das von Magnus Hirschfeld geleitete "Institut für Sexualwissenschaft" liquidiert, 143 ... wird die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus zum festen Bestandteil der parteilichen Auseinandersetzung und Propaganda
144 ... beginnt der Kampf gegen die modernen, fortschrittlichen Intellektuellen aus der Weimarer Zeit
145-153 Statt dessen umgibt man sich in populistischer Manier mit Folklorismus jeglicher Art, läßt SS-Männer "germanische" Luren blasen, tritt als Mäzen der Künste auf, zeigt sich mit Vertretern der Kirchen
149-153 [...] hat aber bereits die Jugend fest im Griff, macht aus Proletariern "Spldaten der Arbeit", verfälscht den 1. Mai zum Massenvolkfest, eignet sich dabei aber die sozialistischen Symbole der verbotenen Arbeiterbewegung zum Zwecke der Indoktrinierung an
Festnahmen im Monat Juni 1937. 154 Der Widerstand gegen die Nazis und ihr System wird vor allem durch Aktionen aus dem Untergrund wirksam, mit aller Schärfe bekämpft [...]
155 In Gießen verhaftete Antifaschisten werden durch die STraßen der Stadt geführt. 156 Der Arbeiter H. Heyne aus dem sächsischen Kleingöhren kann sich in Verkleidung zunächst der Verhaftung entziehen
157-159 Getarnte Aufklärungsschriften, Klebezettel, oder Maueraufschriften und Flugblätter sind die wichtigsten Kampfmittel des antifaschistischen Widerstands
160-163 KZ-Häftlinge bauen ihre eigenen Gefängnisse auf und verbleiben darin lange unter größter Drangsalierung
160-163 KZ-Häftlinge bauen ihre eigenen Gefängnisse auf und verbleiben darin lange unter größter Drangsalierung
164 Die Häftlinge von Buchenwald begehen den 1. Mai 1945 in der wieder erlangten Freiheit
165 Der Antisemitismus hat in Deutschland eine lange Tradition: Deckel eines Steinzeugbierkrugs mit eindeutigen Zitaten (um 1900)
166 Juden wehren sich gegen Haß und Verfolgung und verweisen mitunter auch auf ihre "Vaterländischen Verdienste"
167-169 Überall in Nazideutschland werden Juden ausgegrenzt und diffarmiert
170-173 Jüdische Geschäfte werden sabotiert und schließlich "arisiert"
174 Sammellager für Juden vor ihrer Deportation
175 Ab 13. September 1941 gilt für alle Jüdinnen und Juden der "gelbe Stern" als öffentliches Kennzeichen. 176 Deportationsliste jüdischer Menschen aus dem französischen Sammellager Drancy nach Auschwitz
177 Apotheose auf den verzweifelten, heldenhaften Aufstand im Warschauer Ghetto 1944 (Lea Grundig)
178 Die Aufrüstung ist schon 1935 in vollem Gange und wird in aller Öffentlichkeit deutlich gemacht
179/180 “Luftschutz als Selbstschutz” sollen schon die Kinder spielend lernen, wie auch die Rationierung durch Lebensmittelkarten und Bezugsscheine noch vor Kriegausbruch die Bevölkerung auf den Ernstfall einstimmt
181 Die Rüstungsindustrie hat großen Bedarf an Frauenarbeit
Kriegsbeginn und Kriegsende
182/183 Deutsche und sowjetische Bürgerinnen und Bürger vernehmen die Nachricht vom Ausbruch des Krieges bzw. vom Überfall auf ihr Land
184 Jubel bei der Heimkehr der Soldaten aus dem Frankreichfeldzug 1940
Metallspende des Deutschen Volkes zum 20. April 1940 185 Die "alte Frau" muß wieder einmal als Symbol für die Gebefreudigkeit in Kriegszeiten herhalten. 186 Das Aufmalen von Seriennummern auf Fliegerbomben ist Frauensache
187 Gefallenenanzeige
188 Das Fahren solcher Schichten war auf Druck von Staat und Partei unvermeidlich 189 Feldpostbriefe wurden nicht nur von den Sicherheitsorganen zensiert oder zurückgehalten
190 Der sich steigernde Luftkrieg über Deutschland machte auch den Einsatz von Frauen als sogenannte Flakhelferinnen in Uniform nötig. 191/192 "Luftschutz als Selbstschutz" war unter den Bedingungen des Luftkrieges illusorisch
193 Frauen, die gegen irgendeine der vielen Verbotsanordnungen verstoßen haben, werden auf dem Marktplatz von Schmölln in demütigender Weise kahl geschoren [...] 194 Partisanen und aufgegriffene Deserteure werden gehängt; 195 ... auf den Gesichtern anwesender deutscher Soldaten spiegelt sich das Entsetzen [...]
196/197 W. Lachnit nannte sein Bild "Der Tod von Dresden" 1945. Noch eine Woche und länger nach Zerstörung der Stadt müssen Leichenhaufen auf offener Straße verbrannt werden
198/199 Das letzte Aufgebot
200 Sowjetisches Flugblatt 201 Die Reste der Berliner Truppen strecken im Mai 1945 die Waffen
202 KZ-Häftlinge aus Dachau werden evakuiert
203 Christoph Wetzels Gemälde "Die Hand" (1982) will warnen und mahnen vor nochmaligem Verderben
Die Arbeit
Vorbemerkung
Massenproduktion und Rationalisierung. Notwendigkeit und Folgen
204 Steinarbeiter Friedrich Karl Böhnisch aus Lüpit, Kreis Wurzen, 1926
205 Langjährige Arbeiterinnen und Arbeiter der Singener Aluminium-Walzwerke, fotografiert mit vorgehaltener Fabrikkontrollnummer
206 Conrad Felixmüller, "Mensch und Maschine"
207 Karl Hubbuch, "Brückenbau mit Blick auf Karlsruhe-Durlach", 1937 208 Maizeitschrift der Gewerkschaften, 1927 209 Heinrich Hoerle, "Fabrikarbeiter" 1922: Der arbeitende Mensch als integraler Bestandteil der voll rationalisierten Fabrik
210 Arbeiterinnen beim Gemüseputzen für eine Suppenwarenfabrik, 1935
211 Entwollen bei der Lederverarbeitung, 1915
212 Sorbinnen als Gleisarbeiter bei Spremberg, um 1930
213 Die Belegschaft der Fichtel & Sachswerke in Schweinfurt, 1920er Jahre
214-216 "Zeit ist Geld". Dieser Slogan gilt nicht nur für die Rationalisierung der Arbeit
217 Rahmenplan für die Rationalisierung des Alltags unter Berücksichtigung eines 10-stündigen Arbeitspensums, um 1936
218 Beispiel eines modernen Fabrikbaus der 1920er Jahre in Luckenwalde, Architekt: Erich Mendelsohn, Berlin
219 Fabriksaal im Siemens-Werner-Werk I, Berlin: Kleinspulerei, Ende 1920er Jahre 220 Immer wieder Schwerstarbeit für Frauen, 1928
221 Wolle sortieren in einer Textilfabrik 222 Die Vorarbeiterin, 1940
223-225 Geduld, Präzision und Geschicklichkeit zeichnen vor allem die Fabrikarbeit für und von Frauen aus
226-228 Arbeitsschutz und Vermeiden ungesunder Arbeitsbedingungen gehören zu den Notwendigkeiten rationalisierter Arbeitsprozesse
229 Rationalisierte Produktion in einer Keks-Waren-Fabrik, um 1938
230-234 Die deutsche Kriegswirtschaft ging - trotz forcierter Rationalisierung - durch Ausbeutung von Menschenmassen namentlich aus dem besetzten Osteuropa zu extensiven Arbeitsmethoden über, die bei unsäglichen Existenzbedingungen zahllose Opfer forderte
235/236 Zwei zwangsverpflichtete Frauen arbeiten für die deutsche Rüstungsindustrie: Eine Französin und eine "Ostarbeiterin"
237 Anordnung für das Verhalten gegenüber ausländischen Arbeitskräften
Rationalisierung in der Landwirtschaft?
238 Schnitterkolonne auf einem mecklenburgischen Gut, um 1930
239 Maschinenangebote für eine zunehmend technisierte Landwirtschaft seit der Jahrhundertwende
240 Maschinendrusch auf einem Bauernhof [...]
241 Osteuropäische Saisonarbeiter und -arbeiterinnen kamen bis 1914 in großer Zahl zu Bestell- und Erntearbeiten [...]
242/243 Bei Klein- und Mittelbauern dominierte die physisch anstrengende Landarbeit ohne nennenswerte Unterstützung durch Maschinen häufig bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg
Arbeiter und Bauer als Grundlage der Gesellschaft auch in der expressionistisch erlebten Welt des Malers Franz-W. Seiwert "Stadt und Land" 1932
Max Schulze-Sölde malte sein Bild "Zeit der Technik" im Jahr 1925, in der Phase eines neuen Schubs expandierender deutscher Wirtschaft mit ihren Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft [...]
Gemälde, die den Einfluß einer "neuen Zeit" auf die ländlich-dörfliche Lebenswelt thematisieren, sind relativ selten [...]
Kennzeichen deutscher Technik sind Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit: Fortschritt! Könnte man öffentlich dafür besser werben als durch künstlerische Plakate?
Deutsche Frauen im Kriegseinsatz, wie sie Heinrich Zille erlebt und gezeichnet hat
Auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens spielt die Problematik um den § 218 eine bedeutende Rolle. Arthur Segal hat die Konflikte und Folgerungen in seinem Bild "Das
Abtreibungsgesetz" festgehalten
Der Anachronismus in den bildlichen Darstellungen bäuerlichen Arbeitslebens wird in einem Triptychon von Bernhard Winter "Die Bereitung des Flachses" (1905/06) besonders deutlich [...] Auch das "Dokument" vom "Spiralmähen" aus Südtirol (1940) als einem "uralten" volksglaubensmäßigen Relikt ist nichts anderes. Es ist zugleich einer der vielen möglichen Nachweise für die ideologischen Machenschaften des Nazifaschismus auf Basis der sogenannten Sinnbildforschung
Zwei Gegensätze: Frauen demonstrieren für den Internationalen Frauentag als Ausdruck ihrer Forderungen nach Gleichberechtigung - Frauen sind unter Aufsicht von weiblichen SS-Schargen gezwungen, mühselig-sinnlose Erdarbeiten auszuführen (Archiv der Verfasser; Archiver der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück)
244 Eine Kultivierung großer Flächen geschah bis in die 1970er Jahre nach dem Fowlerschen Prinzip des Pflügens mit Hilfe zweier sich auf eine längere Distanz gegenüberstehenden Lokomobilen. 245 Die komplett kombinierten Dampf-Dreschsätze der Landmaschinenindustrie förderten die Technisierung der landwirtschaftlichen Arbeit ungemein
246 Als vielseitig einsetzbare Antriebskraft war der “Bulldog” der Firma Lanz in den 1920 Jahren auch für bäuerliche Betriebe eine große Errungenschaft
247/248 Der Bauer und seine Arbeit wurden im "Dritten Reich" in anachronistischer Weise einerseits ideologisiert und idyllisiert, andererseits aber als Stütze des Regimes für dessen kriegerische Absichten instrumentalisiert
Das Handwerk zwischen Anpassung und Verdrängung
249 Handwerker gehörten gemeinhin zum besser situierten Mittelstand
250/251 Noch in fast allen Gewerben bildeten Handarbeit und Handwerkszeuge die produktive Basis der täglichen Arbeit
252 Das Handwerk war seit jeher marktorientiert. Ein eigenes Geschäft in der Stadt (Dresden) bot die Möglichkeit, ein großes Sortiment an eigenen Erzeugnissen anzubieten und sich auf spezielle Kundenwünsche einzutellen
253-255 Heimarbeit blieb bis in die 1930er Jahre eine der entsagungsvollsten Tätigkeiten zur Sicherung der Existenz. Fast alle Familienangehörigen waren da miteingebunden. Gerade dort, wo die bunte "Volkskunst" hergestellt wurde [...]
Die Küche - Fabrik der Hausfrau?
256 Das Dilemma einer Hausfrau, Mutter und Berufstätigen in einer Person, 257 ... das nicht durch eine Nähmaschine, die der Mann als ausziehender Krieger der Gattin zurückläßt, gelöst wird
258/259 Die Mühsal der Hausarbeit (Beispiel Wäschewaschen) kann durch eine gewisse Mechanisierung bestenfalls erleichtert werden
260-262 Auch noch so kleidsame Schürzen, praktische Winke oder idyllische Bilder zur Sozialisation der Kinder für die spätere Rolle als Hausfrau helfen nicht aus der Bedrängnis des Alltags
263/264 Die Reformer sehen in der Rationalisierung des Wohn- und Hausfrauenalltags eine Lösung und erarbeiten Vorgaben [...]
265 Die Nutzungsmöglichkeiten der elektrischen Geräte sind letztlich erst seit den 1950er Jahren eine merkliche Entlastung für die berufstätige Hausfrau und Mutter geworden
266 "Rationalisierung der Fortpflanzung" bedeutet eine sozial verträgliche oder bewußt erwünschte Familienplanung und ist in erster Linie Sache der Frau,
267/268 ... die unter einem ständigen Gewissensdruck lebt, der auf sie durch widersprüchlich-gegensätzliche Auffassungen über Mutterschaft, hausfrauliche und berufliche Tätigkeit ausgeübt wird
"Wir leben provisorisch - die Krise nimmt kein Ende!" Erwerbslosigkeit - Arbeitslosigkeit
269/270 Die massenhafte Dauerarbeitslosigkeit mit ihren Folgen wird durch die Statistik nur registriert,
271/272 ... sie beherrscht aber das Alltagsbild namentlich in den Städten durch das massenhafte Schlangestehen vor den Arbeitsämtern, bei Demonstrationen, im müßigen Herumsitzen der vielen Betroffenen usw
273-275 ... und sie fordert die Kunstszene zu Stellungnahme und Anklage heraus
Grundbedürfnisse, Realitäten ihrer Befriedigung
Vorbemerkung
Ernährung und Gesundheit
276 Fasanen, Langusten, Torten usw. "oben", Konservendosen und schmausende Soldaten "unten"; ein Spiegelbild der sozialen Hierarchie um 1900, auf dem freilich "Volksernährung" keinen Platz mehr gefunden hat
277 Kinderspeisung im wohlhabenden und dynamischen Deutschland der Vorkriegszeit
278-282 Das Vertrauen auf ein für den Ernstfall gut vorbereitetes Kaiserreich wird trotz aller euphorisierenden Propaganda durch die Realität des Kriegsernährungsalltags bald getrübt: Die Bevölkerkung wird zu drastischerem Sparen angehalten, Surrogate und Wildlfrüchte sollen die eng gewordene Nahrungsmitteldecke strecken, eine scharfe Rationierung wird verfügt, die Ernährung der Frontsoldaten hat Priorität
283/284 Die Nahrungsmittelnot nach 1918 trifft vor allem und wieder einmal die Kinder
285-287 Beibehaltung der Blockade, Inflation und die Wirren der unmittelbaren Nachkriegsperiode gehören mit Hamsterfahrten, Schlangestehen und ambulantem Verkauf von Eßwaren zum Alltagsbild in den Großstädten. 288 Hungertaler, wie sie aus der Zeit der Hungersnöte im 19. Jahrhundert (1846/47) bekannt sind, werden zur Erinnerung an die 1920er Jahre in Umlauf gebracht.
289-294 Essen, Pause machen ist nicht nur eine physiologische Notwendigkeit [...]
289-294 Essen, Pause machen ist nicht nur eine physiologische Notwendigkeit [...]
295 Wer zu den Mahlzeiten nicht nach Hause gehen oder die Kantine aufsuchen kann, wärmt sein mitgebrachtes Essen in einem firmeneigenen elektrischen Wärmeschrank
296/297 Bäcker, Schlachter und Lebensmittelgeschäft versorgen die Bevölkerung, 298 Kartoffelschälen in einer Berliner Zentralküche, die täglich 9.000 Arbeitslose mit einer Mahlzeit versorgt
299/300 ... wenn auch die Sorge ums "tägliche Brot" zum habituellen Merkmal dieser Zeit wird
301 Schon Monate vor Beginn des Überfalls auf Polen hatten die Nazis Rationalisierungsmaßnahmen eingeleitet, [...] u.a. auch die Masse der Biertrinker unter dem Aspekt der immer wieder beschworenen "Volksgemeinschaft" im gleichen Schritt und Tritt ideologisiert. 302 Gleiches gilt für den Kult des Eintopfessens jeweils einmal pro Monat zum Zweck der ideologischen Vermarktung
303 War es auf dieser Ulk-Postkarte, was die Menschen im Nazistaat vor allem vermißt haben?
304/305 Welcher Gegensatz und doch so charakteristisch - nicht nur für die Zeit des Nazifaschismus! (A. Paul Weber, "Heimliches Nachtmahl"; Herbert Sandberg, "Verfolgung und Widerstand", 1958)
306 Essensausgabe im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück
Kleidung und Hygiene
307 Sorbische Forstarbeiterinnen in ihrer Arbeitstracht, 1925
308 Hessisches Brautpaar um 1920: Frauen sind am Festhalten von Trachtenkleidung im allgemeinen traditioneller als Männer
309 Kinder in Uniform: Beginn militaristischer Sozialisation
310-312 Beispiele: bis 1914
313 Beispiel: Erster Weltkrieg
314 Gabrielle Chanel revolutionierte die weibliche Mode nach 1918. 315 Kennzeichen: Vorführen, Anprobieren, Verkaufen 316 "Die Pariser und Berliner Mode" (Französische Karikatur)
317 Mode und Architektur
318 Werkzeugmacher in der "blauen Bluse"; Meister mit Schlips und Kragen sowie dem hellen Arbeitskittel, 1920er Jahre 319 Mitglieder aus der gleichen Werkstatt in legerer Alltagskleidung am Feierabend 320 Arbeiter- und Angestellten-Jugend, gekleidet nach Anregungen aus der Reform- und Naturfreunde-Bewegung, um 1925
321/322 Die jeweilige Haltung und Sittsamkeit einer Schulklasse findet ihren Ausdruck auch in der Kleidung
323/324 "Die zweite Haut"
325/326 Das Veteranen- und Vereinswesen - ob im Krieger- oder Landwehrverein, Kyffhäuserbund, Stahlhelm usw. - bestimmte weitgehend das öffentliche Leben in Stadt und Land. 327/328 Kinderkleidung als Ausdruck der Klassenverhältnisse im Kaiserreich - und später!
329-331 Beispiele: NS-Zeit
332 Ersatz- und Kunststoffe
333-335 Flickwerk
336 Anwerbung von "Ostarbeitern" mit Versprechungen [...] 337 KZ-Bekleidung
Bauen - Siedeln - Wohnen
338 Wohnen ist mehr als das Leben in den eigenen vier Wänden. Wohnen, vor allem in den Großstädten des 20. Jahrhunderts, bezieht eine ganze Erlebniswelt des kulturellen Umfelds ein, [...] was man die Straße nennt. Straßen, die nicht nur vom Verkehr in den Häuserschluchten erfüllt,
339 ... sondern die auch voller Menschen mit ihren unterschiedlichen Alltagsgesichtern sind.
340/341 Die Großstadtstraße ist zugleich Aufenthaltsort und Spielplatz der Kinder aus den engen Wohnungen der Mietskasernen, 342-344 ... sie ermöglicht den Einkauf von Waren aller Art,
345/346 ... sie ist Ort der Ablenkung, der Geselligkeit, des Frohsinns
345/346 ... sie ist Ort der Ablenkung, der Geselligkeit, des Frohsinns, 347 ... und des Elends
348/349 "Wohnen an den Fronten des Ersten Weltkriegs bedeutet in erster Linie "Hausen" in Erdlöchern, die der brave Landser dennoch "gemütlich" einzurichten weiß
350 Die Laubenkolonie als ein Platz der Entspannung [...] für die Familie des werktätigen Großstädters
351/352 Wohnungsnot bei Übervölkerung bedeutet Wohnungsenge mit allen ihren Folgen für die Menschen vor allem in den Mietskasernen (Th. Th. Heine 1905, Karl Hubbuch 1934)
353 Die Wohnungsenge zwingt zu multifunktionaler Nutzung des Raumes bei sparsamster Ausstattung und mit häufigem Verzicht auf Individualität in allen Perioden der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 354 Der soziale Gegensatz mit Großräumigkeit, Zimmerfluchten und Behaglichkeit
355 Der soziale Gegensatz mit Großräumigkeit, Zimmerfluchten und Behaglichkeit
356 Wohnzimmer eines gewerkschaftlich organisierten Werkmeisters, um 1930
Das zur Schau gestellte Schweineschlachten auf dem Dorf [...] Bernhard Winter "Schlachtfest", 1924
Nahrungsmittelnot und Hunger sowie Vorkehrungen, diese Gefahr wie auch immer abzuwenden, findet in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mannigfachen Ausdruck bis hin zu Darstellungen aus deutschen Konzentrationslagern ([...] Archiv der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück)
Das Nahrungs- und Genußmittelangebot ist groß. Dafür wird in sehr gekonnter, eingängiger Weise allenthalben Reklame gemacht [...]
Kennzeichen der das Kleidungsverhalten stark bestimmenden Mode ist das öffentliche Präsentieren entsprechender Angebote [...] (August Macke "Hutladen" [...])
Die Plakatkünstler haben sich mit ihren Entwürfen der Verbreitung gängiger Modetrends in besonderer Weise angenommen [...]
Die Kleidung wird hier zum Symbol für den Widerstand gegen Terror und Massenmord der Nazifa-schisten in den Konzentrationslagern. Der polnische Priester Maximilian Kolbe geht für einen seiner Mitgefangenen freiwillig in den Tod [...] Jacke eines auf der Flucht von hinten erschossenen KZ-Häftlings im Lager Mauthausen
Pläne zweier Großsiedlungen: Hufeisensiedlung Berlin-Britz von Bruno Taut und Martin Wagner, 1924 und Siedlung Frankfurt/Main-Praunheim von Ernst May und Ernst Leistikow, 1927/29
Überall in Europa, wo Wehrmacht und SS eingefallen waren, entstanden KZ-Lager nach deutschen Vorbild mit deutsch genormten Unterbringungsbaracken; hier Lager Grini bei Oslo [...] Die KZ-Baracken waren vor allem seit 1943 überbelegt, die "Wohn"-Verhältnisse oft unbeschreiblich (Archiv der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück)
357 Möbel und Einrichtungsgegenstände
358-361 Die Wohnungsreformer - voran Bruno Taut - boten Beispiele für die "Entrümpelung" traditioneller Einrichtungen [...]
362/363 Schon vor dem Ersten Weltkrieg drängen Reformer mit Modellen für gesundes Wohnen und mehr Platz für die Familienmitglieder an die Öffentlichkeit
364 In Dresden-Hellerau entsteht ab 1909 das Muster einer Gartenstadt-Siedlung
365/366 Moderne Großsiedlungen werden in den 1920er Jahren die Alternative zu den innerstädtischen Massenquartieren, erbaut oft von Architektken nach den Ideen des "Bauhauses" (Berlin-Britz, Gemeindebauten der Stadt Wie u.a.m.)
367/368 Multifunktionale Bauhausbauten in Dessau-Törten, 1926/1928
369 Einweihung einer Heimstättensiedlung für Bergarbeiter im Aachener Revier, 1935
370/371 Werkseigene Wohnungsbauten der Firma Junghans in Schramberg (1935) im traditionellen Baustil
372 Vorschlag für eine Kücheneinrichtung zu einem Preisausschreiben der Friedrich Krupp AG Essen und des "Rheinischen Vereins zur Förderung des Arbeiterwohnungswesens", 1901
373 Bäuerliches Wohnzimmer nach dem Muster der "NS-Beratungsstelle für das Wohnen auf dem Lande" [...]
374 Speisesaal in der Ordensburg Sonthofen [...]
375 Wohnküche in der Otto-Eberhard-Gartenstadt Schlöndorf- Weimar, 1940er Jahre
376 Modell der "Hohen Schule" am Chiemsee, 1938
377 Reichsarbeitsdienstlager der Abteilung 10/154 "Johann Gottlieb Fichte", Radeberg, 1936
378/379 Luftkrieg in Deutschland
380 Privater Luftschutzstollenbau bei Stuttgart [...]
381 Untergebracht im Konzentrationslager!
50 Jahre danach. Ein Epilog
Anmerkungen
Abbildungsnachweis
Index
Die SS-Wohnsiedlung unmittelbar vor dem Lagertor zum Frauen-KZ Ravensbrück (1939) [...]
Deutschland nach dem 1. Weltkrieg. Gebietsabtretungen als Folge des Versailler Vertrages (28.6.1919)
Kriegsvorbereitungen in Deutschland von 1933 bis 1.9.1939
Faschistische Konzentrationslager von 1933 bis 1945
Universitätsbibliothek / Humboldt-Universität zu Berlin
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cc-by-nc-sa
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